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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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gleichberechtigt neben den Kriegern stehen
und alle gemeinsam an einer fruchtbaren Zukunft arbeiten. Und nun stellen Sie sich
vor, wie die Menschen jenes Zeitalters auf diesen Moment zurückblicken. Stellen
Sie sich vor, was diese Menschen wissen und was sie von dieser Farce halten würden.
Ihnen würden die Tränen kommen, weil sie erkennen müssten, wie dicht die Flamme
der Aufklärung davor gestanden hatte, erstickt zu werden. Und Kunst und die
Wissenschaft, alles zu hinterfragen, ist die Quelle allen Wissens, und wenn wir
dieses Hinterfragen aufgeben, dann wird uns das zu einem langsamen Untergang verdammen.
Dieses Imperium wird zu einem Imperium der Finsternis und der Ignoranz werden,
in dem man jeden mit Argwohn betrachten wird, der es wagt, Wissen erlangen zu
wollen. Das ist nicht das Imperium, an das ich glaube. Und das ist auch nicht
das Imperium, von dem ich ein Teil sein möchte. Wissen ist die Nahrung der
Seele, und kein Wissen kann jemals für falsch angesehen werden, solange
derjenige, der nach der Wahrheit strebt, der Herr dessen ist, was er
herausfindet. Nichts, was es wert ist zu wissen, kann gelehrt werden, sondern
man muss es sich mit dem Blut und dem Schweiß der Erfahrung erarbeiten, und es gibt
in dieser Hinsicht keine größeren Gelehrten als die Thousand Sons. Sogar wenn
wir an vorderster Front für unseren Imperator den Kreuzzug führen, befassen wir
uns mit Dingen, die von anderen ignoriert werden. Wir suchen an Orten nach
Wissen, um die andere vor Angst einen Bogen machen. Es gibt keine unbekannten
Wahrheiten, keine zu verborgenen Geheimnisse und keine zu verworrenen Pfade für
uns, denen wir nicht folgen würden, denn sie alle führen uns zur Erleuchtung.
Hart erkämpftes Wissen ist wertlos, wenn es nicht in die Praxis umgesetzt wird.
Wissen zu besitzen, genügt nicht, wir müssen es auch anwenden. Etwas nur tun zu
wollen, reicht nicht aus, wir müssen es tun!«
    Magnus lächelte, und Ahriman
sah, dass er einen großen Teil der Zuschauer für sich gewonnen hatte.
    »Nachdem ich dies klargestellt
habe, möchte ich Sie bitten, mir Ihre Aufmerksamkeit noch ein wenig länger zu
widmen«, fügte er dann hinzu, »da ich Ihnen eine Geschichte erzählen möchte.«
     
    »Es gibt eine Legende von der
Alten Erde, die von drei Männern aus Aegina erzählt, die in einer Höhle tief in
den Bergen lebten«, begann Magnus im Tonfall eines geborenen
Geschichtenerzählers.
    Zwar kannte Ahriman diese Geschichte
bereits, doch er wurde sofort von Magnus' Stimme in den Bann geschlagen, die
jedes Wort mit Charisma erfüllte.
    »Diese Männer lebten abgeschnitten
vom Licht der Welt, und sie hätten sogar in völliger Dunkelheit gelebt, wäre da
nicht das kleine Feuer gewesen, das in einem Kreis aus Steinen in der Mitte der
Höhle brannte. Sie aßen Flechten, die an den Wänden wuchsen, und tranken kaltes
Wasser aus einem unterirdischen Bach. Sie lebten zwar, doch was sie hatten,
konnte man nicht als Leben bezeichnen. Tag für Tag saßen sie am Lagerfeuer,
starrten in die Glut und in die zuckenden Flammen, und sie glaubten, das sei alles
Licht auf dieser Welt. Die Schatten bildeten an den Wänden Muster und Formen,
was sie alle sehr erfreute. Auf ihre eigene Weise waren die drei glücklich und
zufrieden, und sie lebten in den Tag hinein, ohne sich je zu fragen, ob es wohl
mehr gab als nur diese Höhle mit dem Feuer.«
    Magnus ließ eine kurze Pause
folgen, damit seine Zuhörer diese Worte verinnerlichen konnten, um die Höhle mit
ihren tanzenden Schatten vor sich zu sehen.
    »Eines Tages wehte ein
gewaltiger Sturm über das Gebirge hinweg, doch die Männer befanden sich so tief
in diesem Berg, dass nur der schwächste Windhauch die Höhle erreichte. Dieser
Hauch bewegte die Flammen ihres Lagerfeuers, und die Männer begannen zu lachen,
als sie sahen, dass neue Formen an die Wände geworfen wurden. Dann war der
Windhauch abgeebbt, und die drei betrachteten das Feuer wieder so, wie sie es
auch zuvor getan hatten. Doch dann stand einer der Männer auf und entfernte sich
vom Feuer, was die anderen zutiefst erstaunte, die ihn daraufhin baten, sich
doch wieder zu ihnen zu setzen. Der Mann schüttelte den Kopf, denn nur bei ihm
war das Interesse erwacht, mehr über diesen Windhauch zu erfahren. Er folgte
ihm durch die Dunkelheit, bezwang steile Felswände, überquerte Schluchten und
brachte viele Gefahren unbeschadet hinter sich, bis er auf einmal vor sich einen
schwachen Lichtschein bemerkte. Er kletterte aus der

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