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DGB 10 - Engel Der Tiefe

DGB 10 - Engel Der Tiefe

Titel: DGB 10 - Engel Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Lee
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»Wenn Sie fertig sind und ich bin noch
nicht zurück, dann machen Sie sich ohne mich auf den Weg nach Aldurukh. Ich
werde schon einen Transport für mich finden.«
    Morten hielt inne, als wollte
er noch etwas fragen, doch dann bekam er seine aufkeimende Neugier wieder in
den Griff und nickte dem Scriptor nur knapp zu. »Dann wünsche ich Ihnen viel
Glück«, erklärte er, machte kehrt und ging zur Ausstiegsrampe.
    Zahariel lauschte dem Klang der
Stiefel des Generals auf dem Stahl der Rampe, als er das Shuttle verließ. Einer
der Piloten durchquerte das Passagierabteil auf dem Weg zum Heck, wo er den
Antrieb überprüfen würde. Nachdem der Mann vorbeige-gangen war, wartete
Zahariel noch eine volle Minute, dann erst stand er auf und zog seinen
schlichten weißen Chorrock aus, unter dem ein schwarzer Overall zum Vorschein
kam. Die Rebellenführer hatten sich mit einem Treffen einverstanden erklärt,
allerdings unter der Bedingung, dass er auf seine Waffen und seine Rüstung
verzichtete. Diese Forderung überraschte und verärgerte ihn.
    Dachten sie etwa, er würde um
eine Unterredung bitten, um sie dann in einen Hinterhalt zu locken? Aber er
hatte seine Verärgerung überwunden und sich einverstanden erklärt. Zu viel
stand auf dem Spiel, als dass er über solch triviale Details diskutiert hätte.
    Der Scriptor griff nach oben in
ein Gepäckfach über seinem Platz und holte ein ordentlich zusammengelegtes
Stück Stoff hinaus, dann faltete er mit einer knappen Handbewegung den Umhang
auseinander und legte ihn um seine Schultern. Als er die Schnalle schloss,
wurde die äußere Cameoline-Schicht des Stoffs aktiviert, die sich in weniger
als einer Sekunde an die Grautöne des Abteils anpasste. Er zog die Kapuze über
den Kopf und ging zügig zur Rampe.
    Draußen schlug ihm kalte, klare
Luft entgegen, von den Bergen wehte ein kräftiger Wind herüber. Verstreute
Rauchfahnen stiegen am Rand der Landefläche auf, und als er die Mischung aus
Asche und geschmolzenem Plastek roch, verzog er das Gesicht. Auf der anderen
Seite des Landeplatzes fand sich ein tiefer Alkoven mit einem Paar
Brandschutztüren, durch die es in die Arkologie selbst ging. Ein
Shuttletechniker stand in der Nähe des Alkovens, Zahariel den Rücken zugewandt,
während er damit kämpfte, einen schweren Tankschlauch aus einer im Boden
eingelassenen Luke zu ziehen.
    Zielstrebig überquerte der
Astartes die Landefläche, seine Schritte wurden vom Heulen des Shuttle-Antriebs
übertönt. Dann ging er nahe genug an dem Techniker vorbei, um ihn zu berühren,
wenn er das gewollt hätte. Der Mann sah kurz auf, da er den Luftzug gespürt
haben musste, doch sein Blick strich über den Scriptor, ohne dessen Präsenz zu
bemerken.
    Zahariel hielt den Umhang eng
um sich geschlungen und betrat den Alkoven, neben den Brandschutztüren blieb er
kurz stehen.
    Soweit er das einschätzen konnte,
blieben ihm noch sechs Stunden bis zum Treffen auf Sub-Ebene vier.
    Er wandte sich der
Wartungsschleuse auf der linken Seite des Alkovens zu, im nächsten Moment ging
die Luke geräuschlos auf.
    Dahinter kam ein beengter Raum
mit Hochspannungsleitungen und Kabeln zum Vorschein, der in rötliches Licht
getaucht war.
    Schmale metallene Sprossen
führten nach oben und unten in den Schacht und wurden schon nach einem kurzen
Stück von der Dunkelheit geschluckt. Bevor er von Aldurukh aus aufgebrochen
war, hatte sich Zahariel eine Route durch des Gewirr aus Versorgungsgängen
innerhalb der Arkologie eingeprägt, die es ihm erlauben sollte, von so gut wie
niemandem gesehen zu werden, wenn er sich zum verabredeten Treffpunkt begab. Er
würde die vollen sechs Stunden benötigen, um auf diesem Weg ans Ziel zu
gelangen.
    Der Scriptor machte sich so
schmal, wie er konnte, und zwängte sich in den Raum, der für einen Menschen
konstruiert worden war.
    Dann zog er die Luke hinter
sich zu. Dunkelheit umschloss ihn von allen Seiten, die nach Schmiermitteln,
Ozon und aufbereiteter Luft roch. Das Summen weit entfernter Maschinen schwang
in seinen Knochen nach.
    Er atmete noch einmal tief
durch, dann stieg er hinab in die Tiefen der Arkologie.
     
    Sechs Stunden und zehn Minuten
später kauerte Zahariel im Schatten am Ausgang eines Wartungskorridors. Nur ein
paar Schritte von ihm entfernt verlief ein Laufsteg an der Wand einer der
zahlreichen Generator-Substationen entlang. Von seinem Platz aus konnte er den
Treffpunkt sechs Meter unter ihm auf dem Generatorboden gut überblicken.
    Etwas stimmte

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