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DGB 06 - Gefallene Engel

DGB 06 - Gefallene Engel

Titel: DGB 06 - Gefallene Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mitchel Scanlon
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ergänzten
einander so perfekt wie zwei Stücke eines Puzzles. Trotz allem war Zahariel
nach wie vor der Idealist, Nemiel dagegen der leicht zu beeindruckende
Pragmatiker.
    Über die nächtliche
Zusammenkunft in dem Gewölbe unter dem Rundsaal verlor keiner von ihnen je
wieder ein Wort, da sie beide wussten, wenn sie an dieser Wunde rührten, würden
sie sie nie mehr schließen. Die Begebenheit blieb ein unausgesprochener Dorn in
ihrer Freundschaft. Allerdings war Zahariels Erinnerung an jene Nacht
verschwommen und verblasste mit jedem Tag mehr.
    Sie gehörten zur ersten
Generation Astartes, die von Caliban kam, und sie waren die Ersten der Legion,
die auf ihren Schulter-schützern das neue Symbol des geflügelten Schwerts
trugen, die Ersten, die sich »Dark Angels« nannten.
    Später sollte sie das von ihren
Kameraden unterscheiden. Die älteren Mitglieder der Legion stammten alle von
Terra. Diese Männer konnten sich an eine Zeit erinnern, bevor die Erste Legion
des Imperators den Namen »Dark Angels« trug, während die Generationen nach Zahariel
und Nemiel nie etwas anderes gekannt hatten.
    Für den Augenblick jedoch lag
ein goldenes Zeitalter vor ihnen.
    Ihre Tage waren geprägt von der
erfreulichen Aussicht, an der Seite von Luther und des Löwen kämpfen zu dürfen.
Als neu ernannte Engel leisteten sie gute Arbeit, zugeteilt waren sie der 22.
Kompanie unter der Führung von Kompaniemeister Hadariel. Bis an die Grenzen
ihrer Fähigkeiten dienten sie ihrer Legion und dem Imperium.
    Caliban lag in der
Vergangenheit, und obwohl sie ihre Heimatwelt liebten und hofften, sie eines
Tages wiederzusehen, war es ein Traum, der in weiter Ferne lag. Ihre Gegenwart
und ihr Leben für den Großen Kreuzzug waren alles, was wirklich etwas
bedeutete.
    Ihr erster Feldzug war eine
Zeit großer Aufregung, denn dies würde ihre erste Gelegenheit sein, das Licht des
Großen Kreuzzugs in die weite Galaxis zu tragen, ihre erste Chance, um ihre
Hingabe und Loyalität gegenüber dem Imperator unter Beweis zu stellen.
    Dark Angels der 22. Kompanie
sollten sich mit der Vierten Imperialen Expeditionsflotte treffen, die
gegenwärtig im Orbit einer Welt vor Anker lagen, die in den Annalen des
Kreuzzugs mit dem Namen Vier-Drei verzeichnet war.
    Die Bewohner dieser Welt — eine
hoch entwickelte menschliche Kultur, die die lange Isolation der Alten Nacht
überlebt hatte und deren Technologie und Gesellschaft größtenteils noch intakt
waren — hatten ihr einen ganz anderen Namen gegeben.
    Sie nannten sie Sarosh.
     
    »Das ist es?«, fragte Nemiel.
»Das ist der Grund, wieso wir zehn Sternensysteme durchquert haben? Sieht nicht
nach sehr viel aus.«
    »Du solltest inzwischen wissen,
dass es nichts zu sagen hat, wie eine Welt aussieht«, gab Zahariel zurück.
»Erinnerst du dich an das Training auf Helicon IV? Bis es zum Schusswechsel
kam, warst du von dieser Welt auch nicht sonderlich beeindruckt gewesen.«
    »Das war etwas anderes«, meinte
Nemiel schulterzuckend. »Da hatten wir wenigstens noch Hoffnung auf ein
bisschen Abenteuer gehabt. Das waren neue Welten. Hast du dir die Unterlagen
angesehen? Man geht davon aus, dass wir monatelang hier verbringen werden. Wir müssen
dann Däumchen drehen, bis irgendein Bürokrat entscheidet, ob wir den Planeten
als unterwürfig bezeichnen können oder nicht. Wir sind Dark Angels, Zahariel,
keine Wachhunde. Wir sind für Besseres geschaffen als so etwas.«
    Sie standen an einem Fenster
des Aussichtsdecks an Bord des Schlachtkreuzers Calibans Zorn . Durch das
Fenster konnte Zahariel den Planeten Sarosh betrachten, der durch geschickt
verborgene Technologie in der transparenten Substanz der Scheibe vergrößert
dargestellt wurde.
    Während Nemiel die blaue Kugel
mit kaum verhohlener Abscheu betrachtete, war Zahariel auf Anhieb von der
Schönheit dieser Welt fasziniert gewesen.
    Er sah türkisfarbene Ozeane,
die ausgedehnten Landmassen lagen momentan unter dicken Wolkendecken verborgen.
    Vor dem schwarzen Hintergrund
des Alls und umgeben von fernen, schimmernden Sternen, hätte es fast ein polierter
Edelstein auf einem Samttuch sein können, um den winzige Diamanten verstreut
lagen. In seiner Zeit beim Kreuzzug hatte er nur eine Handvoll Welten vom Orbit
aus betrachten können, doch Sarosh war von allen am beeindruckendsten.
    »Ich habe die Unterlagen
gelesen«, sagte er. »Den Berichten zufolge sind weite Teile der Kontinente
bewaldet. Das hört sich gut an. Es wird schön sein, wieder einmal Wald

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