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DGB 09 - Mechanicum

DGB 09 - Mechanicum

Titel: DGB 09 - Mechanicum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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die Kraft, die er
unter sich hatte, das feurige Herz des Raptoria , der sich gegen die
Befehle aufbäumte und unruhig darauf wartete, dass die Jagd endlich beginnen
konnte.
    »Bald«, flüsterte er.
    Kasim verließ sich auf feste
Implantate und auf die Myriaden Überwachungsapparate, die ihm über die MIU Daten
direkt in den Zerebralkortex einspeiste, die als Neuronenstrom ihr Ziel erreich-ten.
Bislang nahm Raptoria nur passive Scans vor, um die eigene Präsenz im
Sturm nicht zu verraten. Ein aktiver Scan hätte mehr Informationen über ihre
Umgebung geliefert, doch dann würde jeder, der sie jagen wollte und noch nicht
entdeckt worden war, sofort wissen, wo sie sich aufhielten.
    Unter solchen Bedingungen lebte
und tötete ein Warhound durch seine heimliche Art, so seltsam es auch erschien,
dass eine solch riesige Maschine heimlich agieren könnte. Kasim vertraute ganz
auf seine Instinkte, um für die Sicherheit von Raptoria zu sorgen.
    Die Interferenzen, die die
Sensoria störten, waren mehr als nur lästig, und er spürte das Unbehagen seiner
Maschinen an der Launenhaftigkeit der Kontrollen.
    All seine übrigen Sinne
arbeiteten tadellos. Er spürte die Nähe von Princeps Lamnos' Maschine, den
beißenden Staub auf der Hülle, den öligen Aschegeschmack des Winds, von dem er
heulend und pfeifend umweht wurde.
    Irgendwo da draußen in diesem
Staub hielt sich der Feind auf, auch wenn er noch nicht als solcher eingestuft
worden war. Aber Kasim konnte ihn nicht sehen, und er wusste auch nicht, wie
weit sie noch voneinander entfernt waren. Derartige Situationen waren für den Lenker
eines Titanen der schlimmste Alptraum überhaupt.
    Der Feind konnte sich bereits
eine Feuerlösung zurechtlegen, ohne dass man wusste, dass er überhaupt in der
Nähe war.
    Kasim wusste, es war nur eine
Frage der Zeit, ehe Mortis und Tempestus Blut vergießen würden.
    Die Wortwechsel zwischen dem
Stormlord und Camulos beim Rat von Tharsis waren dafür praktisch die Garantie.
Kasims Kriegerinstinkt verlangte von ihm, den ersten Schlag zu führen, doch
einen direkten Befehl von Princeps Sharaq würde er nicht ignorieren.
    »Mein Princeps!«, rief Vorich,
als der Boden unter ihren Füßen plötzlich erzitterte.
    »Massive Rückläufe. Unmittelbar
vor uns! Reaktor- und Deflektorsignaturen!«
    »Woher im Namen der Maschine
kommen die denn so plötzlich?«, wollte Kasim wissen.
    »Identifizieren!«
    »Unbekannter Kontakt, aber für
einen Warhound ist das zu groß!«
    Die Erschütterungen hatten ihn
bereits erkennen lassen, dass es sich nicht um einen Warhound handeln konnte. Und
für einen Reaver waren sie auch zu groß.
    »Ein Warlord?«, überlegte
Kasim, dessen Aufregung und Angst sich in der Haltung des Warhound
widerspiegelte, der sich dicht über dem Boden in Kauerstellung gebracht hatte.
    »Nein, mein Princeps«,
antwortete Vorich und sah mit Entsetzen, was sich da vor ihnen aus den
Staubwolken schälte.
    Kasim lief ein Schauer über den
Rücken, als der Schatten ihn einhüllte, und als er die ungeheure Maschine auf
sich zukommen sah, wurde ihm abwechselnd heiß und kalt. Bei jedem Schritt des
Dings, das turmhoch in den Himmel ragte, bebte die Erde — eine Festung aus
rotbronzenem Metall mit schwarzen und silbernen Radierungen auf den Beinen, die
wie die Türme einer Bastion wirkten. Gegen diese Maschine wirkte der Warhound
so winzig wie ein Säugling neben einem erwachsenen Mann.
    Bogenförmige Zinnen krönten
diese kolossale, an ein Gebirge erinnernde Festungsmaschine, die sich von allem
unterschied, was Kasim je zu Gesicht bekommen hatte. Er kannte die Gerüchte und
die technischen Daten und Blaupausen ähnlicher Maschinen, doch nichts davon hatte
ihn darauf vorbereiten können, einer so gigantischen Kriegsmaschine
gegenüberzustehen.
    Waffen, die in der Lage waren,
ganze Städte auszulöschen, thronten auf den breiten Schultern, und der Kopf war
ein grinsender, gehörnter Schädel aus poliertem Silber.
    »Imperator«, flüsterte Kasim.
    Princeps Cavalerio suchte die
Mannigfaltigkeit nach Informa-tionen ab, konnte aber durch das bellende,
kreischende Gewirr des Schreddercodes nichts erkennen, das die Funkwellen
überlagerte.
    Er bekam keine Antwort von
Princeps Sharaq und konnte nur mit dem Schlimmsten rechnen. Die Mortis waren
auf dem Vormarsch, und Cavalerio fragte sich, ob Princeps Camulos seine Drohung
vom kommenden Sturm wahrzumachen beabsichtigte.
    Seine Gruppe war mit Maximalgeschwindigkeit
auf dem Rück-weg zur Festung, und er

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