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DGB 08 - Am Abgrund

DGB 08 - Am Abgrund

Titel: DGB 08 - Am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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war, ballte er die Fäuste. Sie hatte seinen
Schlachtenbrüdern das Leben gekostet, und er war dadurch verdammt worden.
    Allmählich kehrten seine Sinne
zurück, und Brynngar sah sich genauer um. Der Raum war extrem düster, erschien
ihm aber hoch und weitläufig. Er befand sich in einer Art Waffenlager. Vor ihm
befand sich eine Cybot-Rüstung, deren Anblick ihn instinktiv dazu veranlasste,
einen Schritt nach hinten zu machen und nach Felltooth zu greifen. Als er dann
aber erkannte, dass der Sarcophagus der gewaltigen Kriegsmaschine leer und
inaktiv war, entspannte er sich wieder. Gleich daneben fand sich ein zweiter,
gleichermaßen leerer Cybot, der für denjenigen Krieger vorbereitet worden war, der
darin für alle Zeit eingeschlossen werden sollte — zumindest aber bis zu dem
Tag, an dem er im Dienst an der Legion ums Leben kam.
    Das Waffenlager war riesig und
bestens sortiert. Kisten voll Munition standen hoch übereinandergestapelt,
gleich daneben fanden sich Bolter-Magazine, Brennstoffzellen und Granaten in
beträchtlichen Stückzahlen. Es waren aber trotz allem die Cybots, die das
Augenmerk des Space Wolf auf sich lenkten, denn neben der zweiten
Kriegsmaschine stand eine weitere, daneben noch eine und noch eine und so
weiter. Als sich seine modifizierten Augen an die schlechten Lichtverhältnisse
angepasst hatten, stellte er fest, dass es sich um mindestens hundert Exemplare
handeln mussten, die hier in Reih und Glied standen.
    In den Regalen, die bis zur
Decke reichten, stapelten sich Waffensysteme, große Kolbenhämmer, Auto-Kanonen,
schwere Bolter, Zwillingsflammenwerfer und Raketenwerfer, die alle darauf
warteten, an den Cybot-Körpern montiert zu werden. Ihm schauderte bei dem
Gedanken an die Feuerkraft, die hier zur Schau gestellt wurde, und daran,
Tausende dieser Leviathane könnten in Lorgars Namen in den Krieg ziehen.
    Plötzlich spitzte Brynngar die
Ohren. Wann ihm sein Helm abhandengekommen war, daran konnte er sich nicht
erinnern. Eine Metallplatte schob sich an einer kahlen Wand in diesem Saal zur
Seite, und durch den entstandenen Spalt fiel ein Streifen schwaches rötliches
Licht. Ein großer schmaler Schatten wartete draußen, und als die Öffnung breit
genug war, wechselte der Schatten in das Waffenlager über. Die Gestalt war in
ein schwarzes Gewand gehüllt, und Brynngar entdeckte etwas metallisch
Glänzendes auf dem Rücken: Mechanicum.
    Der Magos drehte sich um, als
er den Astartes im Waffenarsenal bemerkte, und ging schnurstracks auf den Space
Wolf los. Aus den Falten des Gewands lugte ein Mechadendriten-Bohrer hervor,
und als Brynngar ihm den mechanischen Arm abschlug, spritzte Maschinenöl wie
Blut aus der Wunde. Sofort ließ er laut brüllend Felltooth auf den glücklosen
Magos herabsausen. Als sie starb, röchelte die Kreatur, womöglich ein Ausdruck
von Schmerz oder Bedauern. Sie zuckte noch ein paarmal, da ihr mechanischer
Körper Zeit benötigte, um zu begreifen, dass er tot war. Dann endlich kam er
zur Ruhe.
    Das rötliche Licht schien
weiter durch die Tür, die der Magos geöffnet hatte.
    Wohin dieser Ausgang führte,
wusste Brynngar nicht, aber vielleicht stieß er auf eine verwundbare Stelle auf
dem Schiff, die er beschädigen konnte, um dem Opfer der Blutwölfe und seinem
eigenen schrecklichen Verhalten einen Sinn zu geben. Vielleicht lebte der
Ultramarine ja noch, und er konnte sich zu ihm begeben.
    Diese Gedanken gingen ihm durch
den Kopf, als sich der Wolfsgardist dem Portal näherte, doch dann blieb er
stehen, da im Waffenlager ein metallisches Geräusch ertönte.
    Er drehte sich um. Sein
verbessertes Gehör ermöglichte ihm, die Quelle für dieses Geräusch exakt zu
bestimmen — dann hielt er inne. Lange musste er nicht warten, bis deutlich
wurde, was diesen Laut verursacht hatte.
    »Ich diene der Legion für alle
Zeit«, erklärte eine kratzende Stimme, die in der Dunkelheit aus einem
Lautsprecher drang.
    Schwere metallene Schritte
dröhnten wie Hammerschläge und hallten von allen Seiten wider, als aus den
Schatten ein riesiger Cybot zum Vorschein kam.
    Das Ding war eine Abscheulichkeit,
da es noch gar nicht fertig-gestellt und die Übertragung des Körpers erst zu
einem Teil vollzogen worden war. Der gepanzerte Sarcophagus stand offen und gab
den Blick frei auf eine durchscheinende Kapsel, in der eine nackte Gestalt von
amniotischer Flüssigkeit umgeben war. Die dickflüssige Masse klebte an der Haut
und tauchte die verstärkte Muskulatur des eingeschlossenen Astartes

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