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DGB 08 - Am Abgrund

DGB 08 - Am Abgrund

Titel: DGB 08 - Am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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Dass es keinen
Unterschied zur Sklaverei gibt, wenn man sie mit solcher Leidenschaft blendet
und sie dann dazu veranlasst, das zu tun, was man von ihnen verlangt?«
    »Selbst wenn man das so sagen
könnte«, erwiderte Ultis behutsam, »folgert daraus nicht, dass wir Unrecht tun.
Vielleicht dienen einige der Galaxis besser, wenn sie Sklaven sind anstelle von
freien Menschen. Wenn sie tun, wozu ihre niederen Instinkte sie auffordern.«
    »Waren diese Menschen dazu
geeignet, Sklaven zu sein?«, fragte Zadkiel und zeigte auf die Aspiranten.
    »Ja«, antwortete Ultis.
»Psioniker sind gefährlich, wenn man sie sich selbst überlässt. Das Wort hat
ihnen einen anderen Sinn gegeben.«
    »Dann würdest du andere
versklaven, wenn es Lorgars Wille ist?«
    Ultis dachte darüber nach. Der
Novize war kein Dummkopf, und ihm musste klar sein, dass Zadkiel jedes seiner
Worte auf die Goldwaage legen würde. Aber gar keine Antwort zu geben, wäre noch
viel schlechter aufgenommen worden. »Es ist besser«, entgegnete er schließlich,
»dass einfachere Menschen wie diese ihre Freiheit verlieren, wenn ansonsten das
Wort unausgesprochen bleiben würde. Selbst wenn das, was wir tun, Sklaverei
ist, selbst wenn unsere Leidenschaft wie eine Kette ist, die sie fesselt, ist
das nur ein geringer Preis dafür, dass Lorgars Wort in die Tat umgesetzt wird.«
    Zadkiel richtete sich wieder
auf. »Diese Aspiranten werden eine Weile benötigen, um sich zu erholen. Ihre
psionische Anstrengung hat sie geschwächt. Es ist gut, dass die Schwächeren
ausgesiebt wurden. Der Warp wird nicht sanft mit ihnen umspringen. Du lässt
bemerkenswerte Toleranz erkennen, Novize Ultis. Viele Astartes, sogar solche
aus unserer eigenen Legion, würden sich gegen eine solche Verwendung dieser
Aspiranten aussprechen.«
    »Das sind Maßnahmen, die
ergriffen werden müssen, um das Wort zu erfüllen«, hielt Ultis dagegen.
    Ja, wirklich sehr ehrgeizig , befand Zadkiel.
    »Wie weit würdest du gehen,
Bruder Ultis?«
    »Bis zum Ende.«
    Und auch zielstrebig.
    Zadkiel lächelte schwach.
    Gefährlich.
    »Dann kann ich dir nur noch
wenig beibringen«, erwiderte der Hauptmann der Word Bearers.
    Der Kom-Sender in Zadkiels Kragen
gab ein Signal von sich.
    »Meister Malforian hat
mitgeteilt, dass er bereit ist«, meldete Steuermaat Sarkorov.
    Was denn? Delegieren wir
bereits, Reskiel? , dachte Zadkiel, der Rivalen und potenzielle Aufrührer hinter jeder Bemerkung,
hinter jedem beiläufigen Nicken vermutete.
    »Sofort einsetzen«, befahl
Zadkiel.
    »Ja, mein Herr.«
    »Sie verfolgen uns immer
noch?«, fragte Ultis.
    »Das war zu erwarten gewesen«,
entgegnete Zadkiel. »Zweifellos treibt sie irgendein Pflichtgefühl dazu an.
Schon bald werden sie merken, wie unklug es ist, auf dieses Gefühl zu hören.«
    »Bitte erleuchten Sie mich,
Milord.«
    Zadkiel musterte den Novizen,
der sich vor ihm verbeugte.
    »Komm mit mir auf die Brücke,
Bruder Ultis«, sagte er, »und sieh einfach nur zu.«
     
    Der Warp war Wirklichkeit
gewordener Wahnsinn, eine andere Dimension, in der die Regeln der Realität
keine Gültigkeit mehr besaßen. Der menschliche Verstand war nicht weit genug
entwickelt, um den Warp zu verstehen, da es keine Regeln und Grenzen gab, die
ihn definierten. Er war unendlich, und er war unendlich unterschiedlich. Nur
ein Navigator, eine extrem spezialisierte Form eines stabilen Mutanten, konnte
den Warp ansehen, ohne dabei den Verstand zu verlieren. Nur er war in der Lage,
ein Schiff durch die stabilen Kanäle des Warp zu lenken und auf der anderen
Seite den Warp wieder zu verlassen. Eine instabile Warproute zu bereisen, würde
ein Schiff hoffnungslos den Launen der Gezeiten im Empyrean ausliefern, selbst
wenn ein Navigator es führte.
    Die Tosender Abgrund hatte sich in eben diese See gestürzt. Intakt gehalten wurde sie durch eine
Hülle aus überlappenden Geller-Feldern, ohne die es sich auflösen würde, da es
für die Atome keinen Grund mehr gab, so angeordnet zu bleiben, dass sie die
Metallplatten des Rumpfs bildeten.
    Vom Waffendeck, das in seine
eigenen Felder gehüllt war, wurde eine große psionische Mine ausgestoßen, die
sich schnell um ihre eigene Achse drehte, während sie sich vom Schiff der Word
Bearers entfernte. Was von außen nicht erkennbar war: Im Kern der Mine befand
sich eine Gruppe schreiender Psioniker, die wahnsinnig geworden waren durch die
giftigen Dämpfe, die man in die Mine gepumpt hatte, um sie dann hermetisch zu
verschließen. Ihr gemeinsamer

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