Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 08 - Am Abgrund

DGB 08 - Am Abgrund

Titel: DGB 08 - Am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
Vom Netzwerk:
so
fest, dass die Knöchel weiß hervortraten.
    Als Cestus ihm vom tertiären
Dock hierhergefolgt war, hatte er noch vorgehabt, den Space Wolf davon
abzuhalten, einen Bruder einer anderen Legion zu foltern, weil ihm der bloße
Gedanke zuwider war. Jetzt dagegen, als er auf der Türschwelle zur
Isolationskammer stand, wurde ihm bewusst, wie verzweifelt ihre Situation
geworden war. Es konnte durchaus notwendig werden, gewisse Kompromisse
einzugehen, wenn sie doch noch den Sieg erringen wollten.
    Wie weit diese Kompromisse
gehen würden und wohin sie letztlich führen, darüber wollte er jetzt nicht
nachdenken. Es war so, wie es war. Sie hatten diesen Kurs eingeschlagen, und
die Word Bearers waren Feinde wie alle anderen auch. Diese Feinde hatten nicht
gezögert, die Abnehmender Mond zu zerstören, und er hatte auch nicht vor
dem Gemetzel auf Bakka Triumveron 14 zurück-geschreckt.
    »Ich möchte dich sprechen, Brynngar«,
sagte der Hauptmann, »sobald du hier fertig bist. Ich möchte Einzelheiten
darüber erfahren, was sich auf Bakka abgespielt hat.«
    »Aye, Freund.« Der Space Wolf
nickte, in seinen Gesichtszügen blitzte etwas von der alten Sympathie zwischen
ihnen auf.
    Cestus konnte abermals einen
kurzen Blick auf die reglose Gestalt ihres Gefangenen werfen, als sich Brynngar
wieder seiner »Arbeit« zuwandte.
    »Tu nur, was wirklich nötig ist«,
warnte der Ultramarine ihn.
    »Und mach es kurz. Ich lasse
Laeradis bei dir, um ... um dir zu assistieren, wenn es erforderlich sein
sollte.«
    Der Apothekarius trat vor
Unbehagen von einem Fuß auf den anderen, auch wenn Cestus nicht einschätzen
konnte, was ihm weniger gefiel: an einer Folterung teilzunehmen oder mit
Brynngar allein gelassen zu werden.
    Brynngar schaute über die
Schulter, als Cestus gehen wollte.
    »Ich werde ihn brechen«,
versprach er mit einem räuberischen Funkeln in den Augen.
     
    »Wir hatten uns hinter Bakka
Triumveron versteckt gehalten, damit die Tosender Abgrund keine Torpedos
in unsere Richtung schicken konnte. Während wir uns unterhalten, befinden wir
uns auf dem Kurs zum Warpsprung-Vektor.«
    Kaminska hielt sich wie immer
auf ihrem Kommandothron auf der Brücke auf. Saphrax war ebenfalls dort,
aufrecht und mit säuerlicher Miene stand er da. Cestus hatte sich allein zur
Brücke begeben, nachdem Laeradis bei Brynngar in der Isolationszelle geblieben
war. Aus den spärlichen Berichten, die der Admiral ihm anhand der Informationen
des Sturmbootpiloten hatte weiterleiten können, war etwas mehr über die
Geschehnisse bei Bakka deutlich geworden. Die beiden anderen Sturmboote waren
beim Rückzug zerstört worden, da sie in die Antriebsflammen geraten waren, als
die Tosender Abgrund unversehens startete und Bakka Triumveron 14 in
eine rauchende Wüste aus verkohltem und verbogenem Metall verwandelte. Die
taktischen Aufzeichnungen an Bord des Boots waren keineswegs erhellend gewesen,
hatten sie doch nur ergeben, dass der Einsatz völlig chaotisch und in keiner
Weise nach Plan verlaufen war. Eine von Guillaumes Weisheiten besagte, dass
auch ein noch so sorgfältig ausgearbeiteter Plan in den meisten Fällen
hinfällig wurde, sobald man auf den Gegner traf. Der Primarch sprach natürlich
von der Notwendigkeit, flexibel und anpassungsfähig zu sein, wenn man in den
Krieg zog. Cestus war der Ansicht, er hätte diese Worte gründlicher befolgen
sollen. Es schien allerdings auch so, dass die Word Bearers vorgewarnt gewesen
waren, dass die Astartes einen Angriff geplant hatten.
    Dieser Tatsache würde er noch
auf den Grund gehen müssen. Für einen Moment zog er die Möglichkeit eines
Verräters in den eigenen Reihen in Betracht, verwarf sie aber gleich wieder.
Zum einen würde eine solche Überlegung nur Misstrauen und Paranoia säen, zum
anderen würde der Verdacht unweigerlich auf die Astartes-Hauptleute oder auf
Kaminska fallen.
    »Was ist mit unserem
Gefangenen, Hauptmann Cestus?«, fragte Kaminska, nachdem sie sich ausführlich
mit dem Meer an Bildschirmen befasst und zufrieden festgestellt hatte, dass
alle Vorbereitungen für die Verfolgung nach Plan verliefen.
    »Er befindet sich in der
unangenehmen Gesellschaft von Brynn-gar«, antwortete der Ultramarine, dessen
Blick auf das zum Bug weisende Fenster gerichtet war.
    »Glauben Sie, er weiß etwas
über das Schiff, das wir zu unserem Vorteil nutzen können?«
    Cestus' Antwort fiel wortkarg
auf, da er über den vor ihnen liegenden Weg nachdachte und sehen musste, dass
ihre Optionen so schnell

Weitere Kostenlose Bücher