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DGB 09 - Mechanicum

DGB 09 - Mechanicum

Titel: DGB 09 - Mechanicum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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Boden um neunzig Grad drehte, bis
ein Portal auftauchte, so unauffällig wie das am Fuß des Turms. Es öffnete
sich, farbiges Licht strömte in den Aufzugschacht. Ihm fiel auf, dass er den
rostfarbenen Himmel sehen konnte, da er sich nun über der Smogschicht befand,
die ständig über der Schmiede lag.
    Er sammelte sich einen Moment
lang, dann ging er hinaus in die obere Aussichtskuppel des Fabrikator-Generals.
     
    Während der Fabrikator-Locum
unterwegs war, um die giftigen Industrieabgase unter sich zurückzulassen, waren
Dalia und ihre Kollegen so gut wie auf dem Weg nach unten. Die Begeisterung,
Adeptin Zeth zufriedengestellt zu haben, erfüllte noch immer die Atmosphäre,
und trotz ihrer Ängste konnte Dalia merken, wie die Vorfreude von einem auf den
anderen übersprang, weil sie wussten, dass ihre Herrin ihnen etwas zu zeigen im
Begriff war.
    Caxton hielt ihre Hand, als
wären sie Schulkinder, die einen Ausflug machten. Severine konnte nicht anders und
stellte ein breites Grinsen zur Schau. Zouche versuchte, eine unbeteiligte
Miene zu machen, dennoch konnte Dalia ihm ansehen, dass sich sogar der
lakonische Maschinist dafür interessierte, was sie am Ende ihrer Reise
erwartete.
    Lediglich Mellicin schien das
alles kalt zu lassen, auch wenn sie zugegeben hatte, gern zu erfahren, was Zeth
ihnen zeigen wollte.
    Die Adeptin hatte nur wenig
gesprochen, seit sie die Version des Thetawellen-Verstärkers gutgeheißen hatte,
der von der Gruppe entwickelt worden war. Stattdessen hatte sie sie lediglich
ange-wiesen, ihr in die innere Schmiede zu folgen.
    Dalia und die anderen hatten
sekundenlang völlig verdutzt dagestanden, da sie sich nicht sicher waren, ob sie
Zeths Anweisung richtig verstanden hatten.
    Die innersten Abläufe in der
Schmiede eines Adepten sehen zu dürfen — das bedeutete, zu den persönlichsten Arbeiten,
den Besessenheiten und den Leidenschaften vorgelassen zu werden.
    Der Zugang zu diesen Orten war
bekanntlich extrem schwierig zu erlangen, und nur, wer sich in besonderem Maß
um die Gunst eines Adepten verdient gemacht hatte, wurde gestattet, einen Blick
auf das Innerste zu werfen.
    »Was glauben Sie, was dieser
Akashische Leser sein soll?«, fragte Severine, während sie einem gewundenen Kurs
durch die glänzenden Korridore der Schmiede folgten. »Hatten Sie mir nicht
erzählt, dass Zeth Ihre Hilfe braucht, um ihn zu bauen?«
    »Davon sprach sie, als ich ihr
das erste Mal begegnet war«, bestätigte Dalia und beobachtete das Schwingen von
Zeths goldenen Schultern und die Übertragung dieser Bewegung auf ihren
Kettenmantel, während sie vor ihnen herging.
    »Aber sie hat mir nie gesagt,
was das sein soll.«
    »Und was glauben Sie, was es
ist?«, hakte Caxton mit knaben-haftem Grinsen nach.
    Dalia zuckte mit den Schultern.
»Was immer es sein mag, es hängt mit dem Gerät zusammen, das wir ans Laufen
gebracht haben. Vielleicht ist es eine neue Art Denkmaschine.«
    Der Gedanke ließ sie alle
verstummen.
    Ihre Reise führte sie
schließlich in einen Saal mit hoher, gewölbeartiger Decke, der ganz ohne Prunk
daherkam.
    Im mittleren Gewölbe erhob sich
ein Zylinder mit einem Durchmesser von fünfzig Metern.
    Ein Dutzend bewaffneter
Servitoren stand um den Zylinder herum, ihre grauhäutigen Leiber waren mit Panzerketten-Einheiten
verschmolzen, und ihre Arme hatte man durch monströse Waffen ersetzt, die so
riesig waren, dass sie von Suspensoren unterstützt werden mussten.
    Dalia und die anderen warfen
sich beunruhigte Blicke zu, da die Waffen auf sie gerichtet waren und jede ihrer
Bewegungen nachvollzogen, während sie sich dem Zylinder näherten. Zwischen Zeth
und den Servitoren ging ein Wortwechsel in rasendem Binär hin und her, und für
einen kurzen Moment glaubte Dalia zu sehen, wie Lichtblitze in Richtung der
Servitoren durch die Luft zuckten.
    »Haben Sie keine Angst, die
Prätorianer werden nur angreifen, wenn ich es ihnen befehle«, sagte Zeth.
    »Ist dies Ihre innere
Schmiede?«, fragte Mellicin, als sich die Servitoren von einer langsam
aufgleitenden Tür der glänzenden Außenwand des Zylinders zurückzogen.
    »Eine davon«, antwortete sie.
    »Und warum lassen Sie sie dann
nur von Servitoren bewachen? Wäre es nicht besser, Wachen zu haben, die eigenständig
denken können?«
    »Eine gute Frage«, gab Zeth
zurück und durchschritt die Tür.
    »Aber was Sie gleich zu sehen
bekommen, ist etwas, das davon profitiert, wenn es von jemandem behütet wird,
der keinen Klatsch und Tratsch

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