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DGB 10 - Engel Der Tiefe

DGB 10 - Engel Der Tiefe

Titel: DGB 10 - Engel Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Lee
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Metern
erstreckte und von etlichen Korridoren gekreuzt wurde. Das Pflanzenleben
reichte in alle Richtungen so weit, wie sie sehen konnten. Nach ein paar Metern
entdeckte Zahariel die Quelle für das grünliche Leuchten: Ganze Kolonien von
phosphoreszierenden, aufgequollenen Maden klammerten sich an die verdrehten,
knorrigen Wurzeln. Von allen Seiten wurden die Geräusche von unablässigen
Bewegungen zu ihnen getragen, und einmal hörte Zahariel das Klappern von
Krallen hinter einem Gewirr aus Rohren, die ihrerseits von einem Geflecht aus
Ranken überzogen wurden. Welche Art Kreatur dieses Geräusch verursacht hatte,
konnte er dabei nicht ausmachen.
    »Wie weit noch?«, wollte Gideon
wissen. Der Krieger klang angespannt, aber das beständige Kratzen und Rascheln
machte sie alle nervös.
    »Noch fünfzig ...«, begann
Zahariel, doch genau in dem Moment erfüllte ein abscheuliches Kreischen den
Gang, und dunkle gepanzerte Gestalten platzten von allen Seiten zwischen den
Pflanzen hervor.
    Er schaute zu Gideon, doch in
dem Augenblick ließ sich eine Gliederkreatur von einem der dicken Rohre an der
Decke auf den Astartes fallen. Sie war flink wie eine Baumviper, dabei aber so
dick wie Zahariels Oberarm. Ihre Hunderte Beine wurden von Chitinpanzern
geschützt, und der Kopf wies ein halbes Dutzend Facettenaugen auf. Blitzartig
schlang sich das Ding um Gideons Körper und hob den riesigen Krieger vom Boden,
während es mit seinen geschwungenen Beißzangen nach der Rückseite seines Helms
schnappte. Boltpistolen bellten los, Kettenschwerter heulten in der Enge des
Raums auf, als der Trupp von allen Seiten angegriffen wurde.
    Gideon wand sich im Griff des
Monsters und schlug mit der surrenden Klinge danach. Mit einem einzelnen Schuss
aus seiner Pistole sprengte Zahariel dem Ding den Kopf weg, doch in der
gleichen Sekunde bekam er von hinten einen so heftigen Schlag gegen seinen
Helm, dass der ihn zu Boden schickte.
    Zahariel versuchte sich im
Fallen zu drehen, aber die Kreatur hatte ihre Beißzangen in seinen Helm gebohrt
und entpuppte sich als stärker als der Astartes. Sie drückte ihn mit dem
Gesicht voran zu Boden und riss seinen Kopf nach links und rechts, während sie
versuchte, seinen Helm zu zerquetschen. Etwas Scharfes wie ein Dolch stach
wieder und wieder auf seinen Helm ein, um das Keramit zu durchdringen.
Warnsymbole blitzten vor seinen Augen auf und machten ihn darauf aufmerksam,
dass die Integrität seiner Rüstung in Gefahr war.
    Auf Ellbogen und Knien ruhend
spannte der Scriptor seine verstärkten Muskeln an, so dass es ihm gelang, sich
auf die rechte Seite zu drehen. Sein Stab lag so unter ihm, dass er ihn nicht
hervorziehen konnte, doch zumindest schaffte er es, auf die Kreatur hinter
seinem Rücken zu zielen. Drei Schüsse in rascher Folge waren nötig, bis das
Ding endlich zerplatzte und ihn mit einem Regen aus Chitinsplittern und
übelriechendem Ichor überzog. Im Mündungsfeuer konnte er drei weitere dieser Ungeheuer
sehen, die Schlangen gleich an den Wänden entlangkrochen, die Beißzangen weit
geöffnet, um jeden Moment zuzuschlagen. Ohne zu zögern, griff er auf die volle
Macht seiner Fähigkeiten zu und entfesselte den psionischen Zorn des Warp.
    Unter Israfaels Anleitung hatte
er eine solche Attacke schon häufig geübt, doch die Intensität der Energie, die
durch seinen Körper jagte, kam für Zahariel völlig unerwartet. Wie ein Sturm
schoss sie hindurch, viel stärker und leichter greifbar, als er es bis dahin je
erfahren hatte. Ein Nimbus aus knisternder Energie umgab den Scriptor, der
spüren konnte, wie jede Ader in seinem Körper zu Eis erfror, das von den Kabeln
der psionischen Haube an seinem Hinterkopf ausstrahlte. Die drei Kreaturen
wurden in einen Wirbel aus tobendem Feuer gehüllt, das aus der Luft heraus
entfacht wurde. Die ungeheure Hitze ließ sie schon im nächsten Augenblick zerplatzen.
    Zahariel stieß einen
Triumphschrei aus und sprang auf. Blitze zuckten über den Stab, eiskalte Kraft
bahnte sich ihren Weg durch seine Gliedmaßen. Einen schwindelerregenden Moment
lang steigerte sich sein Bewusstsein auf ein übernatürliches Maß und drang in
Dimensionen vor, die über alles hinausgingen, was gewöhnliche Menschen zu
verstehen in der Lage waren. Permaton und Metall des Korridors verblassten, bis
sie fast unsichtbar wurden, während alle lebende Materie überdeutlich zu
erkennen war. Er sah die zahlreichen Schichten aus Wurzelwerk und Ranken, die
die Wände überzogen, außerdem

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