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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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Gesichtszügen
pulsierte, war seine Erregung deutlich zu erkennen. Khalophis und Auramagma
leuchteten intensiv unter dem Schock, aus ihren Fingerspitzen schossen kleine,
flammende Blitze.
    Uthizzar sah schrecklich aus,
sein aschfahles Gesicht wurde unter der Last des Wissens um einen
unvorstellbaren, aber erst noch zu erfolgenden Verrat regelrecht
zusammengedrückt. Dabei nahm er die Bestürzung seines Primarchen über diese
anstehende Hinterlist genauso deutlich wahr wie seine eigene.
    Dass etwas Undenkbares auf sie
zukam, hatte Ahriman bereits gewusst. Schon seit Monaten hatte er es gespürt, da
ihm klar gewesen war, dass Magnus seinen Hauptleuten ein ungeheures Geheimnis
verschwieg, während er in seiner Privatbibliothek und in den Gewölben unter
Tizca fieberhaft an irgendetwas arbeitete.
    Amon und Ankhu Anen hatten so
wie Ahriman gewusst, dass etwas nicht stimmte, doch selbst mit vereinten
Kräften waren sie nicht in der Lage gewesen, die Schleier der Zukunft zu
durchdringen und herauszufinden, was ihrem Primarchen solche Sorgen bereitete.
    »Das kann nicht sein«, sagte
Hathor Maat und sprach zur Abwechslung einmal genau das aus, was alle seine Brüder
dachten.
    »Sie müssen sich irren.«
    Unter normalen Umständen hätte
kein Captain der Thousand Sons auch nur im Traum gewagt, so etwas zu Magnus zu
sagen, doch diese Angelegenheit war eine solch unfassbare Ungeheuerlichkeit,
dass auch Ahriman kurz davor gewesen war, die gleichen Worte auszusprechen.
    »Er irrt sich nicht«, sagte
Uthizzar, der sich nicht für die Tränen schämte, die ihm über die Wangen
liefen. »Es wird so kommen.«
    »Aber ... Horus?«, hielt Phosis
T'kar dagegen. »Er könnte niemals ... er würde nicht ... Wie sollte er dazu fähig
sein?«
    Phosis T'kar konnte kaum ein
Wort herausbringen, denn einmal laut ausgesprochen, waren diese Dinge fassbar
und real.
    »Wie können Sie sich so sicher
sein?«, wollte Khalophis wissen.
    »Ich habe es gesehen«,
antwortete Magnus.
    »Unter dem Amphitheater von
Nikaea. Ich sah das Gesicht des Ungeheuers, und auch wenn ich wünschte, es wäre
nicht so, erkannte ich die Wahrheit in den Worten, die ich zu hören bekam. Seit
unserer Rückkehr von Nikaea bin ich immer wieder auf dem Großen Ozean unterwegs
gewesen, um den Pfaden der Zukunft und der Vergangenheit zu folgen. Milliarden
Schicksalsfäden aus lange zurückliegenden Zeiten haben diesen einen Strang
geflochten, von dem nun das Schicksal der ganzen Galaxis abhängt. Entweder wir
retten Horus, oder wir werden in einen Krieg hineingezogen, der schrecklicher
sein wird als alles, was wir uns vorstellen können. Ich bin in die fernen
Länder der Vergangenheit gereist und habe mich selbst bis an die Grenzen meiner
Macht getrieben, um die Wahrheit herauszufinden, und ich habe festgestellt,
dass schon seit Langem alles auf diesen Augenblick hinausläuft.«
    Magnus schlug sein großes
Grimoire auf und strich mit einem Finger über die Zeilen auf den letzten
Seiten, die mit seiner Handschrift gefüllt waren.
    »Eine alte Prophezeiung aus
Aegyptos spricht von einer Zeit in der fernen Zukunft, wenn überall Krieg
herrscht und der Himmelsgott Heru anfänglich entschlossen ist, sein Volk vor
dem Chaos zu beschützen«, las er vor. »Ein großer Teil dieser Prophezeiung ist
verloren gegangen, aber Heru wendet sich gegen einen anderen Gott namens Sutekh,
einen strahlenden goldenen Gott, um ihm die Herrschaft über alles zu entreißen.
In dieser Form war Heru als Kemwer bekannt, was in der alten Sprache so viel
bedeutet wie >der große Schwarze<.«
    »Was haben alte Legenden mit
Horus Lupercal zu tun?«, wollte Phosis T'kar wissen.
    »Heru ist nur einer von vielen
Namen für einen noch älteren Gott, dessen Name mit Horus übersetzt werden kann«,
sagte Magnus.
    »Die Hinweise haben schon die ganze
Zeit über existiert, wir waren nur nicht aufmerksam genug, um sie auch zu
erkennen. So vieles ist verloren gegangen. Während wir auf der einen Seite
immer neues Wissen erlangen, vergessen wir gleichzeitig doch so viel.«
    »Sagt die Prophezeiung noch
mehr?«, erkundigte sich Uthizzar.
    Magnus nickte. »Sie erzählt
davon, dass keine von beiden Seiten siegreich sein wird, aber dass sich viele
von Horus' Brudergöttern auf seine Seite schlagen. Wenn Horus gewinnt, wird er
zu Heru-Ut werden, was so viel heißt wie >Horus der Große<. Verliert
Sutekh, wird sein Land für alle Zeit öde oder verlassen werden. In den frühen Geschichten
über den Gott Horus heißt es, dass er

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