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DGB 03 - Brennende Galaxis

DGB 03 - Brennende Galaxis

Titel: DGB 03 - Brennende Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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Sindermann, rollte
das Blatt zusammen und legte es auf sein Bett.
    »Man merkt ihm kaum noch den Krieger an. Er versucht, uns drei aus
unserem Versteck zu locken, und hofft, dass sich kein Memorator ein solches
Ereignis entgehen lassen würde. Wäre ich kein so moralischer Mann, könnte ich
ihn möglicherweise bewundern.«
    »Ein Grund mehr, nicht in seine Falle zu laufen!«, rief Mersadie.
    »Tja, aber was ist, wenn es eine ehrlich gemeinte Einladung ist, meine
Liebe?«, fragte Sindermann. »Stellen Sie sich vor, was wir auf der Oberfläche
von Isstvan-III zu sehen bekämen.«
    »Kyril, wir sind hier auf einem großen Schiff, und wir können uns lange
Zeit verstecken. Wenn Loken zurückkommt, kann er uns beschützen.«
    »So wie er Ignace beschützt hat?«
    »Das ist nicht fair, Kyril«, gab Mersadie zurück.
    »Loken kann uns helfen, vom Schiff fortzukommen, wenn wir erst einmal
das Isstvan-System verlassen haben.«
    »Nein«, sagte eine Stimme hinter Mersadie. Sie drehten sich um und
sahen Euphrati Keeler. Sie war wieder aufgewacht, und ihre Stimme klang so
kräftig wie schon lange nicht mehr. Außerdem sah sie gesünder aus als zu
irgendeinem anderen Zeitpunkt seit dem Schrecken im Archiv. Es war für Mersadie
nach wie vor ein ungewohnter Anblick, sie nach all der Zeit wieder auf den
Beinen zu erleben, und sie musste lächeln.
    »Wir gehen«, erklärte sie.
    »Euphrati?«, warf Mersadie ein. »Meinen Sie wirklich ...«
    »Ja, Mersadie«, kam ihre Antwort.
    »Ich meine es wirklich so, und ja, ich bin mir dessen sicher.«
    »Es ist eine Falle!«
    »Ich brauche keine Vision des Imperators, um das zu sehen«, meinte
Euphrati lachend, aber Mersadie fand, dass es irgendwie düster und gezwungen
klang.
    »Aber die werden uns umbringen.«
    Euphrati lächelte weiter. »Ja, das werden sie. Wenn wir hier unten
bleiben, werden sie uns früher oder später aufspüren. Wir haben Anhänger in den
Reihen dieser Crew, aber wir haben auch Feinde. Ich werde die Kirche des
Imperators nicht einfach so sterben lassen. Es wird nicht in Schatten und Mord
enden.«
    »Sieh einer an, Fräulein Keeler«, erwiderte Sindermann mit
vorgespielter Belustigung. »Allmählich hören Sie sich an wie ich.«
    »Vielleicht werden sie uns irgendwann finden, Euphrati«, räumte
Mersadie ein, »aber es gibt keinen Grund, es ihnen so leichtzumachen. Warum
soll es nach dem Willen des Kriegsmeisters gehen, wenn wir so noch ein wenig
länger leben können?«
    »Weil Sie sehen müssen«, antwortete Euphrati. »Sie müssen es sehen.
Dieses Schicksal, dieser Verrat das ist zu gewaltig für uns, als dass wir es
verstehen könnten, ohne Zeuge davon zu sein. Vertrauen Sie mir, dass ich damit
richtig liege.«
    »Das ist jetzt keine Frage des Glaubens, oder?«, gab Sindermann zurück.
»Es ist ...«
    »Es wird Zeit für uns, nicht mehr wie Memoratoren zu denken«, erklärte
Euphrati. Mersadie bemerkte ein Leuchten in ihren Augen, das mit jedem Wort
intensiver wurde. »Die Imperiale Wahrheit liegt im Sterben. Wir haben es seit
Dreiundsechzig-Neunzehn mit angesehen. Entweder stirbt man mit ihr, oder man
folgt dem Imperator. Diese Galaxis ist zu simpel, als dass wir uns in ihrer
Komplexität noch länger verstecken könnten, und der Imperator kann nicht durch
jene seinen Willen geschehen lassen, die nicht wissen, ob sie überhaupt
glauben.«
    »Ich werde Ihnen folgen«, erklärte Sindermann, und Mersadie stellte
fest, dass sie zustimmend nickte.
     
     
     
     
     
     
     
    Elf 
           Warnung 
           Tod einer Welt 
           Der letzte Cthonier
     
     
    DAS ERSTE, WAS SAUL TARVITZ von der Choralstadt zu sehen bekam, war die
großartige steinerne Orchidee des Kantorenpalasts.
    Er wechselte vom ramponierten Thunderhawk auf das Dach eines Palastflügels
über. Vor ihm ragte die atemberaubende Kuppel weit empor. Von den Kämpfen im
Palast hing Rauch in der Luft, und vom Platz im Norden drangen
markerschütternde Schreie an sein Ohr, begleitet von dem intensiven Geruch
frisch vergossenen Blutes.
    Tarvitz nahm seine Umgebung mit einem Blick in sich auf, dann schoss
ihm der Gedanke durch den Kopf, dass dies alles hier jeden Moment vernichtet
werden sollte. Er sah Astartes, die sich auf dem Dach seiner Position näherten,
Emperors Children, und sein Herz machte einen Satz, als er den Nasicae-Trupp
mit Lucius an der Spitze ausmachte, dessen Schwert vom Kampf rauchte.
    »Tarvitz!«, rief Lucius, und Tarvitz glaubte, in der Gangart des
Schwertkämpfers

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