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DGB 10 - Engel Der Tiefe

DGB 10 - Engel Der Tiefe

Titel: DGB 10 - Engel Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Lee
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beruht, ist kein Eid. Seine Lügen ...«
    »Sparen Sie sich die Mühe,
Milord«, warf Sar Daviel ein und legte eine Hand auf Ramiels Arm. »Es lohnt
sich nicht.« Dann ließ der Ritter den Arm des alten Meisters los und machte
einen Schritt auf Zahariel zu den er ernst und unerbittlich ansah. »Sie haben
um eine Unterredung gebeten, wir sind der Tradition wegen auf Ihre Bitte
eingegangen. Was wollen Sie?«
    Zahariel musste sich zwingen,
den Blick von Ramiel abzuwenden und seine Gedanken zu ordnen. Auf dem Weg
hierher hatte er diese Unterhaltung sicher hundertmal geprobt.
    »Ich bin hergekommen wegen
einer Bemerkung, die Sie zu Luther gemacht hatten, unmittelbar bevor Sie mit
dem Shuttle Aldurukh verließen.«
    Sar Daviel kniff sein gesundes
Auge nachdenklich zusammen.
    Er betrachtete Zahariel
forschend, dann auf einmal verstand er.
    »Sie haben etwas gesehen, nicht
wahr?«
    »Was ist geschehen?«, wollte
Ramiel besorgt wissen.
    Einen Moment lang zögerte
Zahariel, obwohl er wusste, es war längst zu spät, um jetzt noch kehrtzumachen.
Luther hatte ihm verboten, mit irgendjemandem darüber zu reden, aber wenn er
sich daran hielt, dann war Caliban verloren. Er begann zu berichten, und mit
jedem Satz wuchs seine Überzeugung, dass er sehr wohl das Richtige tat.
    Als er davon erzählt hatte, was
bei Sigma Fünf-Eins-Sieben vorgefallen war, betrachtete er aufmerksam die
Gesichter der Rebellenführer.
    Daviel und Meister Ramiel warfen
sich vielsagende, sehr ernste Blicke zu, Lady Alera und Lord Malchial waren
bleich vor Schreck, und nur Lord Thuriel wurde immer wütender.
    »Was redet er da?«, verlangte
Thuriel zu erfahren.
    »Was ist das für ein ... ein
Makel, von dem er erzählt?«
    Daviel schaute den wütenden
Adligen warnend an.
    »Das muss Sie nicht kümmern, Thuriel«,
brummte er schließlich.
    »Glauben Sie mir, je weniger
Sie darüber wissen, desto besser.«
    »Und jetzt maßen Sie sich auch
noch an, mir vorzuschreiben, was ich wissen darf und was nicht? Sie sind keinen
Deut besser als die verdammten Imperialen!« Thuriel wandte sich an Lady Alera.
»Ich habe Ihnen ja gesagt, wir können ihnen nicht vertrauen!«, knurrte er sie
an und deutete mit dem Zeigefinger anklagend auf die alten Ritter. »Wer weiß,
welche Geheimnisse sie uns noch verschweigen! Möglicherweise machen sie in
Wahrheit schon die ganze Zeit über gemeinsame Sache mit Luther!«
    »Thuriel, würden Sie bitte
einfach ruhig sein?«, gab Lady Alera mit leicht zitternder Stimme zurück. Sie
legte eine Hand auf ihre Stirn, und Zahariel konnte ihr ansehen, dass sie Mühe
hatte, das zu erfassen, was er ihnen berichtet hatte. »Sehen Sie denn nicht,
was hier auf dem Spiel steht?«
    »Natürlich sehe ich das«,
fauchte Thuriel. »Und ich sehe es sogar noch viel klarer als Sie, Alera. Ich
sehe, dass sich die Terraner nicht damit begnügen, unsere Welt zu
vergewaltigen. Nein, jetzt verfüttern sie unsere Leute auch noch an
irgendwelche Bestien. Und diese beiden alten Dummköpfe wussten es und behielten
es für sich.«
    »Wir wussten davon überhaupt
nichts, Sie arroganter, selbst-verliebter Trottel«, gab Daviel energisch
zurück. »Meister Ramiel und ich haben unser Volk schon vor Bestien beschützt,
da waren Sie noch nicht mal geboren, vergessen Sie das nicht.« Mit einem knorrigen
Finger zeigte er auf seine vernarbte Gesichtshälfte.
    »Wenn Sie uns etwas über
Bestien erzählen wollen, Junge, dann zeigen Sie mir erst einmal die Narben, die
Sie beim Kampf davongetragen haben. Wenn Sie das nicht können, dann halten Sie
gefälligst Ihre Klappe!«
    »Ach, so läuft das? Ich soll
ruhig sein und Ihnen vertrauen? So wie wir Luther vertraut haben? Und Jonson?
Und all den Aasgeiern des Administratums?«, herrschte Thuriel ihn an. Seine
rechte Hand wanderte zu der Pistole, die im Halfter an seiner Hüfte steckte.
    »Nie wieder, Daviel! Haben Sie
verstanden? Nie wieder!«
    Der Adlige starrte Daviel
wutentbrannt an, der Thuriel gelassen musterte und als Reaktion auf dessen
Drohung nur die Arme vor der Brust verschränkte. Die Rebellensoldaten, die sich
nach wie vor im Hintergrund hielten, spielten nervös mit ihren Waffen. Bevor
die Situation eskalieren konnte, ging Lord Malchial dazwischen und packte
Thuriels linken Arm.
    »Lassen Sie es sein, Cousin«,
zischte Malchial ihm ängstlich zu.
    »Es kann nichts Gutes dabei
herauskommen.«
    Zähneknirschend ließ der sich
die Situation durch den Kopf gehen und bewegte schließlich die Hand von seiner
Waffe

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