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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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zu
rauben.
    »Halt«, flehte Ahriman, während
ein Meer an Wissen über ihm zusammenschlug, das so unglaublich umfangreich war,
dass es nur von ganzen Zivilisationen angehäuft worden sein konnte. Seine
genetisch verbesserten Fähigkeiten wurden bis an den Rand ihrer
Leistungsfähigkeit getrieben, vor ihm wurde alles grau, und Blutkörperchen
strömten in seine Augen. Seine Hände zitterten, und er spürte, Wie er auf einen
Krampfanfall zusteuerte, der ihn fast sicher umbringen würde.
    Magnus machte das Auge zu, und
der Strom wurde unter-brochen.
    Als die Flut abebbte, schnappte
Ahriman nach Luft, und ein gequältes Stöhnen kam über seine Lippen.
Gefürchtetes Wissen und vergrabene Geheimnisse stiegen in ihm auf, jedes eine
explosive, tödliche Enthüllung.
    Er fiel von seinem Platz, als
sich sein überstrapaziertes Bewusstsein abschaltete, um den Versuch zu
unternehmen, die zerschlagene Architektur seines Verstands neu aufzubauen.
     
    Als er die Augen aufschlug, lag
er auf einem der gepolsterten Sofas im Vorraum des Amphitheaters. Der Schmerz hatte
nachgelassen, dennoch fühlte sich sein Kopf an, als wäre er von einem Helm aus
unsichtbarem Stahl umgeben, der allmählich immer weiter zusammenschrumpfte. Das
Licht stach in seine Augen, und er hielt sich eine Hand vors Gesicht. Sein Mund
war ausgedörrt, und am Rand seines Gesichtsfelds tanzten beun-ruhigende Bilder hin
und her, als würden Millionen Erinnerungen gleichzeitig um seine Gunst buhlen.
    »Begib dich in die Sechste
Aufzählung«, sagte eine sanfte Stimme, die beruhigend auf ihn wirkte. »Es wird
dir helfen, deine Gedanken wieder zu ordnen.«
    »Was ist geschehen?«, brachte
er heraus und versuchte sich auf den Sprecher dieser Worte zu konzentrieren. Er
wusste, er kannte ihn, aber in seinem Kopf schwirrten so viele Namen und
Gesichter umher, dass er sie nicht zuordnen konnte.
    »Ich habe keine Erinnerung
daran.«
    »Es ist meine Schuld, mein
Sohn«, sagte die Stimme, und endlich war Ahriman in der Lage, die Gestalt
wahrzunehmen, die neben ihm kniete. »Und es tut mir sehr leid.«
    »Lord Magnus?«, fragte er.
    »Der bin ich, mein Sohn«,
antwortete der Primarch und half ihm, sich aufzusetzen.
    Grelle Lichter bombardierten
seine Augen, und er musste stöhnen, da es ihm vorkam, als suchte sein Gehirn
einen Weg, um sich aus seinem Kopf zu pressen. Die Sekhmet waren im Vorraum
versammelt, einige tranken aus Silberkelchen, andere bewachten die Türen.
    »Du hast einen schweren Schock
erlitten«, sagte Magnus. »Ich habe zugelassen, dass meine Wut die Kontrolle über
mich erlangte und dass die Mauern einstürzten, die meine Essenz umschließen.
Kein Sterblicher, nicht einmal ein Astartes, sollte damit je in Berührung
kommen. Du wirst ungeheure Kopfschmerzen haben, aber du wirst es überleben.«
    »Ich verstehe nicht«, gab
Ahriman zurück, während er die Handballen gegen seine Schläfen drückte.
    »Wissen ist ein starker Likör,
mein Sohn«, erklärte Magnus lächelnd.
    »Trinkt man zu viel und zu
schnell davon, ist man betrunken.«
    »Ich war noch nie betrunken.
Ich glaube, ich kann gar nicht betrunken sein.«
    »Eigentlich ist es nicht
möglich«, stimmte Magnus ihm zu und reichte ihm einen Kelch mit kühlem Wasser.
    »Jedenfalls nicht, wenn es sich
um Alkohol handelt. Woran kannst du dich noch erinnern?«
    »An kaum etwas«, räumte Ahriman
ein und trank den Kelch in einem Zug aus. »Das ist vermutlich auch besser so«,
fand Magnus.
    Ahriman war schon wieder klar
genug, um die Erleichterung in der Stimme seines Primarchen zu bemerken. »Ich erinnere
mich an den Death Lord, der uns beschimpfte und die Tatsachen verdrehte, damit
sie zu seinen Anschuldigungen passten. Doch was danach war, weiß ich nicht.«
Plötzlich ging ihm ein Gedanke durch den Kopf: »Wie lange war ich bewusstlos?«
    »Etwas länger als drei Stunden.
Ein Glücksfall für dich, möchte ich sagen.«
    »Wieso?«
    »Weil dir damit die ermüdende
Parade an engstirnigen Heuchlern, abergläubischen Dummköpfen und ewig Gestrigen
erspart geblieben ist, die uns als Ketzer, Hexer und Jung-frauenmörder
beschimpften. Wyrdmake und Mortarion haben da einen bemerkenswerten Kreis an
Hexenjägern zusammen-getrieben, um uns zu verdammen.«
    Ahriman stand auf, aber seine
Beine fühlten sich noch wacklig an, und der Raum drehte sich um ihn. Seine
verbesserte Physiologie bemühte sich um die Herrschaft über seinen Körper, doch
es war ein aussichtsloser Kampf. Ahriman wäre hingefallen, hätte Magnus

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