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DGB 03 - Brennende Galaxis

DGB 03 - Brennende Galaxis

Titel: DGB 03 - Brennende Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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Lucius duckte sich unter einem mit dieser Waffe geführten Hieb weg,
machte einen flinken Schritt zur Seite und stach mit seinem Schwert nach dem
Bauch des Gegners.
    Schneller, als er es für möglich halten wollte, drehte der Mann den
Speer um und führte einen Schlag aus ungeheurem Lärm gegen sein Schwert, noch
bevor das sein Ziel erreicht hatte. Lucius ging mit einem Satz nach hinten auf
Abstand, da ihm aus den Schläuchen und Lautsprechern auf dem Rücken des
goldenen Kriegers eine mörderische Klangwelle entgegenschlug, die sich durch
einen großen Teil des Mosaikbodens pflügte.
    Einer der Wächter ging vor Lucius' Füßen zu Boden, seine Brust war von
Rylanors Schüssen aufgerissen worden. Ein zweiter verlor jeden Halt, als einer
der Nasicae ihm ein Bein abtrennte.
    Die Emperors Children stürmten vor, um ihm zur Seite zu stehen, doch
Lucius gab ihnen ein Handzeichen, nicht näher zu kommen.
    Dies hier war sein Kampf. Er sprang auf das Podest, auf dem der Thron
stand. Der goldene Krieger war vor dem Licht, das durch die hohe Decke fiel,
nur als Silhouette zu sehen.
    Der kreischende Speer fuhr auf ihn herab. Lucius wich ihm aus und
drängte nach vorn. Mit dem Schwert hieb er nach seinem Widersacher, doch eine
perfekte hohe Note ließ die Schwertspitze auf den Boden des Podests treffen,
nicht aber in das eigentlich beabsichtigte Ziel. Lucius zog seine Waffe zurück,
gerade als der Speer wieder auf ihn zuschoss. Das musikalische Ende schnitt
sich an ihm vorbei durch die Luft und ließ das Lila und Gold seiner Rüstung
Blasen werfen. Ringsum tobte der Kampf mit unverminderter Härte, doch es
kümmerte Lucius nicht weiter, denn er war davon überzeugt, dass er den Anführer
dieser Revolution vor sich hatte.
    Nur Vardus Praal würde sich mit so furchterregenden Leibwächtern
umgeben.
    Lucius machte einen Satz, um einem weiteren Hieb auszuweichen, dann
wirbelte er so herum, dass er hinter Praal zu stehen kam und sein Schwert durch
die Schläuche und Lautsprecher auf dessen Rücken treiben konnte. Tiefe
Zufriedenheit regte sich in ihm, als sich die strahlende Klinge mühelos durch
das Metall schnitt.
    Ein verheerender Lärm platzte aus den zerschnittenen Schläuchen hervor,
so brutal, dass Lucius vom Podest geschleudert wurde.
    Durch die ungeheure Wucht platzte seine Rüstung auf, und die Musik war
nun umso klarer zu hören, während er spürte, wie ihre Kraft seinen Körper in
einem köstlichen Sog aus reinen, unverfälschten Empfindungen umspülte. Sie sang
in seinem Blut, sie versprach ihm Herrlichkeit und einen grenzenlosen Exzess
aus Musik, Licht und lustvoller Befriedigung.
    Lucius nahm die Musik in seiner Seele wahr, und er wusste, er wollte
sie — er wollte sie mehr als alles, was er je in seinem Leben gewollt hatte.
    Als der goldene Krieger leichtfüßig vom Thron sprang, sah er hoch, und
er nahm die Musik als wirbelnde Linien aus Macht und Versprechen wahr, die wie
Wasser durch die Luft strömten.
    »Jetzt wirst du sterben«, sagte Lucius, während das Lied des Todes von
ihm Besitz ergriff.
     
    Später würden sie ihm den Namen Grab des Todes geben. Loken hatte nie
solche Abscheu empfunden wie bei diesem Anblick. Selbst auf Davins Mond, wo die
Sümpfe lebende Tote erbrochen hatten, damit sie die Sons of Horus angriffen,
war es nicht so übel gewesen.
    Der Schlachtenlärm war eine höllische Komposition aus Schreien, die
immer wieder zu einem entsetzlichen Crescendo anschwollen, und der Anblick war
grauenhaft. Das Grab des Todes war randvoll mit Leichen, die schwärten und in
Verderbnis wallten.
    Der Grabturm, in dem Loken und die Sons of Horus kämpften, war innen
größer als außen, und der Boden war in Wahrheit eine tiefe Grube, in die man
die Toten geworfen hatte. Das Grab selbst war das des Todes persönlich. Ein
Mausoleum aus blutbeflecktem schwarzen Eisen, in das man verwirbelte Muster und
Schnörkelverzierungen geschnitten hatte, beherrschte die Grube und wurde von
einer Skulptur gekrönt, die Vater Isstvan persönlich zeigte ein großer,
bärtiger Himmelsgott, der den Gläubigen die Seelen wegnahm und den Rest in den
Himmel schickte, um mit seinen Verlorenen Kindern dahinzusiechen.
    Eine Kriegssängerin kauerte auf einer von Vater Isstvans schwarzen
Schultern und schrie ein Todeslied hinaus, das an Lokens Nerven zerrte und
einen reißenden Schmerz in seine Arme und Beine fahren ließ. Hunderte Isstvanischer
Soldaten umgaben die Grube und feuerten aus der Hüfte, während sie, angespornt
von dem

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