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DGB 07 - Legion

DGB 07 - Legion

Titel: DGB 07 - Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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mitgezogen
wurde. Soneka bahnte sich seinen Weg durch die sich verteilenden Gruppen,
vorbei an den Bannern der Threshers und der Arachne.
    Ein Stück voraus entdeckte er
ein anderes vertrautes Banner.
    Die Jokers.
    Soneka schob sich durch die
Massen, bis er die Reihen der Jokers erreichte. Schreckliches Unbehagen überkam
ihn.
    »Hurtado?«, flüsterte er.
    Fünfzig Meter entfernt drehte
sich Bronzi um und sah ihn an. Der Het der Jokers befand sich in der Begleitung
seiner riesigen Bashaws. Für einen winzigen Moment trafen sich Sonekas und
Bronzis Blicke.
    »Hurt? Du lebst ja! Um Terras
willen! Hurt!«
    Bronzi runzelte die Stirn, dann
wandte er sich ab und wurde von dem Meer aus Leibern verschluckt. »Hurt?«
Soneka blieb stehen, während der Fluss aus Soldaten zu allen Seiten an ihm
vorbei-strömte. Er überlegte, ob er Bronzi folgen sollte.
    Aber wahrscheinlich wäre das alles
andere als eine gute Idee gewesen.
    Sieben
    Mon Lo Harbour, Nurth,
    am Abend des gleichen Tages
     
     
    DINAS CHAYNE WAR DARAUF
VERSESSEN GEWESEN, den ganzen Palast nach dem Verfasser dieser unverschämten,
provo-zierenden Nachricht zu durchsuchen. Er hatte den Köder nicht geschluckt
und ließ sich auch nicht durch seine Verärgerung ablenken, aber es war hilfreich
gewesen, weil er sich so gut hatte konzentrieren können. Er hatte seine Gefühle
erschreckend gut im Griff, eine Fähigkeit, die er zwischen seinem zwölften und
dreizehnten Lebensjahr gemeistert hatte. Er ließ nicht zu, dass Gefühle sein
Verhalten beeinflussten.
    Niemals gestattete er sich so
etwas. Stattdessen nutzte er sie, um sich von ihnen zum Handeln antreiben zu lassen.
    Er kehrte zum Sicherheitsposten
zurück, wo er die Übertragungen aus dem gesamten Sensornetz des Palasts
durchgehen wollte, doch dann brachte ihm ein Adept eine verschlüsselte
Nachricht vom Lordkommandanten, der ihm mit sofortiger Wirkung zu sich
bestellte. Der Lordkommandant hielt in seinem Pavillon seine erste Besprechung
mit dem Meister der Alpha-Legion ab, und der Bajolur der Lucifer Blacks sollte Zeuge
und Beobachter dieser Zu-sammenkunft sein.
    »Lass das einer vollständigen
genetischen und biometrischen Analyse unterziehen«, sagte er dem Adepten und
übergab ihm den Zettel.
    »Erstatte mir direkt über
meinen Link Bericht, wenn du etwas gefunden hast. Wenn du das Papier verlierst,
lasse ich dich erschießen.«
    Der Adept eilte verängstigt
davon, um Chaynes Auftrag auszuführen.
    Chayne begab sich zum Pavillon,
einer ausladenden Konstruktion aus Seidenmarkisen, die auf einem niedrigen Tel
südlich des Palastdistrikts errichtet worden war. Die ersten Vorboten des
Abends verfärbten den Himmel, die Schatten waren mittlerweile langgestreckt und
verschwommen, als würden sie zerfließen.
    Tausende Fadenlampen in
kristallenen Farbtönen waren wie rankendes Efeu rund um den Pavillon verteilt,
die in der Däm-merung wirkten wie die Lichter eines fernen Schwarms.
    Sie erinnerten Chayne an die
Gottesmauern des Imperialen Palastes auf Terra, dessen am Berg gelegene
Bastionen und hohe Festungswälle von Milliarden schmalen Fenstern erhellt
wurden, und an die großen Leuchtfeuer, die gewaltige Lichtstrahlen in den
Himmel schickten.
    Dieses Monument konnte kein Mensch
betrachten, ohne bei dem Anblick intensive Rührung zu empfinden — nicht einmal
Chayne.
    Früher sagte man, die antike
Große Mauer von Zhongguo könne man vom Erdorbit aus erkennen. Den Imperialen
Palast konnte man sogar vom Mars aus erkennen.
    Er betrat den Pavillon durch
den Sicherheitseingang und ließ sich überprüfen und durchsuchen. Zwei Jahre zuvor
auf Samaranth hatte ein Wachmann am Pavillonportal ihn einfach durchge-wunken,
da der einen Lucifer Black nicht behelligen wollte. Chayne hatte die sofortige
Hinrichtung des Mannes angeordnet, denn niemand durfte zum Lordkommandanten
gelassen werden, wenn er nicht zuvor den Beweis erbrachte, dass er der war, für
den er sich ausgab.
    An einem der äußeren Zelte
machte Chayne eine kurze Pause, um mit Eiman und Belloc zu reden, zwei seiner
vertrauenswürdigsten Lucifers. Er berichtete ihnen von der Notiz und wies sie
an, zum Palast zurückzukehren und die Suche fortzusetzen. Auf einen
Außenstehenden mochte diese Unterhaltung befremdlich wirken, da der Umgangston
nichts Freundliches oder Kameradschaftliches an sich hatte. Knappe Erklärungen
oder Anweisungen wurden ausgetauscht, die sich nur auf die wichtigsten Fakten
beschränkten.
    Ein Lucifer Black erwartete von
jedem seiner

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