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DGB 06 - Gefallene Engel

DGB 06 - Gefallene Engel

Titel: DGB 06 - Gefallene Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mitchel Scanlon
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bedeckten
den Boden, und der Geruch von Zerfall in der Dunkelheit verlieh der Luft eine
unangenehme Ausdünstung, die an verfaultes Fleisch erinnerte.
    Der Untergrund war felsig, aber
die Pferde der Ravenwing suchten sich selbst einen ebenen Pfad zwischen Findlingen
und umgestürzten Bäumen hindurch. Eigenartige Geräusche drangen von allen
Seiten zu ihnen, doch Zahariel war im Wald aufge-wachsen. Also ließ er sich vom
Rhythmus der Natur umspülen, bis er in der Lage war, die Rufe aus der Wildnis
Calibans danach zu unterscheiden, ob von ihnen Gefahr ausging oder nicht.
    Die meisten Bestien waren im
Verlauf des vom Löwen unternommenen großen Kreuzzugs ausgerottet worden,
dennoch existierten nach wie vor einige Enklaven, in denen man die
todbringenden Kreaturen noch antreffen konnte. Zwar waren sie von diesen Orten
weit entfernt, allerdings lauerten nicht ganz so gefährliche Monster nach wie
vor in allen Teilen der Welt.
    Glücklicherweise griffen die
selten größere Kriegergruppen an, sondern bevorzugten überraschende Attacken
auf einsame Opfer, die von einer befestigten Stadt zur nächsten unterwegs
waren.
    Unter die gellenden Vogelrufe
mischte sich das Rauschen und Knarren des Waldes, wenn der Wind durch die
Baumkronen fuhr.
    Ergänzt wurde diese
Geräuschkulisse von leisem Knacken jener abgebrochenen Zweige und kleinen Äste,
die unter den Hufen ihrer Pferde zertreten wurden. Von den Mitgliedern der
Ravenwing abgesehen, war es praktisch unmöglich, sich lautlos durch den Wald zu
bewegen, doch Zahariel hätte sich gewünscht, dass sie reiten könnten, ohne ein
Geräusch zu verursachen.
    Auch wenn die schlimmsten
Raubtiere dieser Welt so gut wie ausgerottet waren, gab es noch genügend andere
Bestien, die zu besiegen auch zu mehreren Kriegern keine Leichtigkeit war.
    Es kam ihnen vor, als seien sie
Stunden unterwegs, aber da sie sich zu keiner Gelegenheit am Stand der Sonne
orientieren konnten, ließ sich nur schwer einschätzen, wie viel Zeit inzwischen
verstrichen war. Allein der Winkel, in dem die Lichtstrahlen durch das dichte
Blätterdach fielen, gab einen Hinweis darauf, wie lange sie schon unterwegs
waren. Zahariel wünschte sich, mit den anderen Reitergruppen Kontakt
aufzunehmen, wollte aber nicht nervös oder unsicher wirken. Dies hier sollte
eine Übung sein, damit sie später einmal allein auf die Jagd gehen konnten, und
er wollte beim besten Willen nicht den Eindruck erwecken, er wisse nicht, wohin
er unterwegs sei.
    Die Pfade durch den Wald waren
durch Übungen deutlich sichtbar ausgetreten, doch die waren so zahlreich, dass
es so gut wie unmöglich war zu sagen, welcher wohin führte. Bevor sie
aufgebrochen waren, hatten sich er und Nemiel die Karte angesehen und den
Eindruck bekommen, der Route würde recht einfach zu folgen sein. Doch was in
der Festung noch wie eine leichte Übung ausgesehen hatte, präsentierte sich im Wald
als weitaus schwieriger.
    Er hatte ein recht gutes Gefühl
dafür, wo sie sich befanden und in welche Richtung sie reiten mussten. Doch ob
er damit richtig lag, würde sich erst zeigen, wenn sie am Ziel ankamen.
Zahariel hoffte, dass sich Bruder Amadis ganz in der Nähe aufhielt und
beobachten konnte, wie er seine Kameraden führte. Seine Überlegungen wurden jäh
unterbrochen, als sie unter tief hängenden Ästen auf eine schattige Lichtung ritten
und das Geräusch der über seinen Helm streichenden Blätter in der Stille des
Waldes erschreckend laut wirkte.
    Seine Gedanken kehrten zurück
zu der Erkenntnis, dass der Wald totenstill war, doch da war es bereits zu spät.
Etwas Dunkles, Geflügeltes ließ sich von dem Baum herab, sein Körper einem
Reptil gleich mit Schuppen überzogen.
    Krallen so scharf wie Schwerter
zuckten vor, und im nächsten Moment war einer aus Zahariels Trupp tot — wie
sein Pferd von dem ungeheuren Hieb der Pranke in zwei Stücke gerissen.
    Blut spritzte, Schreie hallten
über die Lichtung. Zahariel zog seine Pistole, während die Bestie erneut
zuschlug und einen weiteren Anwärter tötete. Dessen Rüstung wurde von den
Krallen aufgeschlitzt, die Eingeweide quollen aus seinem zerfetzten Bauch.
    Die Pferde kreischten, und da
der Blutgeruch sie verrückt machte, hatten ihre Reiter alle Hände voll zu tun,
sie wieder unter Kontrolle zu bringen.
    Sinnlose Wut- und Schreckensschreie
wurden ausgestoßen.
    Zahariel ließ sein Pferd kehrtmachen,
damit er sich der Bestie zuwenden konnte, die von der Größe her mühelos seinem
Reittier entsprach. Sie

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