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DGB 02 - Falsche Götter

DGB 02 - Falsche Götter

Titel: DGB 02 - Falsche Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Christian Jentzsch
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im Chaos. Deswegen haben sie mich zurück geschickt — um Sie zu der Wahrheit zu geleiten, die es Ihnen ermöglichen wird, wieder in Ihren Körper zurück zukehren.«
    Sejanus hatte noch nicht ausgeredet, als der Himmel zu wabern begann und er Andeutungen des wogenden Mee res des Immateriums durch die Wolken brodeln sah.
    »Du sagst immer >sie<«, sagte Horus. »Wer sind
>sie<, und warum
sind sie an mir interessiert?«
    »Große Intelligenzen wohnen im Warp«, erklärte Se janus mit einem wachsamen Blick zum Himmel. »Sie kommunizieren nicht wie wir und konnten Sie nur auf diese Art erreichen.«
    »Was ich höre, gefällt mir nicht, Hastur«, warnte Horus.
    »Hier gibt es keinen bösen Willen. Macht und Po tenzial, ja, aber keinen bösen Willen, sondern nur das Verlangen nach Existenz. Ereignisse in unserer Galaxis zerstören dieses Gefilde, und diese Mächte haben Sie
auserwählt, ihr Unterhändler bei ihren Geschäften mit der materiellen Welt zu sein.«
    »Und wenn ich dieser Unterhändler nicht sein will?« »Werden Sie sterben«, sagte Sejanus. »Nur sie haben die Macht, Ihr Leben jetzt noch zu retten.«
    »Wenn sie so mächtig sind, wofür brauchen sie mich dann?«
    »Sie sind mächtig, aber sie können im materiellen Universum nicht existieren und müssen durch Unter händler wirken«, erwiderte Sejanus.
    »Sie sind ein Mann voller Stärke und Ambition, und sie wissen, dass kein anderes Lebewesen in der Galaxis mächtig und würdig genug ist zu tun, was getan werden muss.«
    Trotz seiner Befriedigung über diese Beschreibung sei ner selbst gefiel Horus nicht, was er hörte. Er spürte keine Täuschung in Sejanus, obwohl ihn eine warnende Stimme in seinem Kopf daran erinnerte, dass der vor ihm stehende silberäugige Krieger eigentlich nicht Seja nus sein konnte.
    »Sie haben kein Interesse am materiellen Universum, es ist ihnen ein Gräuel. Sie wollen lediglich ihr eigenes Gefilde vor der Zerstörung bewahren«,
fuhr Sejanus fort, während der chemische
Gestank hinter der Illusion zurückkehrte und ein übelriechender Wind auf kam. »Als Gegenleistung für Ihre Hilfe können sie
Ihnen etwas von ihren Kräften und auch die Mittel geben, Ihre Ambitionen
zu erfüllen.«
    Horus sah die lauernde Welt aus Eisen stofflicher wer den, während sich der Warp und der Einschuss der Rea lität unter seinen Füßen wölbten. Risse aus dunklem Licht schimmerten durch die berstende Erde, und Horus konnte
Wolfsgeheul hören, das näher kam.
    »Wir müssen uns beeilen!«, rief Sejanus, als das Wolfs rudel aus einem sich auflösenden Wäldchen gesprungen kam.
    Für Horus klang es, als heulten sie verzweifelt seinen Namen.
    Sejanus lief zum Fluss zurück, und eine schimmernde rechteckige Fläche aus Licht erhob sich aus den brodeln den Fluten. Horus hörte Geflüster und seltsames Ge murmel daraus hervordringen. Eine dunkle Vorahnung
ergriff ihn, während sein Blick zwischen dem seltsamen Licht
und den Wölfen hin und her wanderte.
    »Ich bin nicht sicher«, sagte Horus, während der Him mel seine Schleusen öffnete und dicke Tropfen sauren Regens
fielen.
    »Kommen Sie, das Tor ist unser einziger Weg nach draußen!«, rief Sejanus, der dem Licht entgegeneilte. »Wie ein großer Mann einmal gesagt hat: >Überragendes Genie verschmäht
die ausgetretenen Pfade; es sucht sich bis dato unerforschte Regionen.<«
    »Du zitierst mich?«, sagte Horus, während der Wind immer stärker wurde.
    »Warum nicht? Ihre Worte werden in den nächsten Jahrhunderten noch oft genug zitiert.«
    Horus lächelte, da ihm die Vorstellung gefiel, zitier fähig zu sein, und folgte Sejanus.
    »Wohin führt dieses Tor?«, überschrie er Sturm und
Wolfsgeheul.
    »Zur Wahrheit«, erwiderte Sejanus.
     
    Der Krater füllte sich langsam, während die Sonne un- terging.
Hunderte Fahrzeuge aller Art hatten den Weg von der imperialen
Landezone zu diesem Pilgerort schließlich beendet. Die Daviniter beobachteten die Ankunft der Kolonnen mit einer Mischung aus Überraschung, Ver wirrung und Ungläubigkeit, als sie sahen, dass die Fahr zeuge zurückgelassen wurden und ihre Passagiere sich zu Fuß auf den Weg zum Delphos machten.
    Binnen einer Stunde hatten sich viele tausend Leute
versammelt, und mit jeder Minute trafen mehr ein. Die meisten Neuankömmlinge wogten in ziellosen Massen umher, bis sich die Daviniter unter sie mischten und ihnen halfen, Stellen zu finden, wo Habseligkeiten abge stellt und Schutzdächer errichtet werden konnten.
    Scheinwerferlichter

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