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DGB 08 - Am Abgrund

DGB 08 - Am Abgrund

Titel: DGB 08 - Am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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sah sein Oberkörper
völlig verzerrt aus, und sein Kopf wurde auf eine Schulter niederge-drückt.
    »Antiges!«, keuchte Cestus.
»Ich dachte, du wärst verloren!«
    »Das bin ich auch«, gab der
zurück, als ihm eine kurze Verschnaufpause gegönnt war, ehe die Qualen erneut einsetzten.
    »So wie du! Bei den Vätern
Macragges, diese Schmerzen ... ich halte das nicht mehr lange aus. Gäbe es doch
nur einen ... einen neuen Tod ... irgendein Vergessen.«
    »Das hier ist die Hölle für
Rebellen«, sagte Cestus. Panik erfasste ihn, als sich die Sporen in den Armen
und in der Brust nach außen zu bewegen begannen, um ihm die Arme auf den Rücken
zu drehen. »Wir sind keine Rebellen. Wir waren immer loyale Söhne von Macragge!
Wir haben der Imperialen Wahrheit bis zum Schluss gedient! Nichts war uns
wichtiger als unsere Pflicht!«
    »Deine Pflicht lag auf Terra«,
gab Antiges zurück. »Du hast dir ein Schiff genommen und deinen Posten
verlassen. Du hast uns auf deine Mission nach Macragge mitgeschleppt, alles
andere war dir egal! Es gab keine Pflicht, die von dir verlangt hat, eine
Flotte zusammenzustellen und Terra im Stich zu lassen. Das war dein
persönlicher Kreuzzug, Cestus. Das war deine Rebellion!«
    »Ich hatte eine Pflicht
gegenüber Macragge und gegenüber meinen Schlachtenbrüdern. Alles, was ich tat,
geschah nur, weil es von meiner Legion gefordert wurde! Allein die Loyalität
hat mich dazu angetrieben!«
    »Loyalität dir selbst
gegenüber, Cestus!« Antiges warf den Kopf in den Nacken und schrie auf. Das
eine Bein wurde gebrochen, als der Schienbeinknochen nachgab, während beim
anderen das Knie zermalmt wurde. Eine Schulter wurde ausgekugelt, die Haut
platzte auf, und schließlich hing Antiges' Arm nur noch an ein paar Sehnen. Er
verdrehte die Augen, sein Atem ging nur stoßweise. Ein Astartes konnte Schmerzen
ertragen, die jeden normalen Menschen längst umgebracht hätten, aber sogar für
Antiges gab es eine Grenze, ab der es auch für ihn zu viel wurde.
    »Bruder!«, rief Cestus. »Halte
durch! Du darfst mich nicht verlassen! Du musst kämpfen!«
    Cestus' Teil der Maschine
summte vor Energie, die an die Geräte unter ihm weitergeleitet wurde. Er
spürte, wie seine Arme weiter nach hinten gedreht wurden, während etwas brutal
gegen seinen Rücken drückte. Auch sein Kopf wurde nach hinten gezogen und
zuckte vor und zurück, während er auf die Wirbelsäule gepresst wurde.
    Der Druck in seiner Brust war
immens. Die Rippen eines Astartes waren mit einer Brustplatte aus Knochen
verschmolzen, und er konnte fühlen, wie seine Rippen knirschten, während die
Platte kurz davor war, der Länge nach in der Mitte zu zerbrechen. Der Schmerz
wurde eindringlicher, bis der Ultramarine nichts anderes mehr wahrnehmen
konnte.
    »Ich bin kein Rebell!«, brüllte
Cestus und schöpfte dafür Kraft aus einer Quelle, von deren Existenz ihm
bislang nichts bekannt gewesen war. »Ich diene nur! Meine Legion ist mein
Leben! Ich gehöre nicht in diese Hölle von Macragge, deshalb ist diese Hölle
nicht real! Ich bin kein Rebell! Ich verleugne euch alle!«
    Irgendwo drehte ein Aufseher an
einem rostigen Rad, und die Maschine erzitterte vor Energie.
    Cestus' Brust platzte auf. Er
schrie. Heiße Luft jagte kreischend durch seine Organe, seine Beine strampelten
wie wild, beide Arme wurden ihm gebrochen. Auch sein Genick brach, doch der
Schmerz ließ nicht nach, und er starb auch nicht. Sein Körper wurde gezwungen,
sich an die Form der Maschine anzupassen.
    »Ich verleugne euch!«, brachte
Cestus mit seinem letzten Atemzug keuchend heraus.
     
     
     
     
     
     
     

Neunzehn
    Rudelmentalität
    Wsoric
    Wiedersehen
     
     
    BRYNNGAR BEWEGTE SICH AUF ALLEN
VIEREN zwischen den dampfenden Kadavern der Meute umher. Mit Zähnen und Klauen
hatte er sie in Stücke gerissen, ihr Blut klebte an seiner fellbesetzten
Schnauze. Sie hatten ihn herausgefordert, und er hatte seine Überlegenheit
unter Beweis gestellt. Auf der schneebedeckten Ebene auf Fenris ließ er seinen
wilden Blick über einen silbernen Ozean wandern, der so ruhig war, als wäre er
aus Glas. Er schnupperte, da eine kühle Brise den Geruch von irgendetwas mit
sich trug. Große Wolfsohren nahmen jedes noch so leise Geräusch in der Tundra
wahr, und er machte eine Gestalt aus, die sich hoch über ihm im Schutz der
Schneedecke heimlich einen schroffen Gipfel hinaufbewegte.
    Ein weiterer Wolf lebte noch
und lauerte ihm nun auf.
    Brynngar stieß ein
abscheuliches Heulen aus, das von

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