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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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während eines Neumonds geblendet und von
da an Mekhenty-er-irty genannt wurde, was sich mit >Der ohne Augen< übersetzen
lässt. Das war eine äußerst gefährliche Zeit, denn bis der Mond wieder aufging,
stellte Horus eine große Gefahr für alle dar, weil er oftmals diejenigen
angriff, die ihn liebten, er sie aber für verhasste Feinde hielt.«
    »Warum sollte Horus Lupercal so
etwas tun?«, fragte Amon.
    »Welchen Grund sollte es dafür
geben?«
    »Verletzter Stolz?«, überlegte
Auramagma. »Ehrgeiz? Eifersucht?«
    »Nein«, gab Ahriman zurück, der
bei Auramagma Gefühle wahrnahm, die diesen Mann veranlassen würden, einen
Bruder anzugreifen. »Das bringt Sterbliche dazu, einen Krieg anzufangen, aber
keine Primarchen. Dahinter steckt etwas anderes.«
    »Aber was?«, warf Hathor Maat
ein. »Welcher Wahnsinn könnte Horus Lupercal zum Verräter werden lassen?«
    Da war es. Es war laut
ausgesprochen worden, und erst jetzt wagte Ahriman es, Magnus anzusehen. Der
Primarch war wie ein Begräbnispriester gekleidet, und er ließ die Schultern
hängen wie ein Mann, auf den die Axt des Henkers wartete. In ein schlichtes
karmesinrotes Gewand und einen weißen Schleier gehüllt wartete Magnus darauf,
dass seine Söhne ihre Emotionen hinter sich ließen und nur noch rational
dachten.
    Ahriman wünschte, Magnus hätte
ihnen niemals etwas von dieser Vision erzählt, denn Unwissenheit konnte
manchmal ein Segen sein. Zum ersten Mal in seinem Leben wünschte er sich, ein
bestimmtes Wissen könnte rückgängig gemacht werden.
    Horus Lupercal würde sie alle
verraten.
    Selbst der Gedanke kam ihm
schon vor wie ein Verrat an der Ehre und am Ansehen des Kriegsmeisters.
    »Und?«, fragte Hathor Maat. »Was
könnte es nun sein?«
    »Etwas wird sich in seiner
Seele festsetzen«, sagte Ahriman, dem die Worte über die Lippen kamen, ohne
dass er sie bewusst gedacht hatte. Es war so, als wüsste er alle Antworten und
als würden ihm nur die richtigen Worte fehlen, um sie auszusprechen.
    »Etwas Urtümliches und dennoch
Verderbtes.«
    »Was soll das denn überhaupt
bedeuten?«, herrschte Phosis T'kar ihn an. »Meinen Sie, ein simpler Jäger im
Großen Ozean könnte das Fleisch eines Primarchen verletzen? Das ist doch
lächerlich!«
    »Nicht verletzen, aber ... ich
weiß nicht«, stammelte Ahriman und sah zu Magnus. »Es ist nicht ganz das, was ich
meine, aber ... in gewisser Weise trifft es doch zu, nicht wahr?«
    »Ja, das ist richtig, mein
Sohn«, stimmte Magnus ihm betrübt zu.
    »Es gibt noch viel mir
Unbekanntes, was das angeht, was mit meinem Bruder geschieht, aber uns läuft die
Zeit davon. Die Luna Wolves führen bald einen Krieg auf dem Mond Davin, und das
Schicksal verschwört sich in diesem Moment, um Horus mit einer Waffe von fürchterlichem
Bewusstsein zu Fall zu bringen. In seinem geschwächten und geblendeten Zustand
werden die Feinde allen Lebens ihren Zug machen, um sein Kriegerherz zu
umgarnen. Wenn wir nicht einschreiten, werden sie damit Erfolg haben und
letztlich die Galaxis auslöschen.«
    »Wir müssen den Imperator
warnen«, meldete sich wieder Hathor Maat zu Wort. »Er muss davon in Kenntnis gesetzt
werden!«
    »Und was soll ich ihm sagen?«,
hielt Magnus aufgebracht dagegen. »Dass sein liebster und klügster Sohn ihn hintergehen
wird? Ohne einen Beweis wird er mir das nicht glauben. Er würde seine
Kriegsmeute auf uns hetzen, wenn er wüsste, auf welche Weise ich von dem Verrat
Kenntnis erlangt habe! Nein, es gibt nur einen Weg: Wir müssen Horus selbst
retten. Und erst wenn uns das misslingt, wenden wir uns an den Imperator.«
    »Wie sollen wir ihn
aufhalten?«, fragte Uthizzar.
    »Sagen Sie es uns, dann werden
wir gehorchen.«
    »Die Werke, die ich euch auf
dem Rückweg von Nikaea habe studieren lassen, enthalten den Schlüssel, um Horus
Lupercal retten zu können«, erklärte Magnus. »Mit eurer Hilfe werde ich mich
durch den Warp projizieren, um meinen Bruder vor seinen Feinden abzuschirmen.«
    »Milord«, protestierte Amon.
»Diese Beschwörung wird Kräfte von noch nie dagewesenen Dimensionen erfordern.
Ich weiß nicht mal, ob so etwas überhaupt machbar ist. Wir konnten nichts
finden, das zuverlässig darüber Auskunft gibt, inwieweit ein solches Experiment
funktionieren kann.«
    »Es muss funktionieren, Amon.
Fang damit an, die Leibeigenen zu versammeln«, befahl Magnus ihm. »Binde ihre
Kräfte an meine, damit sie meinen Aufstieg unterstützen.«
    »Viele werden ein derartiges
Ritual nicht überleben«,

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