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DGB 07 - Legion

DGB 07 - Legion

Titel: DGB 07 - Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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ihm
handelte es sich um einen Beuteltiger von Taprobane, einer von vielen
ausgestorbenen Spezies, die während der Vereinigungsära aus erhalten
gebliebenen DNS-Proben neu geschaffen worden waren. Das Tier schaute mit halb
geschlossenen Augen gelangweilt in den heißen Tag hinaus.
    Major General Dev stand rechts
von Namatjira, er trug die bronzene Gefechtsrüstung, seinen karmesinroten
Durband und den mit Dornen bewehrten Silberhelm. Er trug ein Gurz und ein
Schwert mit langem Heft. Gleich neben ihm befand sich Lord Wilde von den
Torrent, seine Platinrüstung schillerte vor Rubinen und Smaragden. Lord Wildes
augmetische Augen waren glühende grüne Schlitze hinter seiner weißen
Keramikmaske. Er selbst trug die Vexil-Standarte der Torrent, eine vier Meter
lange, goldene Standarte mit einem mit Diamanten besetzten Schweif und dem
goldenen Wappen der Pontus Euxinus. Der Dritte in der Reihe war General Karsh
von den Regnault Thorns, dessen rituelle Chromrüstung so mit Dornen und
Widerhaken überzogen war, dass er weniger wie eine Person aussah, sondern
vielmehr wie die Verkörperung einer teuflischen Falle.
    Links von Namatjira stand
Khedive Ismail Sherard von den Outremars, ein Kleinwüchsiger in graphitgrauem
Gewand und mit einem Stirnreif aus Titan. Seine Statur täuschte über seinen
wahren Einfluss auf die Armee und die Hierarchien auf Terra hinweg.
    Obwohl die Outremars mit nur
fünftausend Fußsoldaten an der Expedition des Lordkommandanten beteiligt waren,
also deutlich weniger als die Chiliad, die Torrent und die Thorns, bildeten sie
das Rückgrat der Imperialen Armee, machten sie doch fast sieben Prozent der
Armee insgesamt aus.
    Outremars-Truppen dienten in
fast allen Expeditionen, und ihre Khediven — alle Zwerge aus der gleichen Blutdynastie
wie Sherard — waren berühmt für ihre taktische Finesse und Disziplin. Der Grand
Khedive, Sherards Großonkel, galt als einer der wichtigsten Ratgeber und
Vertrauten. Khedive Sherard stand auf einer kleinen Grav-Scheibe, die einen
halben Meter über dem Sand schwebte. Die Schleppe seines grauen Gewands wurde von
eunuchoiden Sklaven gehalten, die sie so straff zogen, dass es aussah, als
würde Sherard große Schwingen ausbreiten, um in den Himmel aufzusteigen.
    Neben ihm stand Sri Vedt, die
den Rang der Uxor Primus jener Einheiten der Geno Five-Two innehatte, die
dieser Expedition zugeteilt worden waren. Sie trug eine rote Burqa und wurde
von dreizehn ihrer hochrangigsten Uxoren begleitet, darunter auch Honen Mu und
Rukhsana Saiid.
    Vierzig auf Hochglanz polierte
Servitoren hielten lange Stangen hoch, die ihrerseits das weiße Zeltdach über
den Kommandanten der Expedition trugen, damit sie vor der Hitze der Sonne
geschützt waren.
    Ein transatmosphärisches
Fahrzeug kam vom blauen Himmel herabgeglitten, raste dröhnend über die
Versammlung hinweg und landete mit aufheulenden Trägheitsdämpfern am Ende des
langen Truppenkorridors. Die Trommeln verstummten ebenso wie die Hörner, und vom
Knarren der Zeltplanen und dem fernen Schreien von Mon Lo abgesehen, herrschte
Ruhe.
    Eine Gestalt stieg aus dem
Fahrzeug aus und durchschritt den Korridor in Richtung der wartenden
Befehlshaber.
    Namatjira nickte knapp, dann
gingen alle Anwesenden wie ein Mann auf die Knie. Banner, Flaggen und Standarten
wurden ehrerbietig nach vorn gesenkt.
    Die einsame Gestalt kam
allmählich näher. Sie ging über den Sand und beschrieb respektvolle Gesten zu den
Männern, die links und rechts des Wegs knieten.
    Der Mann trug eine lilafarbene
Rüstung mit silbernen Rändern, und er war mindestens ein Drittel größer als der
größte anwesende Geno-Krieger.
    Über den Truppen breitete sich
ehrfurchtsvolles Schweigen aus.
    Es vergingen fast acht Minuten,
ehe der Astartes den Korridor durchschritten und Namatjira erreicht hatte.
Während dieser Ewigkeit rührten sich außer dem Astartes selbst allein die
Banner, wenn der Wind sie erfasste, und die Wolken, die gemächlich über den
Himmel zogen.
    Zehn Meter vor Namatjira und
dessen Kommandanten blieb der Astartes stehen. Betont langsam zog der seinen
linken Handschuh aus und warf ihn in den heißen Sand. Dann entriegelte er den
Helm, nahm ihn ab und ließ ihn ebenso zu Boden fallen. Darunter kam ein edler
Kopf zum Vorschein: haarlos, kraftvoll, die Haut von kupferner Farbe. Seine
Augen strahlten so intensiv wie der saphirfarbene Himmel.
    Mit der rechten Hand zog er
sein Gladius und glitt mit der Klinge über die linke Handfläche. Dann warf er

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