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DGB 06 - Gefallene Engel

DGB 06 - Gefallene Engel

Titel: DGB 06 - Gefallene Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mitchel Scanlon
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Untergrund abstützte und den Kopf hob.
    Obwohl seine Augen sekundenlang
verrückt spielten, sah er, wie sich Eliath unter seinem toten Pferd
freikämpfte. Nemiel erholte sich von dem Schlag gegen die Brust und schleppte
sich hinter den nächsten Baum. Attias war aus seiner Starre erwacht und hatte
sein Pferd in den Schutz der Bäume am Rand der Lichtung gebracht.
    Die Bestie richtete ihr
Augenmerk abermals auf diese beiden Leckerbissen.
    An dem Baumstamm gleich neben
ihm zog sich Zahariel hoch, obwohl verheerender Schmerz durch sein verdrehtes
Bein jagte. Er suchte den Boden nach seinen verlorenen Waffen ab, bis er sah,
wie die Klinge seines Schwerts einen Sonnenstrahl reflektierte. Die Pistole war
unauffindbar, und ihm blieb auch keine Zeit, nach ihr Ausschau zu halten.
    Vor Schmerz verzog er das
Gesicht, als er sein Schwert aufhob und zurück auf die Lichtung humpelte. Eben holte
die Bestie mit ihren gewaltigen Kiefern aus und biss Attias' Pferd in zwei
Stücke.
    Mit einem Satz zur Seite
brachte sich der Junge In Sicherheit, schlug allerdings mit einem hässlichen
Knall auf einem umge-stürzten Baumstamm auf und sackte dann reglos daneben auf
den Boden.
    Zahariels Rüstung zischte, da
die Schäden an ihrer Struktur einen Ausfall verursachten; die Mechanismen der
schützenden Systeme versagten. Mit einem Mal lastete das volle Gewicht der Panzerung
auf ihm, und als die Panzerplatten auf sein verletztes Bein drückten, stöhnte
er vor Schmerz auf. »Ausschwärmen!«, rief er den anderen zu. »Lauft zu den
Bäumen und verteilt euch! Bleibt nicht als Gruppe zusammen!«
    Erneut wurden Schüsse
abgegeben, und dann sah er Pallian nach vorn stürmen, um Attias zu packen und
in den Schutz der Bäume zu ziehen. Die Bestie machte einen Satz über das tote
Pferd hinweg, der Schnabel schoss nach vorn und erwischte Pallians Schulter,
der durch die Wucht des Treffers zu Boden geworfen wurde.
    Als er hochgerissen wurde,
schrie der Junge auf, verstummte jedoch vor Entsetzen, als die Kreatur ihm den
Arm und einen großen Teil der Schulter abbiss. Von einem Blutregen begleitet,
fiel er auf den Waldboden, während die Bestie seinen Arm verschlang.
    Er rutschte deutlich sichtbar
durch den langen Hals.
    Blut spritzte in einer Fontäne
aus Pallians verheerender Wunde, und seine neuerlichen Schreie erfüllten die
Lichtung, als die Schmerzen stärker wurden als der Schock. Daraufhin drehte die
Bestie den Kopf in seine Richtung, schlug zweimal mit ihren Krallen nach dem Jungen,
und dann war Pallian verstummt.
    Zahariel brüllte vor Wut und
Entsetzen und kehrte auf die Lichtung zurück. Schmerz und Schrecken ließen ihm
Tränen in die Augen steigen. Nur verschwommen sah er, wie er sein Schwert
zitternd vor sich hielt, um sich dem Monster zu stellen. Er war überzeugt, dass
es ihn umbringen würde.
    Doch selbst wenn — er konnte
nicht zulassen, dass die anderen leiden und sterben mussten, solange er nicht zumindest
versucht hatte, sie zu retten.
    »Lass sie in Ruhe, du
verdammtes Ding«, fauchte er. »Das sind meine Freunde, und die sind nicht dafür
bestimmt, von deinesgleichen gefressen zu werden!«
    Die Bestie hob den Kopf. Obwohl
ihre Augen kalt und leer waren, konnte Zahariel ihre Mordlust deutlich
wahrnehmen. Es ging ihr nicht nur darum, zu fressen und zu überleben — sie
wollte Schmerz bereiten, denn dieses Abschlachten erfüllte sie mit primitiver Freude.
    Als sich die Kreatur von
Pallians Leichnam abwandte und Zahariel auf sich zukommen sah, stieß sie ein
dröhnendes Gebrüll aus. Ein Rascheln ging durch ihre Flügel und Zahariel wusste,
jetzt war der Moment gekommen. Er riss sein Schwert hoch, gerade als die rechte
Schwinge nach ihm ausholte.
    Zahariel wich aus und ließ die
Klinge in hohem Bogen auf den Flügel niederfahren, gleich hinter dem Punkt, an
dem die Klauen begannen. Milchiges Blut spritzte aus der Wunde, und dann hatte
er die Kralle abgetrennt, während seine Beine ihm den Dienst versagten und er sich
mit einem Knie aufstützen musste.
    Die Kreatur heulte vor Schmerz
auf und zog hastig ihren Flügel zurück. Gleichzeitig riss sie das Maul weit auf,
um Zahariels Leben ein Ende zu setzen. Ein Schatten bewegte sich neben ihm, als
die Bestie nach vorn schoss. Der Anblick Tausender messerscharfer Zähne war alles,
was er noch sah.
    Noch während ihm der Gestank
aus dem Rachen des Dings entgegenschlug, huschte etwas Silbriges über Zahariels
Kopf hinweg. Eine Gestalt in Rüstung auf einem Pferd donnerte an ihm vorbei

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