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DGB 10 - Engel Der Tiefe

DGB 10 - Engel Der Tiefe

Titel: DGB 10 - Engel Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Lee
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nicht.
    Der vereinbarte Zeitpunkt war
verstrichen, ohne dass sich die Rebellenführer gezeigt hatten. Stattdessen sah
er zwei Männer in Monteuroveralls, die an der besagten Stelle standen und
warteten.
    Einer von ihnen zog immer
wieder voller Unruhe an einen Tonpfeife, während sich der andere zu beruhigen
versuchte, indem er mit der Spitze eines kleinen Messers seine Fingernägel von
Schmutz befreite. Beide sahen aus wie zwei typische Generatoren-techniker, die
sich eine kleine Pause genehmigten und dabei nicht von ihrem Vorgesetzten
erwischt werden wollten – nur passte dazu nicht, dass jeder von ihnen an einem
Schultergurt einen verkürzten Laserkarabiner trug.
    Was war mit Sar Daviel und den
anderen geschehen? Warum waren an ihrer Stelle diese beiden Männer hergekommen?
    Nachdem zehn Minuten
verstrichen waren, wurden die zwei immer nervöser. Zweifellos wuchs bei ihnen
allmählich die Überzeugung, dass er nicht mehr herkommen würde.
    Verärgert presste er die Lippen
zusammen. Er könnte die Männer weggehen lassen und versuchen, ihnen zu folgen,
wenn sie zu ihren Vorgesetzten zurückkehrten, doch es bestand die Gefahr, dass
er sie in dem Labyrinth aus Gängen in der Arkologie verlor.
    Damit blieb ihm praktisch nur
ein Weg. Der Scriptor atmete ein paarmal tief durch und rief sich die Übungen
ins Gedächtnis, mit deren Hilfe er zur Ruhe kam und seine Konzentration zurück-erlangte.
Dann verließ er sein Versteck, ging drei Schritte weit und sprang über das
Geländer des Laufstegs.
    Fast geräuschlos landete er
keine drei Meter von den beiden Rebellen entfernt auf dem Boden. Der Mann mit
dem Messer stieß vor Schreck einen Krächzer aus und wich vor dem Astartes
zurück, während er die Augen ängstlich aufriss. Der Pfeifenraucher wirbelte
herum und folgte dem Blick seines Komplizen, bewahrte aber im Gegensatz zu dem
Ruhe.
    »Sie sind spät«, sagte der
Rebell, ohne die Pfeife aus dem Mund zu nehmen.
    »Ich bin nicht hergekommen, um
mich mit Ihnen zu treffen«, erwiderte Zahariel kühl. »Wo ist Sar Daviel?«
    Die beiden Männer schauten sich
nervös an.
    »Wir sollen Sie zu ihm
bringen«, antwortete der Pfeifenraucher.
    »Das war so nicht vereinbart«,
konterte Zahariel mit bedroh-lichem Unterton. Der Messerträger wurde bleich und
hielt das Heft seiner kleinen Waffe fester umschlossen. Wäre die Lage nicht so
ernst gewesen, hätte sich der Scriptor versucht gefühlt zu lachen.
    Der andere nahm die Pfeife aus
dem Mund und zuckte desinteressiert mit den Schultern. »Wir tun nur, was man
uns gesagt hat. Wenn Sie Ihre Unterredung haben wollen, dann folgen Sie uns.
Ansonsten werden Sie ja wohl wissen, wo der Ausgang ist.«
    »Also gut«, hielt der Astartes
dagegen, ohne sich eine Gefühlsregung anmerken zu lassen. »Gehen Sie vor.«
    »Alles der Reihe nach«, meinte
der Pfeifenraucher, griff in eine Tasche seines Overalls und holte eine kleine
Auspex-Einheit hervor. Er aktivierte sie und passte die Einstellungen an, dann
führte er sie von Kopf bis Fuß an Zahariels Körper entlang.
    Zahariel spürte, wie die Wut in
ihm hochkochte.
    »Es war vereinbart, dass ich
auf meine Waffen und meine Rüstung verzichte«, brachte er schnaubend heraus.
    Sein Gegenüber ließ sich davon
nicht beeindrucken. »Mag sein, ich habe trotzdem meine Befehle.« Als der Scan
fertig war, überprüfte er die Anzeigen und nickte seinem Begleiter zu.
    »Er ist sauber.«
    Der andere Rebell nickte,
steckte das Messer weg und ging zur Öffnung eines schwach beleuchteten
Korridors am anderen Ende des Generatorenraums.
    »Folgen Sie ihm«, forderte ihn
der Pfeifenraucher auf.
    »Ich bleibe hinter Ihnen.«
    Zahariel verkniff sich seine
Verärgerung über so viel Misstrauen und ging hinter dem ersten Mann her.
    Mehr als eine Stunde lang
folgten sie einem komplexen Kurs durch die Wartungsgänge, der bei einem
normalen Menschen schon nach kurzem Desorientierung ausgelöst hätte. So aber
hatte Zahariel nur eine ungefähre Ahnung, wo innerhalb der Arkologie sie sich
befanden. Er war sich allerdings sicher, dass sie sich noch zwei weitere
Sub-Ebenen nach unten begeben hatten, so dass sie mindestens hundert Meter
unter dem Erdboden sein mussten.
    Am Ende ihrer langen Wanderung
fand sich Zahariel in einem langen düsteren Korridor wieder, der mindestens
einen Kilometer lang sein musste. Nach einigen Minuten bemerkte er vor sich ein
schwaches graues Leuchten. Es roch nach Brackwasser und nassem Stein, außerdem
hörte er ein tiefes Zischen. Wenig

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