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DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

Titel: DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Kyme , Lindsey Priestley
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dafür hatte sie einen
Sekundenbruchteil zu spät reagiert. Herkaazes Schwert war noch von den
vorangegangenen Opfern warm, als sie ausholte und die Klinge in den Leib einer
Frau trieb, die Gefangen-enkleidung trug und auf deren Stirn sich ein
Brandzeichen befand, das sie als Telekinetin auswies.
    Der Hieb öffnete den Oberkörper
der Frau und setzte ihrem Dasein ein Ende, während die Ritterin bereits einem
anderen Psioniker die Hand abschlug, woraufhin der zu Boden sank, während rote
Flüssigkeit aus dem Stumpf strömte.
    Die übrigen Psioniker bewegten
sich mit einem Mal sehr schnell, was Leilani an das Schwarmverhalten der Vögel
auf ihrer Heimatwelt denken ließ. Die einzelnen Bestandteile des Gruppen-verstands
bewegten sich wie Wasser, sie wichen vor dem Angreifer zurück und ließen dabei
ihre Toten und Verwundeten dort liegen, wo sie gefallen waren. Plötzlich wurde
Leilani bewusst, dass sie sie längst als einzelnes Wesen ansah und nicht mehr
als eine An-sammlung aus vielen einzelnen Psionikern wahrnahm.
    Vom Gruppenverstand abgetrennt,
begann der Mann, dem die Hand abgeschlagen worden war, plötzlich zu schreien. Gleichzeitig
begannen seine Gesichtsknochen erneut zu knacken, da das Fleisch versuchte,
wieder seine eigentliche Form einzunehmen. Von den anderen verlassen, erinnerte
er sehr schnell an die wahnsinnige Meute, der sie auf dem Weg hierher begegnet
waren. Herkaaze brachte ihn zum Schweigen, indem sie seine Kehle mit der
Schwertspitze durchtrennte.
    »Nehmt eure Waffen runter!«
Diesmal wurden sie förmlich angebrüllt, jedes Mitglied der Gestalt schrie so
laut, wie es seine Lungen zuließen. In dem niedrigen Raum erreichten sie
dadurch eine Lautstärke, die die Schwestern innehalten ließ.
    Leilani erfuhr einen Augenblick
der Verwirrung.
    Jede Gruppe aus den in diesem
Raum anwesenden Psionikern wäre für zwei vollwertige Ritterinnen des Vergessens
und eine Schwester-Novizin ein ernstzunehmender Gegner gewesen, und in ihrer
Gesamtheit verfügten sie zweifellos über genügend Macht, um sie drei von einer
Sekunde auf die nächste zu töten. Sie mussten nur die Decke einstürzen lassen
oder mit einem Pyrokenen-Feuersturm allen Sauerstoff im Raum verbrennen oder zu
einer von einem Dutzend anderer Methoden greifen.
    Warum also hatte man sie
bislang leben lassen?
    »Was wollt ihr?«, fragte
Leilani den Gruppenverstand.
    Die Antwort aus gut hundert
Kehlen gleichzeitig ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren.
    »Leilani Mollitas. Emrilia
Herkaaze. Amendera Kendel. Ich habe euch erwartet.«
    »Die kennen unsere Namen ...«,
flüsterte die Novizin.
    ~ Hexerei! ~ , signalisierte Herkaaze
aufgebracht.
    ~ Die haben unsere Gedanken
durchsucht! ~
    ~ Unmöglich ~ , gab Kendel stumm zurück.
    ~ Kein Telepath kann in die
Bastion unseres Verstands eindringen. Wir sind Unberührbare. ~
    »Ich weiß, wer ihr seid«, fuhr
der Chor fort, »und ich muss mit euch sprechen.«
    Die Gesichter der versammelten
Menge verschoben und ver-änderten sich, um sich an die Stimmung der
gesprochenen Worte anzupassen.
    Mit jedem Satz fühlte Leilani
den Sog psionischer Macht, die sie wie ein Ozean aus klarem Öl umspülte. Die
Präsenz des Gruppen-verstands hallte als Echo von allen Seiten wider. Die
Novizin hielt den Flammenwerfer fester umschlossen und musste sich zwingen, ein
Zittern zu unterdrücken. Erst waren da die Dinge gewesen, die sie in der
Libraria gelesen hatte, dann folgte der lebende atmende Wahnsinn, der ihr in
der Gestalt des verwandelten Astartes auf Luna begegnet war, und nun das hier
... hier auf diesem Schiff.
    Alle Halbwahrheiten und Mythen,
die Leilani über die im Empyrean lauernden Mächte gehört hatte, waren real
geworden.
    ~ In welcher finsteren Ecke des
Warp du auch entstanden sein magst, du Kreatur, hier wirst du dich nicht
manifestieren. ~
    Kendel steckte ihr Schwert weg
und griff stattdessen nach dem Bolter.
    Gelächter erfasste die Menge.
»Das hier ist nicht das Antlitz des Chaos. Was ihr seht, ist nur eine Nachricht
und ihr Überbringer.«
    ~ Was für eine Nachricht? ~ , verlangte Kendel mit
energischen Gesten zu erfahren.
    »Eine Nachricht«, wiederholten
die Stimmen. »Schon zuvor kam eine Nachricht, die aber zu spät eintraf, um den
Lauf der Dinge noch zu verändern. Du warst dort, Amendera Kendel. Du hast es
gesehen.«
    Leilani sah, wie die Ritterin
zögerlich nickte und dabei das Zeichen für einen Astartes machte.
    »Garro ...«, flüsterte die
Novizin.
    »Eine neue Nachricht. Eine
Warnung.«

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