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DGB 08 - Am Abgrund

DGB 08 - Am Abgrund

Titel: DGB 08 - Am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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bislang in kaum einem Punkt einig geworden, außer dass sie sich
ihrem eingeschlagenen Kurs weiterhin verpflichtet fühlten und ein direkter
Angriff auf die Tosender Abgrund einem Selbstmordkommando gleichkam.
    »Bah! Das ist mal wieder
typisch für die Söhne von Magnus, dass sie zur Vorsicht mahnen, wenn sie
eigentlich zur Tat schreiten sollten«, murrte der Space Wolf, der keinen Hehl
aus seiner Meinung über den Thousand Son machte.
    »Ich muss dem Wolf zustimmen«,
erklärte Skraal. »Ich ertrage es nicht, im Dunkeln zu warten und zu lauern.
Wenn wir unser Leben opfern müssen, um unseren Gegner zu vernichten, dann soll
es eben so sein.«
    »Aye«, pflichtete Brynngar
ihnen bei.
    »Jede andere Vorgehensweise
riecht für mich nach Feigheit.«
    Mhotep versteifte sich bei
diesen beleidigenden Worten und sah ungerührt in das grinsende, wilde Gesicht
des Space Wolf.
    Er würde sich von ihm nicht aus
der Reserve locken lassen.
    »Das führt zu nichts«, wandte
Cestus ein. »Wir wissen mit ab-soluter Sicherheit, dass die Astartes an Bord
dieses Schiffs zu Verrätern geworden sind. Was das für den Rest der Siebzehnten
Legion bedeutet, weiß ich nicht. Genauso sicher ist, dass das Mechanicum dieses
Schiff gebaut hat, was weitere Fragen zum Grund für die Existenz eines solchen
Schiffs aufwirft. Die Tatsache, dass unter völliger Geheimhaltung gearbeitet
wurde, lässt den Schluss zu, dass das Mechanicum mindestens zum Teil in diesen
Verrat verstrickt ist.«
    Cestus legte eine kurze Pause
ein, ehe er weiterredete.
    »Etwas stimmt hier nicht. Ich
bin der Überzeugung, dass sich die Word Bearers gegen meine Legion verbündet
haben, und damit folglich auch gegen den Imperator. Sie haben Verbündete beim
Mechanicum. Wie anders sollte es möglich sein, dass sie über ein Schiff
verfügen, dessen Existenz keinem von uns bekannt gewesen ist?«
    Diese Bemerkung einte die
Astartes wieder in ihrer Absicht. Was die Word Bearers getan hatten, kam einem
kriegerischen Akt gleich, aber es steckte zugleich noch mehr dahinter.
Zugegeben, es gab Meinungsverschiedenheiten, aber letztlich waren die Söhne des
Imperators doch alle Brüder. Sie kämpften Seite an Seite gegen einen
gemeinsamen Feind, aber genau zu einem solchen Feind hatten sich die Word
Bearers nun selbst gemacht.
    »Was sollen wir dann tun?«,
fragte Brynngar schließlich, dessen cholerischer Anflug bereits wieder abebbte,
auch wenn er dem ihm gegenüber sitzenden Thousand Son einen abfälligen Blick
zuwarf.
    Cestus entging nicht, wem
Brynngars Blick galt, aber für den Moment ließ er das auf sich beruhen.
    »Wir müssen einen Weg finden,
dieses Schiff handlungsunfähig zu machen. Wir müssen es angreifen, wenn es
verwundbar ist«, sagte der Hauptmann der Ultramarines. »Schließlich sind wir
uns in dem Punkt einig, dass unsere Feinde nicht länger unsere Brüder sind. Sie
müssen für diesen Verrat vernichtet werden, doch zuvor muss ich herausfinden,
wie weit der Verrat reicht. Der Kriegsmeister muss erfahren, wer die Feinde
sind, die sich gegen ihn stellen. Also werden wir zunächst nur dem Schiff
folgen und auf eine günstige Gelegenheit warten.«
    »Klingt für mich trotz allem
nach Feigheit«, brummte Brynngar und setzte sich wieder hin.
    Cestus sprang auf und warf dem
Space Wolf einen warnenden Blick zu. »Hör auf, meine Ehre oder die deiner
Legion weiter infrage zu stellen.«
    Der Wolfsgardist hielt dem
Blick des Ultramarine stand, nickte aber schließlich und murmelte sein
Einverständnis.
    Schweigend verfolgte Mhotep den
Wortwechsel, während er sorgfältig darauf achtete, niemanden seine Gedanken
erahnen zu lassen.
    Cestus nahm wieder Platz und
betrachtete mit ernster Miene die Feindseligkeit, die sich zwischen seinen
Astartes-Brüdern abspielte.
    Der Große Kreuzzug hatte die
Legionen für ein gemeinsames Ziel geeint, und er selbst hatte oft an der Seite
sowohl der Söhne von Russ als auch der Söhne von Magnus gekämpft. Sicher, die
Primarchen hatten ihre Differenzen, und das setzte sich bis in ihre Legionen
hinein fort. Aber auch wenn sie untereinander stritten wie Brüder, bildeten sie
dennoch eine geschlossene Front. Er konnte nicht glauben, dass die Bande
zwischen ihnen und zwischen den Legionen so zerbrechlich waren, dass man sie
nur zusammen in einen Raum setzen musste, und kurz darauf erklärten sie sich
schon gegenseitig den Krieg.
    Was die Word Bearers getan
hatten, war eine Abscheulichkeit.
    Es war die Ausnahme von der
Regel, weiter

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