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DGB 10 - Engel Der Tiefe

DGB 10 - Engel Der Tiefe

Titel: DGB 10 - Engel Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Lee
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rückwärtigen Teil seines Kragens
herausragte und zum Teil seinen Schädel umschloss, diente als unverzichtbarer
Puffer, der sein Gehirn vor den verheerenden Energien des Warp abschirmte.
Ansonsten hätte er riskiert, dem Wahnsinn zu verfallen oder ein noch
schlimmeres Schicksal zu erleiden, sobald er in einem Gefecht seine psionischen
Kräfte entfesselte.
    Die Kabel, die Zahariels
Schnittstellen mit der Haube verbanden, fühlten sich an seinem Hinterkopf warm
an, als er auf das Feld zugriff und sein Bewusstsein auf den Stab
konzentrierte. Erst als er eine stabile Grundlage geschaffen hatte, ließ er
dieses Bewusstsein weiter nach außen dringen, um sich ein Bild von den
psionischen Energien rund um Sigma Fünf-Eins-Sieben zu machen.
    Der Schock war wie ein
Eissturm, der auf seine Haut traf. Zahariel spürte, wie ein Kribbeln ihn
erfasste, wie sich seine Muskeln verkrampften und ein hungriger Wind durch
seinen Verstand heulte. Das Kristallfeld hinter seinem Kopf wurde heißer und
heißer, während die psionische Strömung die Dämpfer der Haube zu überwältigen
drohten. Das war wie der tosende Sturm, den er in Aldurukh erlebt hatte, nur
noch viel stärker und brutaler.
    Schlimmer noch war aber, dass
der Scriptor etwas Verkehrtes an diesem Sturm bemerkte, das nicht von dieser
Welt war — einen Makel, der an seiner Seele zu zerren schien.
    Zahariel zuckte zusammen, da
der psionische Sturm so unverhofft aufgetreten war, kniff die Augen zu und zog
sein Bewusstsein zurück, so schnell er konnte, doch das Bösartige im Äther
zerrte an ihm wie Ranken, die nach ihm fassten. Eine entsetzliche Sekunde lang
war es, als verberge sich hinter der psionischen Kraft etwas Lebendiges,
Bewusstes. Sofort fühlte er sich an das alptraumhafte Spektakel erinnert, das
er auf Sarosh miterlebt hatte. Nach einer scheinbaren Ewigkeit konnte er sich
endlich von diesem Etwas befreien, das sich von ihm zurückzog und ihn bis ins
Mark erschüttert zurückließ.
    »Alles in Ordnung, Bruder?«
    Zahariel hob den Kopf und sah
Astelans besorgte Miene. Er nickte, während er sein hastiges Atmen unter
Kontrolle brachte.
    »Ja, natürlich«, erwiderte er.
»Ich ordne nur meine Gedanken.«
    Der Ordensmeister zog eine
Braue hoch. »Das müssen aber sehr gewichtige Gedanken sein. Ich kann von hier
aus die Adern an Ihren Schläfen pulsieren sehen.«
    Was er darauf erwidern sollte,
wusste Zahariel nicht so recht.
    Konnte er einen anderen wissen
lassen, was er soeben erlebt hatte? Würde sich für Astelan und den Rest des
Trupps irgendetwas ändern, wenn sie es wussten? In keinem Trainings-szenario
hatte er jemals eine solche Situation erlebt, daher war ihm nicht klar, wie er
damit umgehen sollte. Die Entscheidung wurde ihm jedoch abgenommen, da der
Fahrer über Interkom rief: »Wir haben die zentrale Landezone erreicht. Ich kann
zehn Condor-Lufttransporter in taktischer Landeformation sehen, gut hundert-fünfzig
Meter voraus.«
    Der Scriptor verdrängte seine
Zweifel und Fragen, denn wenn er eines wusste, dann, dass zögerliches Handeln
in einer Schlacht allzu oft ein tödliches Ende nahm. »Anhalten und
aussteigen!«, rief er über Inter-Kom, dann sprang er auf und zog die
Boltpistole aus dem Halfter, ehe er sich an seinen Trupp wandte. »Taktisches
Muster Delta! Betrachten Sie jeden Kontakt als feindlich, solange Sie keine
gegenteiligen Anweisungen erhalten!« Er hob seinen Stab und bemerkte erst
jetzt, dass der metallene Schaft mit einer dünnen Schicht Raureifüberzogen war.
»Loyalität und Ehre!«
    Der Land Raider kam rumpelnd
zum Stehen, die vordere Sturmrampe öffnete sich begleitet vom Zischen der
Hydraulik.
    Astelan stand auf und
aktivierte das Energiefeld seines Energie-Schwerts. »Für Luther!«, rief er
seinen Männern zu.
    Wie ein Mann antworteten die
Dark Angels auf Astelans Ruf, so dass Zahariel keine Zeit blieb, um über den seltsamen
Kampfeid des Ordensmeisters nachzudenken, denn er stürmte bereits über die
Rampe nach draußen. Den goldenen Doppeladler auf seinem Stab hielt er dabei wie
einen Talisman vor sich.
    Der Landeplatz war eine
dunkelgraue Ebene aus Permaton mit einer Fläche von rund fünfundzwanzig Hektar,
die zu drei Seiten von riesigen, mehrstöckigen Mineralraffinerien und Lagerge-bäuden
umgeben war. Zylindrische Siebetürme ragten über der noch nicht in Dienst
genommenen Anlage in die Höhe, alle zehn Meter blinkte ein Ring aus roten
Warnlichtern. Die langen Schatten der Bauwerke fielen über die ausladende
Ebene, auf

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