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DGB 03 - Brennende Galaxis

DGB 03 - Brennende Galaxis

Titel: DGB 03 - Brennende Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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Schwärze versank.
     
    Saul Tarvitz schaute sich um und betrachtete die hundert Space Marines,
die sich auf einer winzigen Fläche drängten. Mehr war vom Tempel der
Kriegssänger nicht übrig. Obwohl gerade eine halbe Stunde vergangen war, kam es
ihnen vor, als würden sie seit einer Ewigkeit auf den Angriff warten.
    »Warum greifen die nicht an?«, fragte Nero Vipus, einer der wenigen
überlebenden Luna Wolves.
    »Ich weiß nicht«, erwiderte Tarvitz. »Aber ganz gleich, welchen Grund
sie haben mögen, ich bin dankbar dafür.«
    Vipus nickte. Sein Gesichtsausdruck war von einer Traurigkeit erfüllt,
die nichts mit diesen letzten Kämpfen um den Kantorenpalast zu tun hatten.
    »Noch immer nichts von Garviel oder Tarik?«, fragte Tarvitz, obwohl er
die Antwort längst kannte.
    »Nein«, erwiderte Vipus. »Nichts.«
    »Es tut mir leid, mein Freund.«
    Vipus schüttelte den Kopf. »Nein, ich werde nicht um sie trauern. Noch
nicht. Sie könnten Erfolg gehabt haben.«
    Tarvitz entgegnete nichts, sondern ließ dem Krieger seinen Traum und
richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die verheerenden Ausmaße der Armee des
Kriegsmeisters. Zehntausend Verräter standen regungslos in den Ruinen der
Choralstadt. World Eaters stimmten gemeinsam mit Emperors Children
Kriegsgesänge an, während die Sons of Horus und die Death Guard in langen
Reihen dastanden und warteten.
    Der kolossale Dies Irae hatte glücklicherweise das Feuer eingestellt,
der monströse Titan wirkte neben der Sirenenfeste wie eine bronzene Festung.
    »Die wollen sicherstellen, dass sie uns auch wirklich besiegen«, sagte
Tarvitz, »damit sie eine Flagge in unsere Leichen jagen können.«
    »Ja«, stimmte Vipus ihm zu. »Aber wir haben ihnen den Kampf ihres
Lebens geliefert, nicht wahr?«
    »Das haben wir allerdings«, sagte Tarvitz.
    »Und auch wenn wir nicht mehr sind, wird Garro den Legionen davon
erzählen, was sie hier getan haben. Der Imperator wird eine Armee entsenden,
die größer sein wird als alles, was der Große Kreuzzug je zu sehen bekommen
hat.«
    Vipus ließ den Blick über die Armee des Kriegsmeisters schweifen und
entgegnete: »Das wird er auch müssen.«
     
    Abaddon betrachtete die Ruinen des Parlamentsgebäudes, dessen einstige
Pracht nur noch ein Trümmerhaufen war. Er blutete aus einem Dutzend
Schnittwunden, und seine Haut hatte einen hässlichen, lilafarbenen Ton
angenommen, aber er lebte noch.
    Neben ihm hatte sich Horus Aximand gegen eine zerstörte Statue gelehnt.
Er atmete angestrengt, und seine Schulter war in einem unnatürlichen Winkel
verdreht. Abaddon hatte sie beide aus den Überresten des Gebäudes gezogen, doch
beim Blick in Aximands betrübtes Gesicht wusste er, sie hatten noch andere,
nicht sichtbare Narben davongetragen.
    Doch es war vollbracht. Loken und Torgaddon waren tot.
    Er hatte damit gerechnet, von barbarischer Freude erfüllt zu werden,
aber jetzt fühlte er nur Leere, eine sonderbare Leere in seiner Seele, die so
klaffte, als könnte sie niemals gefüllt werden.
    Abaddon verwarf diesen Gedanken und sprach in sein Kom: »Kriegsmeister,
es ist vorbei.«
    »Was haben wir getan, Ezekyle?«, fragte Aximand leise.
    »Was wir tun mussten«, antwortete er. »Der Kriegsmeister gab den
Befehl. Wir führten ihn aus.«
    »Sie waren unsere Brüder«, wandte Aximand ein, und Abaddon sah mit
Erstaunen, dass seinem Bruder Tränen über die Wangen liefen.
    »Sie waren Verräter am Kriegsmeister, das darfst du nicht vergessen.«
    Aximand nickte, dennoch konnte Abaddon ihm ansehen, dass die Saat des
Zweifels längst gesät war.
    Er zog Aximand hoch und stützte ihn, während sie auf den wartenden
Stormbird zugingen, der sie von diesem verfluchten Ort weg und zurück auf die Rächender
Geist bringen sollte.
    Die Verräter innerhalb des Mournivals waren tot, aber er konnte
Aximands bedauernden Gesichtsausdruck nicht vergessen.
    Horus Aximand muss im Auge behalten werden, entschied Abaddon.
     
    Der Bildschirm im Strategium zeigte die verbrannte Einöde von Isstvan-V.
    Während Isstvan-III ein blühender Planet gewesen war, hatte sich Isstvan-V
schon immer als karger Felsbrocken präsentiert, auf dem kein Leben gedeihen
konnte. Irgendwann hatte auch dort Leben existiert, doch das lag Aonen zurück,
und die einzigen Überreste aus jener Zeit waren Basaltstädte und Festungen. Die
Bewohner der Choralstadt hatten diese Ruinen als das Zuhause der bösen Götter
ihrer Religion angesehen, die dort warteten und ihre Rache

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