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DGB 10 - Engel Der Tiefe

DGB 10 - Engel Der Tiefe

Titel: DGB 10 - Engel Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Lee
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später entpuppte sich der graue
Lichtschimmer als eine Tür, die hinausführte auf einen metallenen Laufsteg an
einem von Menschenhand geschaffenen Wasserfall. Rechts des Laufstegs stürzte in
Greifweite eine Wand aus Wasser in die Tiefe, um sich nur zwei Meter unter
ihnen in eine schäumende Gischt zu verwandeln, die zur Linken durch einen
Metallgitter in einen Schacht ablief. Sie hatten eine der zahlreichen
Kläranlagen der Arkologie erreicht, wie Zahariel in dem Moment erkannte. Am
anderen Ende des Laufstegs und damit gut fünfzig Meter entfernt fand sich ein
kleines Gebäude aus Permaton, vor dessen Tür zwei bewaffnete Rebellen standen,
die bei seinem Anblick nervös nach ihren erbeuteten Lasergewehren griffen.
    Bei den Wachen angekommen,
unterhielten die sich leise und hektisch mit seinen beiden Begleitern. Zwar
versuchte er sie zu belauschen, doch das Rauschen des Wasserfalls machte es
unmöglich. Nach einem kurzen Gespräch nickten die Wachen und gingen zur Seite.
Der Pfeifenraucher drehte sich zu Zahariel um und deutete mit einer
Kopfbewegung auf die Tür.
    »Die warten auf sie.«
    Wieder regte sich Zahariels
Wut. Wortlos eilte er an den vier Männern vorbei, drückte mit der flachen Hand
die Tür auf und stürmte hinein. In dem kleinen Raum fanden sich reihenweise
Kontrollpulte, Schalttafeln und flackernden Datenanzeigen. Vier Soldaten aus
den Reihen der Aufrührer standen an der gegenüberliegenden Wand in der Nähe
einer unscheinbaren grauen Metalltür. Zu seiner Linken saßen Lord Thuriel und
Lord Malchial auf zwei Stühlen, die eigentlich zu den Kontrollpulten gehörten.
Malchial war sichtlich aufgebracht, er saß vornüberge-beugt da, die Fäuste so
fest geballt, dass die Knöchel kreideweiß hervortraten. Thuriel dagegen war die
Gelassenheit in Person, er hatte die Fingerspitzen aneinandergelegt und
betrachtete darüber hinweg den Neuankömmling. Seine dunklen Augen spiegelten
nichts als Verachtung wider.
    »Sind Sie also doch noch gekommen«,
begrüßte Thuriel ihn.
    »Ich hatte schon fast nicht
mehr daran glauben wollen.«
    »Wären Sie am vereinbarten Ort
gewesen, hätten Sie nicht auf mich warten müssen«, konterte Zahariel. »Wir
haben keine Zeit für Spielchen, Lord Thuriel. Wo sind Lady Alera und Sar
Daviel?«
    »Das geht Sie nichts an«, gab
er zurück und nickte den vier Soldaten neben der Tür zu, die darauf ihre Waffen
auf Zahariel richteten. Zwei von ihnen waren mit schweren Plasmagewehren mit
kurzem Lauf bewaffnet. Einen Moment lang konnte der Astartes sie nur anstarren,
da für ihn eine Verletzung der Traditionen der Unterredung noch entsetzlicher
war als der Anblick einer noch so grässlichen Kreatur aus dem Warp.
    »Nach gründlicher Überlegung
haben wir beschlossen, Sie zu unserem Gast zu machen«, erklärte Thuriel und
grinste boshaft.
    »Ich glaube, eine kostbare
Geisel wird Luther davon überzeugen, unsere Forderungen nicht einfach abzutun.«
    Zahariel war davon nicht im
mindesten beeindruckt, sondern verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust
und sah die Rebellen wütend an. »Ich gebe Ihnen hiermit eine letzte Chance, die
Waffen wegzulegen«, ließ er die Männer wissen.
    Thuriel begann leise zu lachen.
»Was soll denn passieren, wenn sie's nicht machen? Zugegeben, ich habe
Geschichten darüber gehört, wie zäh und unerbittlich ein Astartes sein soll.
Aber ich bezweifle doch sehr, dass Sie es überleben würden, wenn jemand aus
nächster Nähe mit einer Plasmakanone auf Sie schießt.«
    »Das würde keiner von uns
überleben, Sie Idiot«, faucht Zahariel ihn an. »In einem so kleinen Raum würde der
Thermaleffekt uns alle einäschern. Also, ich sage das jetzt zum letzten Mal:
Stecken Sie Ihre Waffen weg, sonst ist diese Unterredung beendet.«
    »Unterredung?«, wiederholte
Thuriel ungläubig. »Haben Sie mir eigentlich gar nicht zugehört? Wenn Sie nicht
hergekommen sind, um sich mit unseren Bedingungen einverstanden zu erklären,
dann gibt es nichts zu diskutieren.«
    Bevor Zahariel darauf etwas
erwidern konnte, flog die Tür neben den vier Soldaten auf. Sar Daviel kam
herein und drängte die erschrockenen Männer zur Seite, gefolgt von Lady Alera
mit blasser, aber aufgebrachter Miene. Hinter ihr kam eine dritte Person in den
Raum, eine schmale Gestalt mit hängenden Schultern, die einen schlichten weißen
Chorrock trug, wie ihn auch Zahariel besaß. Beim Blick in das faltige Gesicht
des Mannes bekam er einen Schock, als wäre ein Blitz in sein

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