Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 03 - Brennende Galaxis

DGB 03 - Brennende Galaxis

Titel: DGB 03 - Brennende Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
Vom Netzwerk:
Ignace Karkasy, der Imperator möge seiner
Seele gnädig sein, wusste um das Risiko, die Astartes nicht im Auge zu
behalten, denn ehe wir uns versahen, hatten sie uns bereits im Würgegriff.
Früher konnte ich nicht an Dinge wie Heilige glauben. Ich war darauf festgelegt,
nur Logik und Wissenschaft zu akzeptieren und alle Religion als Aberglaube
abzutun. Magie und Wunder waren nicht möglich, sondern lediglich die Erfindung
ignoranter Menschen, die Mühe hatten, ihre Welt zu verstehen. Es war das Opfer
der Heiligen nötig, um mich erkennen zu lassen, wie arrogant ich war. Ich sah,
wie der Imperator beschützt, aber sie hat mir gezeigt, dass es viel mehr gibt als
nur das. Denn wenn der Imperator seine Anhänger beschützt, wer beschützt dann
den Imperator?«
    Sindermann ließ die Frage unbeantwortet im Raum stehen.
    »Das müssen wir machen«, sagte Titus Cassar und schob sich durch die
Menge nach vorn, um sich ihr dann zuzuwenden.
    Sindermann hatte Cassar zwischen den Anwesenden platziert und ihm
genaue Vorgaben gemacht, wann er sich zu Wort melden sollte — ein einfacher
Trick unter Iteratoren, um die vermittelte Botschaft zu unterstreichen.
    »Wir müssen den Imperator beschützen, da niemand sonst dazu in der Lage
ist«, fuhr Cassar fort. Der Moderati sah sich zu Sindermann um. »Aber wir
müssen überleben, um unseren Auftrag auch zu erfüllen. Stimmt das, Iterator?«
    »Ja«, erwiderte Sindermann. »Der von dieser Versammlung zur Schau
gestellte Glaube hat in den höheren Ebenen dieser Flotte so große Angst
ausgelöst, dass man versucht, uns zu beseitigen. Der Imperator hat hier einen
Feind, dessen bin ich sicher. Wir müssen überleben und uns diesem Feind
entgegenstellen, wenn er sich schließlich zu erkennen gibt.«
    Als die tödliche Natur dieser Bedrohung klarwurde, kam in der Menge
besorgtes und wütendes Gemurmel auf.
    »Treue Freunde«, redete Sindermann weiter. »Wir werden mit großen
Gefahren konfrontiert, aber die Heilige ist bei uns, und sie muss beschützt
werden. Für ihren Schutz können wir allein sorgen, aber achtet auf die Zeichen
und bringt euch nicht in Gefahr. Verbreitet die Botschaft, dass sie in
Sicherheit ist.«
    Cassar bewegte sich durch die Menge und wies jeden an, auf seinen
Posten zurückzukehren. Durch Sindermanns Worte beruhigt, löste sich die
Versammlung nach und nach auf.
    Während er den Menschen nachsah, fragte er sich unwillkürlich, wie
viele von ihnen wohl die nächsten Tage überleben würden.
     
    Die Galerie der Schwerter erstreckte sich wie das vergoldete Rückgrat
der Andronius über die gesamte Länge des Schiffs. Das Dach war transparent,
und der Raum darunter wurde vom Feuer ferner Sterne erhellt. Hunderte Statuen
säumten die Galerie, Helden der Emperors Children mit Augen aus Edelsteinen und
ernsten Mienen. Der Wert eines Helden, so sagte man, bemaß sich daran, wie
lange er diesen Blicken standhalten konnte, wenn er die Galerie entlangging.
    Tarvitz hielt den Kopf hoch erhoben, als er die Galerie betrat, obwohl
er wusste, er war kein Held, sondern nur ein Krieger, der sein Bestes gab.
Ordensmeister und Kommandanten früherer Zeiten verfolgten ihn mit starren
Blicken, ihre Namen und Mienen kannte und verehrte jeder Krieger der Emperors
Children. Ganze Flügel der Andronius hatte man den gefallenen
Schlachtenbrüdern der Legion gewidmet, aber dies hier war der Ort, von dem
jeder Krieger hoffte, dass man sich später einmal an ihn erinnerte.
    Dass er einmal als Statue in dieser Galerie enden würde, erwartete
Tarvitz nicht. Dennoch würde er danach streben, sein Leben auf eine Weise zu
Ende zu führen, die vielleicht für würdig gehalten wurde, so geehrt zu werden.
Selbst wenn ein so hochgestecktes Ziel unmöglich zu erreichen war, hatte es
doch etwas Erstrebenswertes an sich.
    Eidolon stand vor dem ernsten Bildnis von Lordkommandant Teliosa, dem
Helden des Madrivane-Feldzugs, und noch bevor Tarvitz in seine Nähe gelangt
war, drehte sich der Mann zu ihm um.
    »Hauptmann Tarvitz«, sagte Eidolon. »Sie habe ich hier nur selten
gesehen.«
    »Es ist nicht mein gewohntes Umfeld, Kommandant«, entgegnete Tarvitz.
»Ich lasse den Helden der Legion normalerweise ihre Ruhe.«
    »Und was führt Sie jetzt her?«
    »Ich würde gern mit Ihnen reden, wenn Sie gestatten.«
    »Sicherlich verbringen Sie Ihre Zeit sinnvoller, wenn Sie sich um Ihre
Krieger kümmern, Tarvitz. Darin liegt Ihre Begabung.«
    »Sie ehren mich, indem Sie das sagen, Kommandant, aber es gibt da
etwas,

Weitere Kostenlose Bücher