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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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herkommen. Beeilen Sie
sich, uns bleibt nicht mehr viel Zeit.«
    Die Spiegelhöhle war von Licht
erfüllt, von Myriaden von hellen Punkten aus Seelenlicht, das von exakt
geformten Kristallen verteilt wurde. Die wiederum wurden von den tausend
Leibeigenen festgehalten, die an den Schnittpunkten der Energielinien der Höhle
standen, die sich ihrerseits eine ganze Meile unterhalb von Tizca befand. Die
Höhle wies beeindruckende Dimensionen auf, brachte sie es doch an ihrer
breitesten Stelle auf einen Durchmesser von stolzen drei Kilometern. Von der
mit Stalaktiten überzogenen Decke war das leise Läuten heller Glocken zu hören.
    Glühwürmchen schwirrten in den
Wänden umher, warfen das von den Leibeigenen hochgehaltene Licht zurück und
beleuchteten so die Figuren und Apparate, die in der Mitte der gewaltigen Höhle
standen.
    Ein längliches bronzenes Gerät,
das einem riesigen Teleskop ähnelte, hing vom höchsten Punkt der Decke herab, in
die Oberfläche hatte man unbekannte Symbole eingraviert und mit silbernen
Fahnen besetzt. Die Basis des bronzenen Mechanismus bildete ein glänzender
grüner Kristall mit einem Durchmesser von drei Metern.
    Magnus der Rote stand genau
unter diesem Objekt und schaute durch den Kristall hindurch direkt in den
Nachthimmel über dem Occollum-Platz. Er trug nur einen Lendenschurz, sein ölig
glänzen-des Fleisch war ungeschützt den Elementen ausgesetzt.
    Ahriman sah mit an, wie Amon
eine Mischung aus Sandelholz —, Jasmin- und Benzoe-Öl auf der Haut des
Primarchen verrieb, während Uthizzar mit einer Knochenklinge alles
überschüssige Öl abschabte. Auramagma stand da und hielt ein Räuchergefäß vor
sich, das den Duft von Fingerkraut verbreitete. Phael Toron stand steif und
ungelenk direkt neben Ahriman.
    Phael Torons 7. Gefolgschaft
war während des Großen Kreuzzugs fast die ganze Zeit über auf Prospero
geblieben, sodass ihm und seinen Leuten viel neues Wissen entgangen war,
während Magnus mit den anderen Kriegern die Adoptivheimatwelt verlassen hatte.
    Seine Krieger hatten zwar recht
schnell die neuen Lehren akzeptiert, aber es würde noch eine Weile dauern, bis
sie sich ganz umgestellt hatten.
    »Ist das alles wirklich
erforderlich?«, fragte Toron und deutete auf die kuriose Sammlung, die unterhalb
des bronzenen Mechanismus zusammengetragen worden war. Über einem rechteckigen
weißen Steinblock in der Form eines Altars hing eine schwere Kette aus
magnetisiertem Eisen. An den in die vier Himmelsrichtungen weisenden Punkten
des Blocks waren vier konkave Spiegel aufgestellt, die das Licht bündelten, das
von den Leibeigenen hochgehalten wurde. Fünf konzentrische Kreise umgaben den
Altar, in den vier äußersten Kreisen standen unbekannte Worte geschrieben, die
bei Ahriman einen unangenehmen Nachge-schmack hinterlassen hatten, als er sie
zu lesen versucht hatte.
    »Der Primarch sagt, es muss so
sein«, gab Ahriman zurück.
    »Er hat sich ausgiebig mit den
notwendigen Ritualen befasst, damit er seinen Körper aus Licht quer durch die
Galaxis schicken kann.«
    »Für mich riecht das nach der
Verehrung unreiner Geister«, meinte Toron.
    »Das ist es aber nicht«,
beteuerte Ahriman. »Seit wir Prospero verlassen haben, konnten wir sehr viel
Neues lernen, Toron. Aber es gibt Dinge, die Sie erst in ihrem ganzen Ausmaß
erfassen müssen, um sie begreifen zu können. Das alles hier ist absolut
unverzichtbar, wenn wir Horus retten wollen.«
    »Aber warum hier? Warum in
einer Höhle, wo uns niemand sehen kann?«
    »Werfen Sie doch nur mal einen
Blick in die Geschichte«, entgegnete Ahriman. »Die ersten mystischen Rituale
wurden in Höhlen abgehalten. Wir sind die Jünger von Magnus, und wenn wir hier
fertig sind, werden wir ins Licht der Sterne aufsteigen, neugeboren werden und
eine neue Aufgabe erhalten. Verstehen Sie das?«
    Toron nickte hastig, da das
ätherische Aufflackern in Ahrimans Aura ihn erschreckt hatte. »Natürlich, Lord Ahriman.
Das ist für mich nur eben alles noch sehr neu.«
    »Ja, selbstverständlich ist es
das. Entschuldigen Sie meine Verärgerung«, meinte Ahriman. »Jetzt kommen Sie, es
wird Zeit.«
    Sie traten vor, und ihre
Leibeigenen kamen zu ihnen, um weiße Messgewänder über ihre Rüstung zu legen,
die dann mit schmalen Goldketten um die Taille befestigt wurden. Ahriman nahm
eine Krone aus Eisenkrautblättern entgegen, die mit einer Silberschnur
durchzogen war, während Toron ein funkelndes Athame mit Silberklinge und
Obsidianheft gereicht

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