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DGB 05 - Fulgrim

DGB 05 - Fulgrim

Titel: DGB 05 - Fulgrim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Ralph Sander
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waren, verstummte die Maraviglia schließlich.
Angesichts der jähen Leere schrie Julius auf, da das Fehlen der Musik ihm wie
ein körperlicher Schmerz in die Knochen fuhr. Obwohl die Instrumente keinen Ton
mehr von sich gaben, herrschte im La Fenice weiterhin ohrenbetäubender
Lärm, denn das Töten und Paaren im Saal hielt unverändert an, auch wenn sich die
Schmerzens- und die Lustschreie in lautes Wehklagen verwandelten. Das
Verstummen der fremdartigen Klänge war Anlass für neue, vom Wahnsinn
angetriebene Gewaltakte.
    Julius hörte, wie Marius einen
leidenden Schrei ausstieß, dann sah er seinen Schlachtenbruder aus der Loge springen
und auf der Bühne landen. Fulgrim schaute ihm nach, sein Körper zuckte und wand
sich vor Wonne. Als Julius sich aufrichtete, merkte er, wie wacklig er auf den
Beinen war. Aufmerksam verfolgte er, wie Marius in den blutüberströmten
Orchestergraben sprang und eines von Bequa Kynskas bizarren Musikinstrumenten aufhob.
    Er klemmte das lange,
röhrenförmige Ding in seine Armbeuge, als sei es ein Bolter, dann strich er mit
den Fingern über den Schaft, bis das Instrument ein gewaltiges Vibrieren wie
bei einem Kettenschwert erzeugte. Noch während Julius beobachtete, wie er
versuchte, die soeben verstummte Musik wieder erklingen zu lassen, eilten
andere Emperors Children zu Marius, griffen nach anderen Instrumenten und
bemühten sich ebenfalls, den Zauber der Komposition noch einmal mit Leben zu
erfüllen.
    Julius spürte, wie ihm die Luft
aus den Lungen gepresst wurde, und er klammerte sich am Geländer der Loge fest,
da er fürchtete, seine Beine könnten ihm den Dienst versagen.
    »Ich ... was ...?«, brachte er
nur heraus, als sich Fulgrim zu ihm stellte.
    »War das nicht wundervoll?«,
fragte Fulgrim ergriffen. Seine Haut glühte vor wiedererwachtem Eifer, seine Augen
funkelten vor neuer Zielstrebigkeit. »Frau Kynska war wie ein feuriger Komet.
Jeder blieb stehen, um sie anzusehen, und nun ist sie weg. Jemandem wie ihr
werden wir niemals wieder begegnen, und keiner von uns wird sie je vergessen.«
    Zwar wollte Julius etwas darauf
erwidern, doch in dem Moment ereignete sich hinter ihm eine gewaltige Explosion,
und er konnte sehen, dass ein Teil der Bühne in Rauch gehüllt und mit Trümmern
übersät war. Marius stand in der Mitte des Orchestergrabens, elektrisches Feuer
tanzte über seine Haut, während er auf dem kreischenden Instrument spielte. Ein
heulender, pyrotechnischer Knall kam daraus hervorgeschossen und riss einen der
Balkone aus der Wand. Marmorbrocken und Stücke vom Verputz wirbelten durch die
Luft, während Marius' Astartes-Brüder lustvoll aufheulten.
    Innerhalb weniger Augenblicke
beherrschte jeder von ihnen sein Instrument, und erneut wurde der Saal von einem
Crescendo erfasst, das das Theater in Stücke zu reißen versuchte. Die
monströsen, verführerischen Kreaturen scharten sich um Marius und steuerten zu
seiner wahnsinnigen Musik ihre unnatürlichen Lustschreie bei.
    Marius richtete sein Instrument
auf die Menge und entfesselte eine dröhnende Bassnote, die sich zu einem explosiven
Höhepunkt steigerte. Wirre Akkorde, die ekstatischem Heulen glichen,
kollidierten miteinander und bahnten sich ihren Weg durch ein Dutzend
Sterbliche, und die Opfer konnten nicht anders, als hilflos zu zucken, während
das Sperrfeuer an Tönen ihnen die Knochen brach und die Köpfe explodieren ließ.
    »Meine Emperors Children«,
sagte Fulgrim.
    »Welch wunderschöne Musik sie
doch machen.«
    Explosionen aus Fleisch und
Stein hallten durch das La Fenice , während Marius und die anderen
Astartes im Theater die Musik der Apokalypse spielten.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

Dreiundzwanzig
    Die Schlacht um Isstvan V
     
     
    KAPlTÄN BALHAAN STAND REGLOS an
seinem Komman-dopult und versuchte, ruhig zu atmen, als er beobachtete, wie die
drei majestätischen Gestalten auf der Brücke der Ferrum zusammenkamen.
Eisenvater Diederik stand an der Steuerkontrolle und war gleichermaßen vom
Anblick der beeindruckenden Gestalten der drei Primarchen wie gefesselt, die
darüber diskutierten, wie sie bei Isstvan V die feindlichen Streitkräfte am
besten vernichten konnten. Bei seinem Studium der Geschichte hatte er vom
Charisma antiker Helden aus Legenden gelesen, vom mächtigen Hektor, vom tapferen
Alexandyr und vom edlen Torquil.
    Die Geschichten berichteten
davon, wie Männer von ihrer grandiosen Erhabenheit so sehr erfüllt wurden,

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