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DGB 03 - Brennende Galaxis

DGB 03 - Brennende Galaxis

Titel: DGB 03 - Brennende Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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stellarer Materie ins Nichts ausblutete. Eine abscheuliche Masse
aus roten Sternen hing über ihm und starrte ihn an wie ein riesiges, boshaftes
Flammenauge.
    Eine nicht enden wollende Flut aus titanischen Monstern und gewaltige
Raumflotten ergoss sich aus diesem Auge und ertränkten das Universum in einer
Woge aus Blut. Ein Meer aus zuckenden Flammen stieg aus dem Blut auf und
verleibte sich alles ein, was ihm im Weg war, so dass nur schwarze Einöde
zurückblieb.
    War das die Vision eines Wahnsinnigen, eine Vision von der Hölle, eine
Dimension der Zerstörung und des Chaos, in das es Sünder nach ihrem Tod
verschlug? Loken zwang sich, sich an die blutrünstigen Beschreibungen in den
Chroniken von Ursh zu erinnern, an die schrecklichen Szenen, die von
Erfindungen dunklen Glaubens geschildert wurden.
    Nein, sagte Torgaddons Stimme. Dies ist nicht die Wahnvorstellung eines
Verrückten. Dies ist die Zukunft.
    »Du bist nicht Torgaddon«, schrie Loken, um die flüsternde Stimme aus
seinem Kopf zu vertreiben.
    Du siehst die Galaxis sterben.
    Inmitten der Flut aus loderndem Wahnsinn, der sich aus dem roten Auge
ergoss, entdeckte Loken die Sons of Horus. Sie trugen ihre schwarzen Rüstungen
und waren umgeben von umherspringenden, deformierten Kreaturen. Abaddon war
dort, auch Horus selbst als ein gewaltiger Obsidian-Gigant, der in seinen
Panzerhandschuhen ganze Welten zerdrückte.
    Das konnte nicht die Zukunft sein. Das war eine kranke, gestörte Vision
der Zukunft.
    Eine Galaxis, in der die Menschheit vom Imperator angeführt wurde,
konnte sich niemals in einen so entsetzlichen Mahlstrom aus Chaos und Tod verwandeln.
    Du irrst dich.
    Die in Flammen stehende Galaxis wich allmählich zurück, und Loken
tastete verzweifelt nach etwas, an dem er sich festklammern konnte, das ihm
versichern konnte, dass eine solche verheerende Vision niemals Wirklichkeit
werden würde. Wieder taumelte er umher, und die Bilder vor seinen Augen
verschwammen, bis er sie öffnete und sich in Archivkammer drei wiederfand. Es
war ein Ort, an dem er sich sicher gefühlt hatte, umgeben von Büchern, die das
Universum mit purer Logik erklärten und die den Wahnsinn in primitiven
heidnischen Epen unter Verschluss hielten, wo sie hingehörten.
    Aber irgendetwas stimmte nicht, denn die Bücher brannten allesamt, und
mit ihnen wurde das reinste Wissen systematisch zerstört, damit den Massen
diese Wahrheiten verborgen blieben.
    Die Regale bestanden aus nichts anderem als Flammen und Asche, die
Hitze stürmte von allen Seiten auf Loken ein, der versuchte, die sterbenden Bücher
zu retten. Brandblasen bildeten sich an seinen verkohlten Händen, das Fleisch
schälte sich bereits von den Knochen, während er darum kämpfte, das Wissen
vergangener Zeiten zu bewahren.
    Die Sphärenmusik. Die Mechanismen der Realität, unsichtbar und
allgegenwärtig ...
    Loken konnte sie dort erkennen, wo sich die Flammen durchfraßen, die
endlose brodelnde Masse des Warp im Herzen von allem, die Augen der finsteren
Mächte, die vor Boshaftigkeit glühten. Groteske Geschöpfe machten in obszöner
Weise Kapriolen vor Leichenbergen, gehörnte Schädel und kreischende,
ziegengleiche Gesichter, verzerrt von unbekümmerter Verschlagenheit des Warp.
Aufgedunsene Ungeheuer, überzogen von Maden und Schmerz, verschlangen tote
Sterne, während ein in Bronze gewandeter Gigant auf seinem Schädelthron sitzend
ein niemals endendes Kriegsgeheul ausstieß und seelenlose Magier Milliarden
Leben in einer auf Lügen errichteten silbernen Stadt opferten.
    Loken rang mit sich, um seinen Blick von diesem Wahnsinn abzuwenden.
Ihm kamen die Worte in den Sinn, die er am großen Tor von Delphos in Horus
Aximands Gesicht geschleudert hatte, und er schrie ein weiteres Mal laut
hinaus: »Ich werde mich vor keiner Kirche verbeugen und keinen Geist
anerkennen. Ich stehe nur zur empirischen Klarheit der Imperialen Wahrheit.«
    Im nächsten Moment war er wieder von den Wänden des dunklen Tempels
umgeben, Weihrauch hing schwer im Raum, und Loken musste nach Luft schnappen.
Sein Herz raste wie wild, in seinem Kopf drehte sich alles, und seine
Anstrengungen, das Gesehene aus einem Verstand zu verbannen, bereitete ihm
Übelkeit.
    Das war keine Angst, das war Wut.
    Diejenigen, die diese Kirche aufsuchten, verkauften die gesamte
menschliche Rasse an dunkle Mächte, die unsichtbar in den Tiefen des Warp
lauerten. Waren das die gleichen Kräfte, die Xavyer Jubal infiziert hatten? Die
gleichen Kräfte, die im

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