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DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

Titel: DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Kyme , Lindsey Priestley
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Der keuchende Chor hielt inne. »Bestimmt für die Ohren des Imperators
der Menschheit. Finsternis naht, Schwestern. Das große Auge öffnet sich, und
Horus erhebt sich. Die Geschichte von morgen ist mir bekannt.«
    Kendel sah zu ihrer
Untergebenen. Vorsehung war ein bekannter und dokumentierter psionischer
Effekt, allerdings extrem selten und sehr schwer zu interpretieren. Leilani
konnte sich gut vorstellen, wie sich ihre Herrin die Worte wieder und wieder
durch den Kopf gehen ließ. Wenn diese Ansammlung an psionischer Energie
genügend Macht besaß, um den Schleier zu durchdringen, vielleicht ...
vielleicht würden sie dann tatsächlich einen Blick auf kommende Dinge werfen
können.
    Plötzlich spuckte Herkaaze
lautstark auf den Boden und hielt ihr Schwert vor sich. ~ Vernichtet diese Monstrosität! ~ , forderte sie.
    ~ Das ist nur ein Trick, entweder
von den Hexen ersonnen oder sogar vom verlogenen Kriegsmeister selbst! Wir
können diese Abscheulichkeit nicht in die göttliche Gegenwart des Imperators
überführen. Sie muss getötet werden! ~
    Während sie auf das Ding zuging
und mit dem Schwert fuchtelte, zuckte ihr Kopf hin und her wie der eines Falken
auf der Jagd, der sich seine nächste Beute aussuchte.
    Einzelne Mitglieder lösten sich
aus dem Gruppenverstand, als sie sich ihnen näherte, und bildeten kleinere Gruppen,
die an den von Asche überzogenen Wänden weiter zurückwichen. »Ich bin nicht
euer Feind!«, ertönte ein vielfacher Aufschrei. »Der Sturm bricht bald los,
doch noch kann der Lauf der Dinge geändert werden!«
    Herkaazes einzige Antwort
bestand darin, einen Satz nach vorn zu machen und einen weiteren Psioniker
niederzustrecken.
    »Ein Jahrtausende währender
Krieg kann verhindert werden!«
    Panik und Verzweiflung mischten
sich in die Stimme.
    »Glaubt mir!«
    Wie aus dem Nichts kommend
stürmte eine andere Gruppe auf Leilani zu, die sofort den Flammenwerfer hob, bereit,
sie innerhalb eines Herzschlags in Asche zu verwandeln. Aber die fließenden,
wächsernen Gesichter wandten sich ihr zu und flehten sie an, ihnen zuzuhören.
    »Was wollt ihr?«, schrie sie
das Ding an.
    Als Reaktion darauf kam die
vielstimmige Antwort: »Ich bin nur das Portal, die Nachricht und ihr
Überbringer. Aus dem Wahnsinn des Warp, wo sich Zeit und Raum auflösen und alle
Geschehnisse außer Kontrolle geraten, wende ich mich an euch.« Hände streckten
sich nach ihrem Gewand aus. »Meine Warnung kommt von dort, was für euch erst
morgen geschieht. Euer Jetzt ist meine Vergangenheit. Ich lebe in der Hölle,
von der ich möchte, dass ihr sie ungeschehen macht. Jahrhunderte sind
vergangen, und die Feuer lodern noch immer.«
     
    Amendera Kendel war einmal der
Meinung gewesen, dass das Universum mit nichts aufwarten konnte, um ihr einen Schock
zu versetzen. Die Schrecken, die sie im Dienst bei den Sororitas Silentum
gesehen hatte, die Jahre, die sie von einer unerfahrenen Novizin zu einer
Ritterin des Vergessens hatten reifen lassen – all diese Dinge hatten ihr viel
vor Augen geführt, vom Ruhm des menschlichen Herzens bis hin zu den
ungeheuerlichsten Abgründen, die die Natur hervorzubringen vermochte. Aber
diese Arroganz hatte sie ein für alle Mal verloren, als sie von der Ketzerei
erfuhr, als sie in das Antlitz einer aus purer Verderbtheit geschaffenen
Kreatur geblickt hatte. Da war ihr klargeworden, dass es im Universum mehr
Dinge gab, als von ihr in Gut und Böse eingeteilt werden konnten.
    Und nun musste sie feststellen,
dass sie abermals herausgefordert wurde. Es wäre ein Leichtes für sie, Emrilias
Vorbild zu folgen, alles zu leugnen und Tod zu verbreiten. Doch dass Herkaaze
so handelte, lag einzig daran, dass sie nicht in der Lage war, wenigstens für
einen Moment eine Möglichkeit in Erwägung zu ziehen, die nicht in ihre Vorstellungen
passte. Es hatte Augenblicke gegeben, da war Kendel der Ansicht gewesen, sie
sei längst genauso engstirnig gewesen, und das war für sie ein Grund mehr, warum
sie Leilani zu ihrer Adjutantin gemacht hatte. Manchmal sah sie in der jungen
Frau ihr Spiegelbild, und deshalb behielt sie sie in ihrer Nähe, damit diese
unterschwellige Fähigkeit, doch noch über Dinge zu staunen, verstärkt wurde.
    Aber um das hier zu verstehen
... eine Stimme, die nicht aus dem Hier und Jetzt stammte, sondern aus einer
Zeit zu ihr sprach, die sich erst noch ereignen sollte? Aus der Zukunft? So
sehr sie sich auch bemühte, konnte sich Schwester Amendera nicht dazu
durchringen, das als absurd und

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