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DGB 03 - Brennende Galaxis

DGB 03 - Brennende Galaxis

Titel: DGB 03 - Brennende Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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während die Schlacht und
die Musik wetteiferten, wer von ihnen den lautesten Lärm verursachte.
    Lucius spürte, wie seine Gliedmaßen allein durch die Lautstärke
angespornt wurden und wie jede schallende Note und jeder dröhnende Schuss in
seinen Sinnen das Verlangen weckte, gewalttätig zu werden.
    Er schaute um das Spinett herum, erschöpft und erleichtert zugleich,
dass er so schnell so weit gekommen war. Sie hatten sich den Weg durch den
Palast freigekämpft, die Wachen in ihren schwarz-silbernen Rüstungen zu
Tausenden getötet, bis endlich der Thronsaal erreicht war.
    Aus seiner Deckung konnte Lucius erkennen, dass er sich im zweiten Ring
aus Instrumenten befand, hinter dem das Kantorenpodest lag. Ein wuchtiger Thron
stand mit der Rückenlehne zu ihm auf diesem Podest, eine Mischung aus Gold und
Smaragd, inmitten eines Kreises aus Pulten, auf denen je ein dicker Band mit
Notenschrift lag.
    Eine Salve zerfetzte einen der Folianten, Notenblätter wirbelten wie
Schneegestöber um den Thron herum.
    Die Palastwachen hatten sich an der gegenüberliegenden Seite des Saals
versammelt und scharten sich um eine große Gestalt in goldener Rüstung, über
die eine Reihe von Schläuchen verlief und auf deren Rücken sich etwas
Gefächertes befand, das an eine Ansammlung von Lautsprechern erinnerte. Ein
Schauer aus silbernem Feuer stieg auf, und Lucius sah, dass durch die anderen Eingänge
weitere Wachen hereingestürmt kamen, woraufhin es zu einem erbitterten Gefecht
kam, da diese Neuankömmlinge sofort auf die Emperors Children losgingen.
    »Die haben Mut, das muss ich ihnen lassen«, murmelte er vor sich hin.
    Kettenschwerter und Boltgeschosse trafen auf Rüstungen, und Schauer aus
silbernem Feuer bahnten sich ihren Weg zwischen der wenigen Deckung hindurch,
die die vergoldeten Instrumente boten. Jede Salve riss die Hartholzrahmen in
Fetzen und fraß sich durch die Servitoren, die an den reich verzierten
Tasteninstrumenten saßen oder mit ihren Metallfingern Saiten zupften.
    Und die Musik spielte weiter. Lucius sah hinter sich. Einer der Nasicae
wurde getroffen, als er zu ihm hinüberrennen wollte, seidene Fäden drangen in
seinen Schädel ein. Scheppernd fiel der Tote neben ihm zu Boden. Damit waren
nur noch drei Nasicae übrig, und alle waren von ihrem Anführer abgeschnitten.
    »Älterer Rylanor, ins Gefecht!«, brüllte Lucius in sein Kom.
    »Geben Sie mir Deckung! Taktischer Trupp, zum Thron vorrücken und die
Palastwache in die Enge treiben! Reinheit und Tod!«
    »Reinheit und Tod!«, wiederholten die Emperors Children.
    Mustergültig aufeinander abgestimmt rückten sie vor. Ein Wachmann in
silberner Rüstung wurde von Bolterschüssen zerfetzt und brach zusammen. Körper
in Glasrüstungen lagen zerschmettert und blutüberströmt kreuz und quer über den
von den Kugeln beschädigten Instrumenten. Servitoren bewegten sich ruckhaft und
versuchten immer noch zu spielen, obwohl von ihren Händen nur noch Knochen und
rauchende Kabel geblieben waren.
    Die Emperors Children bewegten sich Trupp für Trupp, Salve um Salve
vorwärts, wie es nur die vollkommenste Legion konnte.
    Lucius kam aus seiner Deckung hervor und rannte in den Wirbelwind aus
feindlichem Feuer, das in Form von silbernen Scherben gegen ihn prallte.
    Hinter ihm durchbrach Rylanors Cybot-Körper eine immense Bank aus
Trommeln und Glocken, deren Zerstörung einen verheerenden Lärm machte, während
er das Feuer auf den Feind eröffnete. Die akrobatischen Wachen mit ihren
langen, um ihre Rüstung gewickelten Seidenbändern wichen mit dem Geschick von
Tänzern den Kettenschwertern und Boltgeschossen aus, gleichzeitig trennten sie
mit Monofilamentklingen Gliedmaßen ab.
    Wachleute in ihren gläsernen Rüstungen marschierten in geschlossenen
Reihen auf den Feind los, doch keiner stellte für die disziplinierten Emperors
Children eine ernsthafte Bedrohung dar.
    Die makellose Perfektion ihrer mustergültigen Kriegführung machte sie
selbst in jenem Sturm aus Feuer und Tod ihren Kontrahenten überlegen, der den
Thronsaal erfüllte.
    Lucius wich immer wieder dem ihm geltenden Beschuss aus, wobei
Schrapnellstücke von der knisternden Schwertklinge abprallten, und steuerte
zielstrebig auf die Gestalt in der goldenen Rüstung zu.
    Die Rüstung dieses Mannes war alt, aber prunkvoll verziert, das elegante
Gegenstück zum Lordkommandanten der Emperors Children. Er trug einen langen
Speer, dessen Enden in einem heulenden Wellenschlag aus tödlichen Harmonien
ausliefen.

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