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DGB 08 - Am Abgrund

DGB 08 - Am Abgrund

Titel: DGB 08 - Am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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Apothekarius
Laeradis, der seinen Narthecium-Injektor bereithielt.
    Wie viele Opfer haben wir zu
beklagen?
    Deckarbeiter eilten hin und her
und besprühten die überhitzten Bereiche des Boots mit Kühlschaum, andere hielten
diverse Werkzeuge bereit, um sofort Reparaturen vorzunehmen. Einer der
Offiziere stand in einiger Entfernung und hielt eine Datentafel in der Hand, um
eine erste Schadensübersicht zusammenzustellen.
    Cestus nahm von alledem keine
Notiz, sein Blick auf die Aus-stiegsrampe fixiert, die sich mit leisem Zischen
der Hydraulik langsam öffnete. Brynngar und seine Blutwölfe verließen das
Abteil.
    Der Ultramarine begrüßte ihn so
höflich, wie es ihm möglich war.
    »Schön, dich zu sehen, Sohn des
Russ.«
    Brynngar brummte eine
Erwiderung, seine Haltung war noch immer feindselig. Er drehte sich zu einem
seiner Untergebenen um.
    »Rujveld, schaff ihn da raus.«
    Einer der Blutwölfe, ein junger
Mann mit einem leuchtend orangefarbenen Irokesenkamm auf dem Kopf und einem
Bart, in den Wolfsfetische eingeflochten waren, nickte und kehrte in das Abteil
des Sturmboots zurück. Als er wieder nach draußen kam, befand er sich in
Begleitung eines blassen Kriegers, dessen Hände und Unterarme mit einer
Adamantiumschnur gefesselt waren. Sein fahles Gesicht war mit Schnitten
übersät, und über einem Auge hatte sich eine bläulich-schwarz verfärbte Beule
gebildet, die die Größe von Brynngars Faust aufwies. Obwohl er gebückt ging und
offensichtlich abgekämpft war, strahlte er dennoch eine trotzige Aura aus. Er
trug die Rüstung der Fünfzehnten Legion — die Rüstung der Word Bearers.
    »Wir haben einen Gefangenen
gemacht«, knurrte Brynngar und ging an den drei Ultramarines vorbei, ohne ein
weiteres erklären-des Wort von sich zu geben. Seine Blutwölfe folgten ihm mit
ihrer Beute.
    »Ich brauche eine
Isolationszelle«, hörte Cestus den Wolfs-gardisten zu einem seiner
Schlachtenbrüder sagen.
    »Ich will herausfinden, was er
weiß.«
    Einen Moment lang fixierte
Cestus einen Punkt in weiter Ferne, während er versuchte, Herr über seine Wut
zu werden.
    »Milord?«, fragte Saphrax
zaghaft. Dem Bannerträger war die Reaktion seines Hauptmanns nicht entgangen.
    »Sohn des Russ«, sagte Cestus
mit ruhiger Stimme, da er wusste, der andere würde ihn hören.
    Die Geräuschkulisse der Space
Wolves, die sich weiter über das metallene Deck bewegten, war die einzige
Antwort, die er bekam.
    »Sohn des Russ!«, brüllte er
ihm hinterher und drehte sich zu der Gruppe um. Seine Miene war wie
versteinert.
    Brynngar hatte fast das Decktor
erreicht, als er endlich stehen blieb.
    »Ich möchte deinen Bericht
hören, Bruder«, sagte Cestus wieder ruhiger. »Und zwar jetzt.«
    Der Wolfsgardist drehte sich
langsam um, sein massiger Körper zwang die Blutwölfe, die sich in seiner
unmittelbaren Nähe aufhielten, einen Schritt zur Seite zu machen, damit er
Platz genug hatte. Wut und Streitlust standen ihm so deutlich ins Gesicht
geschrieben, wie die Legionssymbole auf seiner Rüstung zu erkennen waren.
    »Der Angriff ist
fehlgeschlagen«, erwiderte er. »Die Tosender Abgrund ist unversehrt
geblieben. Da hast du meinen Bericht.«
    Es kostete Cestus Mühe, ruhig
und emotionslos zu entgegnen:
    »Was ist mit Antiges und
Skraal?«
    Brynngar atmete angestrengt,
seine Wut kochte in ihm hoch, doch als die beiden Namen fielen — insbesondere
der des Ultramarine —, wurden seine Gesichtszüge für einen Moment etwas
sanfter.
    »Wir sind die einzigen
Überlebenden«, antwortete er leise, dann ging er weiter und verließ das Deck,
um den Korridor zu betreten, der letztlich zu den Isolationszellen führte.
    Sekundenlang stand Cestus da
und ließ es zu, die Worte auf sich wirken zu lassen. Fast zwanzig Jahre lang
war Antiges sein Schlachtenbruder gewesen, sie hatten bei unzähligen Gelegen-heiten
Seite an Seite gekämpft. Gemeinsam hatten sie das Licht des Imperators zu
zahllosen Welten in den dunkelsten Winkeln der bekannten Galaxis gebracht.
    »Wie lauten Ihre Befehle,
Hauptmann?«, wollte der stets pragmatische Saphrax wissen.
    Cestus verdrängte rasch seine
Trauer, denn sie würde ihm hier nicht von Nutzen sein.
    »Gehen Sie zu Admiral Kaminska
und sagen Sie ihr, dass wir sofort und mit maximaler Geschwindigkeit die
Verfolgung der Tosender Abgrund aufnehmen müssen.«
    »Zu Befehl, Milord«, erwiderte
Saphrax, salutierte zackig und verließ das Dock, um sich auf den Weg zur Brücke
zu machen.
    Der Plan war ein verheerender
Fehlschlag

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