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DGB 10 - Engel Der Tiefe

DGB 10 - Engel Der Tiefe

Titel: DGB 10 - Engel Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Lee
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Mitglieder des Trupps
machten in schweigender Zustimmung ihre Waffen bereit. Attias kam zu Zahariel,
seine silberne Totenmaske schien durch die Dunkelheit zu schweben.
    »Loyalität und Ehre«, sagte er
mit rauer Stimme.
    »Loyalität und Ehre, Brüder«, erwiderte
Zahariel und führte seinen Trupp nach drinnen.
     
    Die Luft in der
Thermalaustauscheinheit war heiß und feucht, und sie wehte wie der Atem einer
riesigen, gierigen Bestie.
    Warnleuchten tauchten das
Innere in ein karmesinrotes Licht, das wallenden Dampf umriss und kondensierte
Tropfen an den Rohren und Leitungen glitzern ließ. Zahariel roch den bitteren
Gestank von korrodiertem Metall und unlängst vergossenem Blut.
    »Ich dachte, die Thermaleinheit
ist noch gar nicht in Betrieb«, sagte er laut.
    »Ist sie auch nicht«,
bekräftigte Gideon. »Ich habe die Anzeigen persönlich überprüft.« Er zog seine
Auspex-Einheit vom Gürtel und testete sie. Der Bildschirm flackerte kurz, dann
rannten Zahlenreihen darüber. Der Astartes versuchte es mit den verschie-densten
Modi, schließlich schüttelte er den Kopf.
    »Keine Anzeigen«, erklärte er.
»Zumindest keine, die irgendeinen Sinn ergeben. Ich empfange starke
Interferenzen, die ganz in der Nähe ihren Ursprung haben.«
    »Fragt sich nur, wer sie
verursacht«, warf Attias ein.
    »Taktisches Muster Epsilon«,
befahl Zahariel knapp, der nicht wollte, dass sich die Männer aufgrund dieser
Bemerkung in irgendwelche Spekulationen verstiegen. »Augen auf, und halten Sie
Ausschau nach Stellen, die sich für einen Hinterhalt eignen.«
    Im nächsten Moment nahm der
Trupp die ungefähre Form eines Achtecks ein, wobei sich je ein Krieger an einer
der acht Ecken befand, während Zahariel und Gideon mit seinem Auspex in der
Mitte weilten. Es war eine stabile Formation, die sich an den uralten Lehren
des Ordens orientierte und dem Zweck diente, Angriffe aus allen Richtungen
abwehren zu können. Zwar wünschte Zahariel, er hätte vor der Abreise aus
Aldurukh daran gedacht, auch ein paar Flammenwerfer mitzunehmen, doch das ließ
sich jetzt nicht mehr ändern. Als er mit der Aufstellung zufrieden war, gab er
seinen Leuten das Zeichen zum Vorrücken.
    Anhand der
Konstruktionszeichnungen, die er auswendig gelernt hatte, führte er den Trupp
durch die gewundenen Korridore rund um die Basis des Thermalturms. Die Sicht war
eingeschränkt, denn auch wenn die Astartes über verbesserte Sehkraft verfügten,
sorgten der Dampf und das rote Licht für scheinbare Bewegungen und ließen sie
nicht weiter als zwei Meter sehen. Unwillkürlich musste Zahariel den Mut der
Jaeger bewundern, die vor ihnen diesen Weg gegangen waren. Als Menschen müssen
sie sich so gut wie blind vorgekommen sein bei dem Versuch, in die unteren
Ebenen des Turms zu gelangen. Er bezweifelte, dass sie allzu weit gekommen
waren.
    Die schreckliche Hitze und der
Gestank nach Verderbnis wurden umso stärker, je weiter sie vorrückten.
Gleichzeitig intensivierte sich das Gefühl von etwas Bösartigem, das sich ganz
auf Zahariel und seinen Trupp zu konzentrieren schien. Er spürte das Gewicht,
das sich auf ihn legte und das an seiner Rüstung nach einer Lücke suchte, um
ins Innere gelangen zu können. Die Kabel, die seinen Verstand mit seiner
psionischen Haube verbanden, wurden eiskalt, und auf dem Heft seines Stabs
bildete sich schwarzer Raureif, obwohl diese erdrückende Hitze herrschte. Er
fühlte sich sehr versucht, mit seiner eigenen psionischen Kraft ein Gefühl für
jenen Feind zu bekommen, der irgendwo da draußen lauerte, doch jahrelanges
Training an der Seite von Bruder Israfael riet ihm davon dringend ab.
    Vergeude nicht deine Energie,
indem du blindlings ausholst, hatte er ihm immer wieder geraten. Und, was noch schlimmer wäre, achte
darauf, dass du nicht für einen Überraschungsangriff anfällig bist. Schone
deine Kräfte, wahre deine Verteidigung, und warte darauf, dass sich der Feind
zuerst zeigt.
    Genau das machte er nun, indem
er den Trupp weiter vorantrieb und darauf wartete, dass die Gegenseite den
ersten Schritt unternahm.
    Vier Lastenaufzüge führten in
die unteren Ebenen des Turms, aber die stellten nach Zahariels Meinung Todesfallen
dar. Wenn der Feind im Besitz von Melter-Gewehren war — immerhin hatte die
Jaeger-Eingreiftruppe über zwei Exemplare verfügt —, dann würde ein Treffer
genügen, um in dem beengten Raum seinen halben Trupp auszulöschen. Stattdessen
ließ er von Bruder Gideon die Steuerung außer Betrieb setzen, damit der

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