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DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

Titel: DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Kyme , Lindsey Priestley
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sich gegen die
Garnisonen vor ihren Toren zur Wehr, und innerhalb weniger Monate waren gut
vierzigtausend Mann zum Kampf bereit.«
    Nach einer kurzen Pause fuhr er
fort: »Es war genau das, was ich mir erträumt hatte. Eine glorreiche Rebellion,
mutig und heldenhaft, ganz in der großartigen Tradition der Freiheitskämpfer
früherer Tage. Wir sollten der Funke sein, der die Lunte der Geschichte entzündete,
damit dieser planetare Autokrat von seinem Thron gestoßen und seiner
selbstbestimmten Herrschaft über die Welt ein Ende gesetzt wurde. Dann erfuhren
wir, dass die Blitz-und-Donner-Armee aus östlicher Richtung anrückte, und wir zogen
in einer gewaltigen Prozession los, um uns ihr auf dem Schlachtfeld zu stellen.
Es war ein Freudentag, als Havuleq uns aus Avelroi herausführte. Ich werde das
niemals vergessen — das Gelächter, die Küsse der Frauen und der Geist der
Bruderschaft, der uns erfüllte, während wir in den Kampf zogen. Nach einer
Woche hatten wir Gaduaré erreicht, eine Linie aus hohen Hügeln, die genau quer zur
Marschrichtung des Feindes verlief. Ich hatte viele alte Geschichten über
Schlachten gelesen, daher wusste ich, das war eine gute Stelle, um sich dem
Feind entgegenzustellen. Wir gingen auf den Hügeln in Stellung, unsere beiden
Flanken waren gut geschützt. Zur Linken standen die Ruinen der Gaduaré Bastion,
rechts erstreckte sich Marschland, durch das niemand vorrücken konnte.«
    »Es war doch Wahnsinn, sich den
Armeen des Imperators in den Weg zu stellen«, warf Offenbarung ein. »Sie müssen
gewusst haben, dass Sie keine Chance gegen sie hatten. Diese Krieger waren für
den Kampf herangezogen worden, jede Minute des Tages verbrachten sie mit
Gefechtsübungen.«
    Uriah nickte. »Ich glaube, das
war uns allen klar, als unser Feind in Sichtweite kam«, sagte er. Bei der
Erinnerung daran verfinsterte sich seine Miene. »Aber wir waren von unserem
Optimismus einfach mitgerissen worden. Unsere Armee war inzwischen auf
fünfzigtausend Mann angewachsen, und uns stand nicht mal ein Zehntel an Kriegern
gegenüber. Es war schwer, sich vorzustellen, wir könnten an diesem Tag nicht
siegreich sein, zumal Havuleq vor uns auf und ab ritt und uns immer weiter
anfeuerte. Sein Bruder versuchte ihn zu besänftigen, aber es war bereits zu
spät. Wir stürmten wie die Verrückten von den Hügeln herab, wir stießen lautes
Kriegsgebrüll aus und fuchtelten mit Schwerter, Pistolen und Gewehren. Ich war
in der sechsten Angriffsreihe, und wir waren fast einen Kilometer weit
gelaufen, ehe wir überhaupt nur in die Nähe der Giganten kamen. Seit wir
losgestürmt waren, hatten sie sich nicht mehr von der Stelle gerührt, aber dann
schulterten sie ihre Waffen und eröffneten das Feuer.«
    Uriah trank einen Schluck, aber
seine Hand zitterte so sehr, dass er Mühe hatte, das zerbrechliche Glas auf dem
Tisch abzusetzen.
    »Den Höllenlärm werde ich
niemals vergessen. Es war, als sei auf einmal ein verheerender Sturm aufgezogen.
Unsere ersten fünf Reihen wurden komplett ausgelöscht, die Männer waren so
schnell tot, dass sie nicht mal mehr einen Schrei ausstoßen konnten. Die
Geschosse trennten Gliedmaßen ab und ließen Körper förmlich zerplatzen. Ich
drehte mich um und schrie etwas ... was es war, weiß ich nicht mehr. Plötzlich
spürte ich einen sengenden Schmerz am Hinterkopf und fiel über die Überreste
eines Mannes, dessen linke Hälfte komplett weggesprengt worden war. Es sah aus,
als sei er von innen explodiert. Ich kniete mich hin und tastete meinen Kopf ab,
der mit klebrigem Blut verschmiert war. Da wurde mir klar, dass ich getroffen
worden war. Ein Querschläger oder ein Splitter, mehr nicht. Wäre es etwas
Größeres gewesen, dann hätte es mir den Kopf weggerissen. Ich konnte spüren,
wie das Blut aus meinem Körper lief, und ich sah gerade noch rechtzeitig auf,
um zu beobachten, wie der Feind erneut feuerte. Und in dem Moment begann ich
die Schreie zu hören. Unser Marsch war zum Stillstand gekommen, Männer und
Frauen rannten verwirrt und verängstigt wild durcheinander, da ihnen auf einmal
deutlich wurde, was Havuleq da in Gang gesetzt hatte.«
    Kopfschüttelnd fügte er hinzu:
»Die Donnerkrieger steckten ihre Gewehre weg und marschierten auf uns zu, wobei
sie Schwerter mit gezackten, motorisierten Klingen zogen. Der Lärm ... o Gott,
ich werde nie den Lärm vergessen, den sie veranstalteten. Wir waren bereits
geschlagen. Die erste Salve hatte jeglichen Kampfwillen gebrochen, und

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