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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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Primarchen
marschierte, die nach Ullanor gekommen waren. Sich in solchen erhabenen Kreisen
zu bewegen, war für Ahriman immer etwas gewesen, das er sich nur schwer hatte
vorstellen können.
    Die Primarchen nahmen ihre
Plätze auf dem Podest ein, die Ehrengarden wurden weggeschickt. Die
Möglichkeit, vor den Augen des Imperators vorbeizumarschieren, war für die
meisten Krieger eine Gelegenheit, die sich nur einmal im Leben ergab.
    Einen Primarchen persönlich zu
kennen, war bereits eine Ehre, aber vor neun von ihnen und auch noch vor dem
Imperator an einer Parade teilzunehmen — das war ein wahr gewordener Traum.
Ahriman würde mit erhobenem Haupt an diesen fleischgewordenen Halbgöttern vorbeimarschieren,
vor der Apotheose aus Menschsein und Genmanipulation, geschaffen aus den
Knochen uralter Wissenschaft.
    Dass zwanzig derartige Wesen
geschaffen worden waren, kam schon einem Wunder gleich, und als er in die
erhabenen Gesichter der Männer um ihn herum blickte, da kam er sich mit einem
Mal klein und schmächtig vor, wie das winzigste Zahnrad einer immer weiter
wachsenden Maschine. Der Gedanke an die ungeheuren Kräfte, die dabei zum
Einsatz gekommen waren, sprach ihn zutiefst an, und er spürte, wie die Kraft
des Großen Ozeans in ihm anzuschwellen begann. Er sah seine Metapher Form annehmen,
eine fantastische Maschine von der Größe eines Planeten, ein Meisterwerk der
Ingenieurskunst, bei dem jeder Bestandteil nahtlos mit den anderen im Einklang
stand. Riesige Kolben bewegten sich donnernd, verliehen der größten Industrie
Kraft und erfüllten die umliegenden Planeten mit neuem Leben.
    In der Mitte der Maschine
entdeckte er einen Kolben, der wie ein fauchender Wolf geformt war, dessen
bernsteinfarbene Augen wie Edelsteine funkelten. Der Kolben bewegte sich über
einer Reihe von ähnlich geformten Kolbenböden auf und ab, die alle mit einer
Art Emblem versehen waren — einem goldenen Auge, einem weißen Adler, einem
Gebiss mit Reißzähnen, einem gekrönten Schädel.
    Noch während das Bild in seinem
Verstand Gestalt annahm, bemerkte er, dass sich der Kolben mit dem Wolfskopf
minimal asynchron zu den anderen bewegte und nach und nach seine Richtung
änderte, bis er gegen die anderen arbeitete. Die Maschine vibrierte
protestierend, da ihre Harmonie durch einen abtrünnigen Kolben gestört worden
war. Das Kreischen von Metall auf Metall wurde lauter und lauter.
    Ahriman stolperte und schnappte
nach Luft, als er mit Entsetzen erkannte, dass sich die Maschine schon bald selbst
in Stücke reißen würde. Mit ansehen zu müss wie sich eine so produktive
Maschine zerstörte und auf nichts weiter als einen Haufen Schrott reduziert
wurde, nur weil ein bis dahin unbemerkt gebliebener Defekt aufgetreten war, das
kam einer wahren Tragödie gleich.
    Er spürte eine Hand auf seinem
Arm und schaute in das Gesicht eines erschreckend gut aussehenden Kriegers,
dessen Rüstung die Perlmuttfarbe der Luna Wolves aufwies. Die Vision der
Maschine verschwand aus seinem Kopf, doch das Gefühl der Trauer angesichts
ihrer bevorstehenden Zerstörung hielt sich und veranlasste Ahriman dazu, die
Stirn in Falten zu legen.
    »Alles in Ordnung, Bruder?«,
fragte der Krieger ernsthaft besorgt.
    »Ja, es geht mir gut«,
versicherte Ahriman ihm, obwohl ihm spei-übel war.
    »Er sagt doch, dass es ihm
gutgeht«, meldete sich ein breitschultriger anderer Krieger zu Wort. Er war
größer als Ahriman, sein Haar trug er oben auf dem Schädel zusammen-geknotet.
Er strahlte Verärgerung ebenso aus wie den Drang, sich ständig selbst zu
beweisen. »Lass ihn in Ruhe, damit wir zu unseren Kompanien zurückkehren können.
Der Marsch beginnt bald.«
    Der Krieger hielt ihm die Hand
hin, Ahriman fasste zu und ließ sich aufhelfen.
    »Sie müssen Ezekyles Verhalten
entschuldigen«, sagte der Krieger. »Manchmal vergisst er einfach seine
Manieren, eigentlich sogar fast immer. Ich bin übrigens Hastur Sejanus. Freut
mich, Ihre Bekanntschaft zu machen.«
    »Ahzek Ahriman«, erwiderte er.
»Sejanus? Ezekyle? Sind Sie Mournival?«
    »Schuldig in allen
Anklagepunkten«, bekannte Sejanus lächelnd.
    »Ich habe doch gleich gesagt,
dass diese Sicherheitsmaßnahmen der Custodes nichts taugen«, befand Phosis T'kar,
der sich an Ahriman vorbeidrängte, um Sejanus zu umarmen. »Verdammt, aber es
ist wirklich schön, dich wiederzusehen, Hastur.«
    Lachend löste sich Sejanus aus
der Umarmung und verpasste Phosis T'kar einen Schlag gegen die Schulter, während
zwei weitere

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