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DGB 07 - Legion

DGB 07 - Legion

Titel: DGB 07 - Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Klaren darüber gewesen, was das bedeuten sollte, auf jeden
Fall wurde er in die Obhut eines Offiziers der Lucifer Blacks gegeben, der ihn
als seinen Pflegesohn großzog.
    Mit achtzehn hatte sich Chayne
den Lucifers angeschlossen, und zwanzig Jahre später diente er nun als der
Bajolur von Namatjiras Leibwache und war einer der höchstdekorierten und
angesehen-sten Krieger des Regiments.
    Namatjira hatte ein gutes
Händchen für geborene Krieger.
    Chayne blieb in der Hocke und
zog sein kurzes Krummschwert aus gefaltetem Toledo-Stahl. Die Palastsensoren
versorgten sein Visier mit den Bildern, die sie empfingen, und zeigten vor
seinen Augen dezent grüne taktische Displays an. Und dort war die leere Stelle,
die gar nichts anzeigte, weder was sich dort befand, noch was sich dort nicht
befand. Zwanzig Meter nach links, am Dachrand.
    Wie eine Katze spannte er seine
Muskeln an und sprang.
    Der Dachrand war leer. Niemand
hielt sich dort auf. Da war einfach ... nichts.
    Nein, nicht nichts . Auf
der Brustwehr lag ein Papierfetzen, der mit einem kleinen weißen Stein
beschwert war. Auf dem Fetzen stand geschrieben: Vielleicht klappt's ja beim
nächsten Mal.
     
    »Hey, wir verpassen alles«,
sagte Lon und stieß ihn an. Soneka wachte auf.
    »Was?«
    »Wir sind spät dran. Es hat
bereits angefangen. Wir sollten auch rausgehen, Het. Die Regimenter haben sich
versammelt, um die Astartes zu begrüßen.«
    Er setzte sich auf. Er befand
sich im Hospitalflügel des Terrakottapalasts, wo er sich ein Feldbett genommen
hatte, um bei seinen überlebenden Männern zu sein, den letzten zehn Dancers. In
dem Flügel herrschte schweißtreibende Hitze, und es roch nach abgestandenem
Urin. »Alles in Ordnung, Het?«, fragte Shah.
    »Ja, mir geht's gut.«
    »Auch wenn wir vielleicht keine
Kompanie mehr sind«, sagte Lon, »finde ich, wir sollten rausgehen und uns zu
den anderen stellen. So wie Dancers das machen würden.«
    »Ja!«, stimmte Gin ihm zu.
    »Hast du die Flagge?«, fragte
Lon.
    Shah nickte. Seit Visages hatte
er die zerfetzte Standarte der Dancers wie einen aufgerollten Schlafsack mit
sich herumgetragen.
    »Gut«, meinte Lon.
    »Dann lass uns gehen. Kommst du
auch, Het?«
    Soneka zog sich soeben an. Er
war nass geschwitzt und konnte seine Socken nirgends finden.
    »Ja, ja, ich komme. Okay?«
    »Die Astartes sind bereits
gelandet«, warf Sallom ein, der aus dem Fenster sah.
    »Verdammt, was werden da draußen
Flaggen geschwenkt!«
    »Na ja, es sind ja schließlich
auch Astartes, nicht wahr?«, meinte Shah. »Was erwartest du da?«
    Soneka schob auf der Suche nach
den Socken die unversehrte Hand unter sein fleckiges Kopfkissen, als seine
Finger etwas Festes ertasteten. »Hat einer von euch das hier hingelegt?«
    »Was wo hingelegt?«, gab Lon
zurück.
    Soneka hielt einen kleinen
Diorit-Kopf hoch, einer von den vielen Hunderttausend, mit denen die Wüste von
Visages übersät war.
    Alle Dancers zuckten ahnungslos
mit den Schultern.
    »Dann muss ich das wohl selbst
gemacht haben«, überlegte er.
     
    Er bedauerte schon, dass er den
Zettel zurückgelassen hatte. Es war dumm von ihm gewesen. Nein, es war arrogant
gewesen. Das war das richtige Wort. Gahet hatte Grammaticus immer wieder wegen
seiner Arroganz und Überschätzung der logokinetischen Fähigkeiten kritisiert.
Ein Agent der Kabale sollte niemals die Killer ködern, die ihm auf den Fersen
waren, vor allem dann nicht, wenn sie ihr Handwerk beherrschten. Grammaticus
wusste genug über die Lucifer Blacks, um einzusehen, dass sie es beängstigend
gut beherrschten. Es war dumm von ihm gewesen, sie so zu verspotten. Was hatte
er sich nur dabei gedacht?
    Dass ich unsterblich bin und
mir nichts etwas anhaben kann? Mon Lo hatte ihm vor Augen geführt, wie falsch
diese Annahme in Wahrheit war. Du kannst es einfach nicht bleiben lassen,
nicht wahr, John? Das ist doch eigentlich alles. Du musst einfach immer und
überall den Angeber in dir siegen lassen, wie?
    Die sind nicht so gut, dachte Grammaticus. Nicht
so gut wie ich.
    »Sie können nicht hereinkommen«,
beharrte die Adjutantin.
    »Uxor Rukhsana ist beim Großen
Empfang. Ihr Quartier ist ihre Privatsphäre.«
    Grammaticus zog sich in den
Schatten der Säulen zurück und lauschte aufmerksam. Er war auf dem Weg zurück
zu Rukhsanas Privatquartier, da dies der einzige Ort war, an dem er sich sicher
fühlte. Im Palast war alles ruhig, weil so gut wie jeder gegangen war, um der
Ankunft der Alpha-Legion beizuwohnen. Als er nun durch den

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