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DGB 06 - Gefallene Engel

DGB 06 - Gefallene Engel

Titel: DGB 06 - Gefallene Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mitchel Scanlon
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dich um«, entgegnete
Luther. »Diese verdammten Saroshi hätten es fast geschafft, die gesamte
Befehlshierarchie der Flotte auszulöschen, aber du konntest es verhindern.«
    Zahariel sah die Toten, die
verstreut auf dem Deck lagen, und fühlte Zorn in sich aufsteigen. Doch kaum hatte
sich diese Empfindung geregt, unterdrückte er sie auch schon wieder. Das
mentale Training der Astartes half ihnen, alle Gefühle zu kon-trollieren, um
sie dann optimal einzusetzen, wenn sie benötigt wurden.
    Zorn war im Gefecht von Nutzen,
hier dagegen war es wichtig, einen kühlen Kopf zu behalten. Mit Luthers Hilfe
stand er auf und lehnte sich gegen die Wand, während er hastig die kalte Luft
der wiederhergestellten Atmosphäre einatmete.
    Luther veränderte die Frequenz
der Kom-Station und klinkte sich ins Kommando-Netz der Unbezwingbare
Vernunft ein.
    »Hier spricht Luther von den
Dark Angels. Zahlreiche Opfer auf dem Hangardeck! Schicken Sie sofort
medizinische Teams her! Brückenkommando, können Sie mich hören?«
    »Aye, hier ist das
Brückenkommando. Wir können Sie hören, Sir«, meldete sich eine von statischem
Rauschen begleitete Stimme.
    »Wir haben Meldungen über einen
Hüllenbruch auf Ihrer Ebene. Die Instrumente zeigen an, dass alles unter
Kontrolle ist.«
    »Das ist korrekt, Brückenkommando«,
bestätigte Luther.
    »Der Hüllenbruch war das Werk
der Saroshi-Delegation, die vor einer halben Stunde an Bord gekommen ist. Deren
Shuttle war mit einem Nuklearsprengkopf versehen worden. Sämtliche Saroshi an
Bord sind sofort festzunehmen. Sie haben die Erlaubnis, sie notfalls auch zu
töten.«
    Luther ließ den Blick über das
verwüstete Deck schweifen und flüsterte Zahariel zu: »Seit etwa einer Minute befinden
wir uns im Krieg mit den Saroshi.«
    Eine andere Stimme mischte sich
in die Unterhaltung ein, und Zahariel erkannte sie sofort als die des Löwen.
    »In einer halben Stunde will
ich mich mit sämtlichen Kom-mandanten und ihren Stellvertretern an Bord zu einem
Strategie-treffen zusammensetzen. Haben das alle verstanden? «
    »Verstanden, mein Lord«,
antwortete Luther und warf Zahariel einen unbehaglichen Blick zu.
    Der Angriff auf die Unbezwingbare
Vernunft war nur der Anfang.
    Überall in der Flotte sowie in
den Städten auf Sarosh wurden die Imperialen urplötzlich von den Leuten
attackiert, von denen sie geglaubt hatten, sie hielten sie für Helden. Sie,
waren herge-kommen, um die Saroshi von ihrer Ignoranz zu befreien, um sie von
der Alten Nacht zu erlösen. Sie waren hergekommen, um ihnen die Wunder des
Imperiums zu bringen.
    Aber die Bewohner von Sarosh
hatten das Imperium ebenso abgelehnt wie alles, wofür es stand. Sie lehnten es unter
Gewaltanwendung ab und begingen schreckliche Gräueltaten, mit denen großes
Blutvergießen einherging.
    Über tausend Angehörige der
Imperialen Armee und der Marine verbrachten ihren Landurlaub auf Sarosh und
vergnügten sich im Karneval, als der Aufstand seinen Anfang nahm.
    Einige von ihnen wurden
ermordet, aber die meisten fielen Entführungen zum Opfer. Sie verschwanden in der
Nacht, ohne dass eine Spur zurückblieb — niemand wusste, wohin man sie gebracht
hatte und wer für ihre Entführung verantwortlich war.
    Als es um das Schicksal jener
imperialen Einrichtungen ging, die bereits auf Sarosh angesiedelt worden waren,
war die Situation etwas klarer.
    Auch wenn die Unterwerfung noch
nicht abgeschlossen war, hatte man doch bereits ein Dutzend Regierungsorgane
von der Flotte auf den Planeten umgesiedelt.
    Natürlich residierte der
Designierte Lord-Gouverneur Furst in einem angemessenen, palastartigen Gebäude,
das im Herzen der Hauptstadt Shaloul lag. In Vorbereitung auf die früher oder
später erfolgende Machtübergabe waren zudem verschiedene Verbin-dungsbüros in der
Umgebung eingerichtet worden.
    Ungefähr zur gleichen Zeit, als
das Saroshi-Shuttle explodierte, stürmte ein aufgebrachter Mob die Residenz des
Gouverneurs in Shaloul sowie die umliegenden imperialen Büros. Die wenigen
Wachposten der Armee wurden mühelos überrannt, und die imperialen Funktionäre
wurden auf die Straße gezerrt, wo man sie mit Äxten und Messern ermordete,
während die Menge nach Blut verlangte.
    Man spuckte auf die
zerstückelten Leichen, dann setzte man die Gebäude in Brand und warf die Toten
in die Flammen.
    Einigen wenigen Imperialen auf
Sarosh gelang es, den Einheimischen zu entkommen, und wenn sie später ihre
Geschichte erzählten, sollte deutlich werden, dass die gesamte

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