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DGB 03 - Brennende Galaxis

DGB 03 - Brennende Galaxis

Titel: DGB 03 - Brennende Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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auf.
    »Erstaunlich«, sagte Tarvitz, »dass da drüben bis jetzt immer noch
Death Guards überlebt haben.«
    »Death Guards sind nicht so leicht totzukriegen«, erwiderte Loken und
ging zu der Behelfsleiter, die in die Überreste der Kuppel hinabführte.
    Trotz seiner Bemerkung wusste er, dass es tatsächlich erstaunlich war.
Mortarion, der bekanntlich nie mit Finesse vorging, hatte einfach am Rand der
westlichen Schützengräben einen der größten Orbitalgleiter seiner Flotte landen
lassen und dann die dortige Abwehr massiv unter Beschuss genommen, während seine
Death Guard von Bord ging.
    Das war auch das Letzte, was man bislang in der Choralstadt von der
Death Guard gehört hatte.
    Von den willkürlich abgefeuerten Artilleriegeschossen abgesehen, die
täglich in den Camps der Verräter niedergingen, war es klar, dass sich einige
loyale Death Guards nach wie vor Mortarions Anstrengungen widersetzten, sie
alle auszulöschen.
    »Ich hoffe, wir überleben auch so lange«, sagte Tarvitz. »Unsere
Vorräte und die Munition werden allmählich knapp. Und bald werden uns auch die
Astartes ausgehen.«
    »Solange noch ein Einziger lebt, Hauptmann, werden wir kämpfen«,
versprach ihm Loken. »Horus hat sich mit uns beiden ein paar unangenehme Feinde
gemacht. Wir werden dafür sorgen, dass er noch bedauert, sich mit uns angelegt
zu haben.«
    »Dann sprechen wir uns wieder, sobald wir Angron abermals verscheucht
haben«, meinte Tarvitz.
    »Bis dann.«
    Loken stieg in die Kuppel hinab, so dass Tarvitz einen Moment lang
allein zurückblieb.
    Er nutzte ihn, um den Blick über die zerstörte Stadt wandern zu lassen.
Wie lange war es her, dass er etwas anderes zu sehen bekommen hatte als diesen
alptraumhaften Ort, in den die Choralstadt verwandelt worden war? Zwei Monate?
Drei Monate?
    Ein aschfahler Himmel und schwelende Ruinen umgaben den Palast in alle
Richtungen, so weit das Auge reichte. Die Stadt wirkte so, wie sich die Isstvanier
vermutlich ihre Hölle vorgestellt hätten.
    Tarvitz verscheuchte diesen Gedanken. »Es gibt keine Hölle, keine
Götter, keine ewige Belohnung oder Bestrafung«, sagte er sich.
     
    Lucius konnte das Morden hören. Er vermochte die Geräuschkulisse so zu
deuten, als wäre sie auf einem Notenblatt festgehalten. Er kannte den
Unterschied zwischen den Kriegsschreien eines World Eaters und denen eines Son
of Horus, und ebenso war er vertraut mit dem Klang eine Boltersalve, um zu
beurteilen, ob sie der Unterstützung eines Angriffs diente oder mit ihr ein
Objekt verteidigt wurde.
    Die Kapelle, deren Verteidigung Saul ihm aufgetragen hatte, war ein
eigenartiger Ort, wenn er den Schauplatz für das letzte Aufbegehren des Großen
Kreuzzugs abgeben sollte. Vor nicht allzu langer Zeit war sie noch das Nervenzentrum
eines feindlichen Regimes gewesen, und nun waren die behelfsmäßigen
Verteidigungsanlagen das Einzige, was die weit überlegenen Streitkräfte der Verräter
aufhalten sollte.
    »Klingt nach einem hässlichen Angriff«, sagte Bruder Solathen vom Trupp
Nasicae, der sich im Schutz einer Fensterbank hingekauert hatte. »Könnte sein,
dass sie durchbrechen.«
    »Unser Freund Loken kommt schon mit ihnen klar«, gab Lucius zurück.
»Angron will noch ein paar Tote mehr, das ist alles. Da! Hören Sie das?«
    Solathen legte den Kopf schräg und lauschte. Das Gehör der Astartes war
wie ihre meisten übrigen Sinne extrem geschärft, dennoch schien Solathen nicht
zu verstehen, worauf Lucius anspielte. »Was soll ich hören, Hauptmann?«
    »Kettenäxte. Aber die treffen nicht auf Keramit oder andere
Kettenklingen, sondern fressen sich in Stein und Stahl. Die World Eaters kommen
da drüben nicht gegen die Sons of Horus an, also versuchen sie nun, sich einen
Weg durch die Barrikaden freizuhauen.«
    Solathen nickte. »Hauptmann Tarvitz weiß, was er tut. Die World Eaters
kennen nur eine Methode zu kämpfen, und das können wir zu unserem Vorteil
nutzen.«
    Lucius stutzte, als er Solathen Saul Tarvitz loben hörte, und war
betrübt darüber, dass sein eigener Beitrag zu den Verteidigungsanlagen offenbar
übersehen worden war. Hatte nicht er Vardus Praal getötet? Hatte nicht er seine
Leute vor den Virusbomben und dem Feuersturm in Sicherheit gebracht?
    Mit verbitterter Miene wandte er sich ab und schaute durch das Fenster
der Kapelle auf den Platz, der von verbrannten Ruinen umgeben war.
Erstaunlicherweise existierte dieses Fenster immer noch, auch wenn die Scheiben
von der Hitze des Feuersturms verformt

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