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DGB 10 - Engel Der Tiefe

DGB 10 - Engel Der Tiefe

Titel: DGB 10 - Engel Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Lee
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Rückgrat
eingeschlagen.
    Der Mann war ... Meister
Ramiel!
     
    »Thuriel, Sie verdammter
Narr!«, fauchte Sar Daviel. »Sie haben ja keine Ahnung, was Sie da eigentlich
tun! Sagen Sie Ihren Leuten, sie sollen sofort die Waffen runternehmen, sonst
erledige ich das für sie!« Der alte Ritter ballte seine vernarbten Fäuste und
machte durchaus den Eindruck, dass er seine Drohung wahrmachen würde.
    Daviels zorniger Tonfall ließ
Lord Thuriel aufspringen. »Hüten Sie Ihre Zunge, wenn Sie mit einem
Vorgesetzten reden, Sie alter Hund«, warnte er ihn. »Sonst landen Sie noch in
der gleichen Zelle wie diese muskelbepackte Monstrosität.«
    »Hören Sie mir gut zu«, fuhr
Sar Daviel leise und eindringlich fort. »Zahariel ist unter den Bedingungen einer
Unterredung hier. Ist Ihnen klar, was das bedeutet?«
    »Eine Unterredung?« Thuriel
lachte spöttisch »Ich bin es wirklich leid, mir Ihre romantischen Vorstellungen
von Kriegführung anzuhören, Daviel. Meinen Sie, Luther hat es sich auf einmal
anders überlegt und will mit uns verhandeln? Benutzen Sie Ihren Verstand, alter
Mann!« Anklagend zeigte er mit einem Finger auf Zahariel. »Vielleicht hat er
diese Unterredung ja nur gewollt, damit wir uns zeigen und er uns töten kann.«
    »Halten Sie den Mund, Thuriel«,
herrschte Lord Ramiel ihn an.
    Die Stimme des Meisters war mit
zunehmendem Alter rauer geworden, aber sie besaß noch immer jene Autorität wie
seinerzeit auf Aldurukh. »Ihre Männer sollen die Waffen wegstecken, bevor
Zahariel es sich anders überlegt, auf die Unterredung verzichtet und
stattdessen Ihre paranoiden Ängste Wirklichkeit werden lässt.«
    Der Adlige zuckte vor den
Worten zurück, als hätte man ihn geohrfeigt, während die Soldaten unschlüssig hin
und her schauten, als wüssten sie nicht mehr, auf wen sie hören sollten. Als
Thuriel nicht sofort reagierte, trat Lady Alera vor und drückte den Lauf eines
jeden Plasmagewehrs nach unten.
    »Genug von diesem Irrsinn!«,
rief sie und wandte sich an Zahariel. »Ich bedauere, dass es zu diesem
Missverständnis gekommen ist, Sar Zahariel. Lord Thuriel und Lord Malchial
haben überhastet gehandelt und zudem ohne die Zustimmung der übrigen Anführer.
Genaugenommen«, fuhr sie fort und warf den beiden Adligen einen wütenden Blick
zu, »haben sie sich gegen uns verschworen, um uns lange genug aufzuhalten,
damit wir ihren Verrat nicht mehr hätten vereiteln können.«
    »Augenblick mal«, warf Malchial
ein und stand beunruhigt von seinem Platz auf. »Ich wollte damit überhaupt nichts
zu tun haben. Lord Thuriel hat gesagt ...«
    »Wir haben mehr als genug von
dem gehört, was Lord Thuriel zu sagen hat«, ging Ramiel dazwischen. »Ich rate
Ihnen beiden, von jetzt an den Mund zu halten. Im Augenblick halte ich Sie für
eine größere Bedrohung für unsere Sache als Luther und sein Gefolge. Und lassen
Sie sich gesagt sein, dass nichts von dem, was die Regeln der Unterredung
angeht, mich davon abhalten wird, Sie beide auf der Stelle erschießen zu
lassen!«
    Ramiels Drohung setzte der
Konfrontation augenblicklich ein Ende. Die bewaffneten Soldaten ließen ihre
Waffen sinken und stellten sich hinter die Rebellenführer, Malchial wurde
kreidebleich und verstummte. Auch Thuriel hielt den Mund, zitterte aber vor
mühsam unterdrückter Wut am ganzen Leib.
    Zahariel hatte das Hin und Her
äußerlich gelassen verfolgt, doch in seinem Inneren tobte ein Sturm, und seine
Gedanken über-schlugen sich angesichts dessen, was das alles zu bedeuten hatte.
    Ihm war von Anfang an klar
gewesen, dass die Aufständischen sehr gut über imperiale Strategien und
Taktiken informiert waren, doch Luther und General Morten hatten angenommen,
Deserteure der Jaeger-Regimenter seien der Grund. Doch jetzt musste Zahariel
erkennen, dass die Wahrheit noch viel schlimmer war. Damit wurde schlagartig
vielen Mutmaßungen über die Rebellen und ihre Motive die Grundlage entzogen.
    »Das ist alles Ihr Werk«, sagte
er zu Ramiel und sprach aus, was er kaum glauben wollte. »Wie viele Jahre haben
Sie vorgegeben, unser Bruder zu sein, während Sie heimlich die Grundlagen für
diese Rebellion schufen? Wann haben Sie Ihren Eid gegenüber dem Primarchen
aufgekündigt, Meister? War es an dem Tag, als Luther vom Kreuzzug zurückkehrte?
Oder als Jonson Sie überging und einen anderen zum Lord Cypher machte?«
    »Es war Jonsons Verrat, der uns
das alles beschert hat«, antwor-tete Ramiel mit messerscharfer Stimme. »Ein Eid,
der auf einer Täuschung

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