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DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

Titel: DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Kyme , Lindsey Priestley
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möglich war.
    Bolterfeuer und Flammenwolken
gingen durch die Geister hindurch, und auch Schwerter halfen nicht. Die Geister
näherten sich schreiend und lösten sich auf wie der Morgentau, sobald ihre
Energie mit den Grenzen des Paria-Effekts in Berührung kam. Aber manche von
ihnen waren aus Fleisch und Blut, verborgen im Morast wie ein Dolch, den man in
einen Mantel gewickelt hatte. Sie waren die Besatzungsmitglieder der Validus ,
denen wie ihren Kolleger auf den Oberdecks der Verstand entzogen worden war,
die aber im Gegensatz zu jenen armen Narren im blutigen Reich der Psychose
gefangen waren. Verborgen in der Masse ihrer spektralen Doppelgänger gingen sie
mit Knüppeln aus Metallteilen oder abgetrennten Gliedmaßen auf Kendel, Herkaaze
und Mollitas los.
    Von der unsichtbaren Barriere
in die Enge getrieben, hatten sich die Kräfte, denen die Psyche jener
Mannschaftsmitglieder erlegen war, gegen sich selbst gerichtet. Mit dem
Verstand eines tollwütigen Tiers, das in eine Schlinge geraten war, nagten sie
an ihrer eigenen Vernunft, so dass von dem, was sie einmal zu Menschen gemacht
hatte, nichts mehr verblieben war. In diesen von allen Gedanken entleerten
Köpfen konnte nun nur noch Dunkelheit und Leere existieren. Durch Zufall sah
Kendel einem Mann in die Augen, der die Uniform eines Schiffsausrüsters trug,
und da wusste sie ohne jeden Zweifel, dass ihm wie allen anderen nicht mehr zu
helfen war. Diese Erkenntnis machte sie rasend.
    Diese armen Dummköpfe waren gar
nicht ihre Feinde, sondern nur das Werkzeug jener Hexerei, die hier in den
Eingeweiden der Validus gärte.
    Dennoch gestattete sie es
diesem Gefühl nicht, sie davon abzuhalten, diesen Geistlosen zu geben, was sie
verdienten. Ihr Schwert bewegte sich in blitzenden Bögen hin und her, schlitzte
Leiber auf und ließ karmesinrote Fontänen an die Wände spritzen.
    Die beiden Ritterinnen des
Vergessens kämpften, als wäre eine das Spiegelbild der anderen. Es war deutlich
zu erkennen, dass sie beide bei der Schwesternschaft die gleiche Ausbildung im
Umgang mit der Klinge erlernt hatten, da es ihr Unterbewusstsein war, das sie
so kämpfen ließ. Hinter ihnen hielt Schwester Leilani den Flammenwerfer auf die
gegnerischen Reihen gerichtet, aus dessen glockenförmiger Mündung flüssiges
Feuer schoss. Die Gegner starben auf der Stelle oder rannten als lebende
Fackeln davon. Die Körper der Unwirklichen verwandelten sich in der erstarrten,
abgestandenen Luft des Korridors zu Staubpartikeln, während die wirklichen
Körper verkohlt den Boden bedeckten.
    Für einen Moment kehrte Ruhe
ein, und die drei standen da und atmeten schnaufend. Kendel sah zu, wie
Herkaaze ihre Klinge an der Jacke eines toten Crewmitglieds abstrich, und
fragte sich, ob die Kriegerin der White Talon über diese bedauernswerten
Kreaturen genauso gedacht hatte wie sie. Amendera zweifelte daran, denn
Schwester Emrilia hatte die Welt stets in Schwarz und Weiß, in Gut und Böse
unterteilt. Bei ihr gab es keinen Raum für Zwischentöne, und wenn Kendel sich
selbst gegenüber ganz ehrlich war, dann war es genau dieser Punkt, der mehr als
andere ihre Differenzen begründet hatte.
    Hinter ihr hängte sich
Schwester Leilani den Flammenwerfer wieder über die Schulter und stieß
schaudernd den Atem aus.
    »Thron!«, hauchte sie. »Die sind
über uns hergefallen wie Söldnerameisen, die ihren Bau gegen Eindringlinge
verteidigen wollen. Ich wage gar nicht darüber nachzudenken, welche Macht sie
angetrieben hat.«
    Herkaaze warf der Novizin einen
weiteren missbilligenden Blick zu, als versuchte sie, auf diese Weise die jüngere
Frau zum Schweigen zu bringen. Mollitas schien davon jedoch keine Notiz zu
nehmen; zu sehr war sie in ihre Gedanken vertieft. Die Ritterin sah, wie ihr
Gesicht kreidebleich wurde, da ihr offenbar eine schreckliche Idee durch den
Kopf gegangen war.
    »Herrin«, begann sie zögerlich.
»Was ist, wenn das hier ...« Leilani machte eine ausholende Geste. »... wenn
das hier alles Teil eines Schachzugs der rebellierenden Astartes ist?« Die
Worte strömten ihr nur so über die Lippen. »Es ist bekannt, dass einige ihrer
Legionen mit Hexerei befasst sein sollen, und ...«
    Das laute Geräusch von Messing,
das auf Stahl traf, unterbrach sie und ließ sie verstummen. Kendel drehte sich um
und stellte fest, dass Herkaaze den Schwertknauf ein paarmal auf das Deck
gestoßen hatte.
    ~ Muss sie ständig reden? ~ , wollte die andere Ritterin
wissen.
    ~ Fürchtest du etwa, sie könnte
Recht

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