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DGB 10 - Engel Der Tiefe

DGB 10 - Engel Der Tiefe

Titel: DGB 10 - Engel Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Lee
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Beschäftigung diesem Treiben zugeschaut hatte, bemerkte er, dass
rund um gut ein Dutzend weitere Kriegsschiffe ähnliche Hektik herrschte.
    Fracht- und Versorgungsshuttles
flogen zwischen ihnen und den riesigen Nachschubschiffen hin und her, um von
Reaktortreibstoff bis hin zu Essensrationen in halsbrecherischem Tempo alles
anzuliefern, was irgendwo benötigt wurde. Zum ersten Mal verspürte er
deutliches Unbehagen, da er sich fragte, ob es der Liga wohl gelungen sein
mochte, einen Überraschungsschlag zu führen, von dem die Legion tatsächlich
überrumpelt worden war.
    Als der Stormbird endlich mit
Vorrang zur Landung freigegeben wurde, führte die angespannte Atmosphäre auf
dem höhlenartigen Hangardeck dazu, dass sich seine Unruhe nur noch steigerte.
    Gehetzt wirkende Unteroffiziere
waren damit befasst, Hunderte Tonnen Nachschub entgegenzunehmen und so schnell
wie möglich im Schiff zu verteilen, um Platz für die nächsten Lieferungen zu
schaffen. Gebrüllte Befehle und wütende Schimpftiraden ungeduldiger Offiziere
gingen im lauten Krachen der magnetischen Barriere des Decks unter, als in
rascher Folge zwei weitere Stormbirds eintrafen und gleich hinter Nemiels
Schiff landeten.
    Die Sturmrampe des Landeschiffs
ächzte unter dem Gewicht der Panzerfüße, als Bruder-Sergeant Kohl seinen Trupp
auf das Deck führte. Der Terraner hatte seinen Helm abgenommen und am Gürtel
festgemacht; mit skeptischer Miene verfolgte er das hektische Treiben auf dem
Hangardeck. Nemiel sah ihn an, als sich der Gruppenführer am Fuß der Rampe zu
ihm gesellte.
    »Was halten Sie von dem
Ganzen?«, fragte er.
    Kohl schüttelte den Kopf. Der
Sergeant war einer der ältesten überlebenden Astartes der Legion, hatte er doch
schon gut zweihundert Jahre zuvor bei den allerersten Schlachten im Rahmen des
Großen Kreuzzugs mitgemischt. Sein breites Gesicht war eine Kombination aus
glatten Flächen und hervorspringenden Kanten.
    Es war übersät mit Narben, und
zwei Jahrhunderte harter Kampf im Dienst des Imperators hatten deutliche Spuren
hinterlassen.
    Sein schwarzes Haar lag in
straff geflochtenen Zöpfen bis in den Stiernacken, vier polierte Dienststecker
funkelten über der rechten Augenbraue. Als er sprach, ertönte ein tiefer,
grollender Bass.
    »So was habe ich noch nie
erlebt«, antwortete er verhalten.
    »Irgendetwas ist vorgefallen,
das steht fest. Diese Flotte wirkt, als würde sie sich gefechtsbereit machen.«
    Das Abschirmfeld des
Hangardecks knisterte und krachte aber-mals, dann landeten zwei weitere
Stormbirds auf dem fast schon überfüllten Deck. Sturmrampen wurden geöffnet,
weitere Astartes-Trupps verließen die Schiffe.
    Es waren durchweg Veteranen,
was an den Ehrenabzeichen an ihren Brust- und Schulterplatten zu erkennen war,
die allesamt den gleichen verwunderten und skeptischen Gesichtsausdruck aufge-setzt
hatten.
    Aus den Kom-Lautsprechern in
der Decke ertönte ein Alarm-signal, dann folgte eine Durchsage. »An alle
Gruppenführer und Kommandostäbe: Melden Sie sich sofort im Strategium.«
    Nemiel schaute nach oben. Sogar
die Stimme des Sprechers auf der Brücke klang ungewöhnlich nervös.
    »Alle scheinen hier etwas zu
wissen, nur wir nicht«, murmelte er.
    Kohl schüttelte den Kopf.
    »Willkommen beim Großen
Kreuzzug, Bruder.«
    Lachend schüttelte auch Nemiel
den Kopf und spielte dem anderen Entrüstung vor. In den vergangenen Jahrzehnten
hatte er schon oft mit Kohl und dessen Trupp Seite an Seite gekämpft, dabei
hatte er gelernt, dessen sarkastische Kommentare zu schätzen.
    Diesmal jedoch entging ihm
nicht, dass die Stimme des Sergeants einen leicht beunruhigten Unterton
aufwies, den er nicht restlos überspielen konnte. »Kommen Sie«, sagte er und
machte sich auf den Weg zu den Aufzügen am entlegenen Ende des Hangardecks.
    »Dann wollen wir mal
herausfinden, was es denn so Wichtiges gibt.«
    Menschliche Crewmitglieder
gingen in Habtachtstellung, als Nemiel an ihnen vorbeischritt, während
Astartes-Kameraden respektvoll den Kopf beugten. Fünfzig Jahre unerbittliche
Feldzüge hatten bei dem jungen Calibaniten ihre Spuren hinterlassen. Seine
Rüstung, die vor einem halben Jahrhundert frisch aus den Schmieden des Mars
geliefert worden war, wies Narben und Schrammen von unzähligen Einsätzen auf
dem Schlachtfeld auf.
    Seine linke Schulterplatte, die
nach dem Kampfeinsatz auf Cyboris von den Waffenmeistern der Legion
ausgetauscht worden war, zeigte Gefechtsszenen in Form von Gravuren, die an den
Sturm seines

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