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DGB 09 - Mechanicum

DGB 09 - Mechanicum

Titel: DGB 09 - Mechanicum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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öffnen und einen Empathen mit
den akashischen Aufzeichnungen zu verbinden. Und selbst dann kann der
menschliche Verstand nur für einen winzigen Zeitraum in den Äther schauen,
bevor es zu einer Überladung kommt.«
    »Einer Überladung?«, fragte
Severine und hob den Kopf.
    »Heißt das, der Äther bringt denjenigen
um?«
    »Viele sterben, Severine, aber
die meisten schalten sich einfach nur ab, nachdem ihr Gehirn zu einem Klumpen
organischer Materie geschmolzen ist«, sagte Zeth. »Doch in den flüchtigen
Momenten, in denen sie mit dem Akasha verbunden sind, erfahren wir die
wundersamsten Dinge, die sich keiner von Ihnen auch nur vorstellen kann.«
    Dalia schaute zu den Psionikern
an den Wänden und begriff, dass sie der sterbliche Treibstoff waren, mit dem dieses
Gerät betrieben wurde. Es war ein unerfreulicher Gedanke, doch die Adeptin Zeth
hatte soeben selbst gesagt, dass man großes Wissen und große Macht nur erlangen
konnte, wenn man dafür Opfer brachte.
    Im Geiste sah sie die
Verbindung und ging die Logik dessen durch, was sie und ihre Kollegen
konstruiert hatten und was die Adeptin Zeth sagte.
    »Der Thetawellen-Verstärker
unterstützt den Verstand des Empathen und erlaubt es ihm, deutlich länger mit dem
Äther verbunden zu sein.«
    »Das ist meine Hoffnung«, sagte
Zeth. »Ich glaube, Sie besitzen eine natürliche Verbindung zum Äther, Dalia.
Das erklärt auch, wieso Sie zu technologischen Gedankensprüngen in der Lage
sind, die nicht einmal die begabtesten Adepten des Mars nachvollziehen können.
Gemeinsam können wir die Geheimnisse des Universums entschlüsseln! Sagen Sie
mir, klingt das nicht nach einem erstrebenswerten Ziel?«
    Dalia wollte schon antworten,
da jagte ihr ein erschreckender Gedanke durch den Kopf, und unwillkürlich
machte sie einen Schritt weg von dem goldenen Thron. »Sie haben doch nicht etwa
vor, mich auf dem Ding da festzuschnallen, oder?«
    »Nein, Dalia, da kann ich Sie
beruhigen«, versicherte ihr die Adeptin. »Sie sind für mich viel zu kostbar,
als dass ich Ihre Gabe so gedankenlos vergeuden würde.«
    Die Worte sollten zweifellos
ihre Befürchtungen zerstreuen, dennoch verspürte Dalia ein Frösteln, das nichts
mit den Psionikern um sie herum zu tun hatte. Die Antwort machte ihr klar, dass
sie nicht frei entscheiden konnte, sondern Eigentum des Mechanicums war, und
dass ihr Schicksal in den Händen der Adeptin Koriel Zeth lag.
    Allem Menschlichen zum Trotz,
das Zeth äußerlich vermittelte, gehörte sie in Wahrheit einer ganz anderen Spezies
an als Dalia.
    Zwei Individuen, die derselben
Rasse entstammten, zwischen denen aber Welten lagen, was ihren Glauben und
ihren Ehrgeiz anging.
    Dennoch wollte Dalia weiterhin
ein Teil von Zeths Plänen sein.
    Sie sah zu ihren Kollegen und
stellte fest, dass die genauso dachten wie sie. »Wann fangen wir an?«, fragte
sie.
    »Jetzt«, antwortete Zeth.
     
    In der Höhle, die in die
steilen Felswände des Arsia Chasmata eingelassen war, wimmelte es von
Tech-Priestern und Ingenieuren.
    Die Geräuschkulisse und
zuckenden Lichter zeugten von ihren Aktivitäten. Funken flogen von
Winkelschleifern und Schweiß-geräten, Kräne hoben große Rüstungsteile in die
Höhe, und die monotonen Gesänge der Sanctifiers Metallus hallten von den Wänden
der Reparaturwerkstatt wider.
    Die von Kampfspuren überzogene
Gestalt des Equitos Bellum lag reglos in der Halle, wo die Mechaniker
der Knights of Taranis damit beschäftigt waren, seinen früheren Ruhm und Glanz
wiederherzustellen. Fortis Metallum und Pax Mortis hatten sie
bereits repariert und erneut geweiht, doch der Schaden, den die beiden im Feuerball
bei der Explosion des Reaktors davongetragen hatten, war nicht annähernd so
ernst wie das, was mit Mavens Maschine geschehen war.
    Raf Maven verfolgte die
Arbeiten von einer Galerie aus, seine schmalen Lippen hatte er fest
zusammengepresst. Er sah mit an, wie ein Team aus Ingenieuren einem von einem
Servitor bemannten Kran Richtungsanweisungen gab, der eine neue Armaglas-Kuppel
über der verwundeten Maschine in Position brachte.
    Unwillkürlich zuckte er
zusammen und hob eine Hand ans Auge.
    Er wurde an den Schmerz
erinnert, den er aus Mitgefühl empfun-den hatte, als der Aufprall die Kuppel
hatte bersten lassen.
    Seine Maschine war von der
feindlichen schwer verletzt worden, und das galt auch für Maven selbst. Als Old
Stator ihn bewusstlos in den Ruinen des zerstörten Reaktors gefunden hatte, war
Maven blind gewesen, und seine Sinne hatten

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