DGB 03 - Brennende Galaxis
in ihm hoch, doch der Zorn richtete
sich nicht gegen Horus Aximand, sondern gegen den Krieger, der sich hinter ihm
aus dem Trümmerberg befreite. Er drehte sich um und zwang sich aufzustehen,
während er zusah, wie Abaddon unter dem eingestürzten Säulengang zum Vorschein
kam.
Der Erste Hauptmann hatte sich zum Teil von den Marmorblöcken befreit,
die selbst einen gepanzerten Astartes zerquetscht hätten, aber von der Taille
abwärts steckte er noch immer fest.
Loken stieß ein tierisches Heulen aus, geboren aus Verlust und
Entrüstung, und rannte auf Abaddon zu. Er setzte zu einem Sprung an, dann
brachte er ein Knie über dem Arm seines Widersachers in Position, um ihn mit
all seiner Kraft in den Schutt zu drücken. Mit der freien Hand griff Abaddon
nach Lokens Handgelenk, während der sein Kettenschwert vor Abaddons Gesicht
hielt.
In einem Kampf, der entscheiden würde, wer überlebt und wer nicht,
erstarrten beide Krieger und sahen sich in die Augen. Loken biss die Zähne
zusammen und drückte seinen Arm gegen Abaddons Griff nach unten.
Abaddon musterte Lokens Miene und erkannte darin Hass und Verlust.
»Es gibt noch Hoffnung für dich, Loken«, knurrte er.
Loken zwang die brüllende Spitze seines Schwerts mit mehr Kraft nach
unten, als einem Menschen innewohnen könnte zumindest hätte er es zuvor nicht
für möglich gehalten. Der Verrat der Astartes der Verrat an ihrem ureigenen
Wesen zuckte durch Lokens Verstand, und er fand das Ziel seines Hasses in
Abaddons gewalttätigen Gesichtszügen.
Die Sägezähne der Klinge surrten. Ihre Spitze wurde von Abaddon nach
unten weggedrückt, so dass sie sich in seinen Brustpanzer fraß. Funken
sprühten, als Loken sie weiter nach vorn und damit durch die dicken Lagen
Keramit trieb. Das Schwert vibrierte, aber Loken ließ nicht locker.
Er wusste, wo sie durch die Rüstung brechen würde: genau auf dem
Knochenschild, der Abaddons Brusthöhle schützte.
Noch während sich Loken an der Vorstellung von Abaddons Tod erfreute, begann
der Erste Hauptmann zu lächeln und drückte seine Hand nach oben. Die
Panzerplatten einer Astartes-Rüstung verstärkten die Kräfte eines Kriegers,
doch die Terminator-Rüstung ließ sie in Dimensionen jenseits allen
Vorstellungsvermögens hochschnellen. Genau diese Kraft machte sich Abaddon
zunutze, um sich von Loken zu befreien.
Mit einem wütenden Aufschrei kam er aus den Trümmern frei und rammte
seine geladene Faust gegen Lokens Brust. Die Rüstung riss auf, und der
Knochenschild, der seine Brusthöhle schützte, zersplitterte in unzählige Stücke.
Taumelnd wich er vor Abaddon zurück und hielt sich noch sekundenlang auf den
Beinen, ehe ihn die Kräfte verließen und er auf die Knie sank. Blut strömte
über seine aufgeplatzten Lippen.
Hoch aufragend stand Abaddon vor ihm, und Loken konnte nur benommen
zusehen, wie Horus Aximand sich zu ihm stellte.
Abaddons Augen leuchteten triumphierend, während Aximand bedauernd
dreinschaute. Mit einem Lächeln auf den Lippen nahm Abaddon Aximand das
blutverschmierte Schwert aus der Hand.
»Damit wurde Torgaddon getötet, und es erscheint mir sehr passend, dass
ich es jetzt benutze, um dich zu töten.«
Der Erste Hauptmann hob das Schwert und sagte: »Du hattest deine
Chance, Loken. Denk darüber nach, während du stirbst.«
Loken trotzte Abaddons unerbittlichem Blick und sah den Wahnsinn, der
wie ein Mob aus wütenden Dämonen lauerte. Er wartete auf sein Ende.
Doch bevor ihn die Klinge traf, explodierte das Parlamentsgebäude.
Etwas Riesiges, Kolossales wie ein Urgott des Krieges kam durch die hintere
Wand hereinmarschiert. Loken konnte einen flüchtigen Blick auf einen immensen
metallenen Fuß werfen, so breit wie das Gebäude selbst, der mit einem einzigen
Schritt die gesamte Wand demolierte.
Als er den Kopf hob, erblickte er einen mächtigen roten Gott, turmhoch
und beängstigend, wie er durch die Überreste der Choralstadt stapfte. Die
Brustwehre waren mit zahlreichen Waffen bestückt, und der riesige Kopf drehte
sich mit einem unerbittlich wütenden Fauchen hin und her.
Trümmer und Schutt regneten vom Dach herab, als der Dies Irae das Parlamentsgebäude in eine Ruine aus zermalmten Steinen verwandelte. Als das
Bauwerk über ihnen einstürzte, musste Loken lächeln.
Die schweren Steinblöcke zertrümmerten den Marmorboden, und der Lärm,
der mit der Zerstörung des Tempels einherging, war die schönste Melodie, die er
je gehört hatte, während die Welt vor seinen Augen in
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