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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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Vergnügen«, sagte
Vithara. »Kalli hat mir von Ihrer Freundschaft erzählt, und dafür möchte ich
Ihnen danken, mein Herr.«
    Vitharas freundliches Lächeln
und sein natürlicher Charme sorgten dafür, dass Lemuels Abneigung gegen ihn
förmlich dahinschmolz. Er rang sich zu einem Lächeln durch, da er wusste, dass
seine Anwesenheit nicht länger erforderlich war.
    »Freut mich auch, Sie
kennenzulernen, Hauptmann Vithara«, erwiderte Lemuel, stand auf und streifte
seinen Mantel über.
    »Dann lasse ich Sie beide jetzt
mal allein.« Er griff nach Kallistas Hand und küsste sie. »Ich sehe später
wieder nach dir, meine Liebe.«
    Sie packte seine Schulter und
zog ihn an sich, damit sie ihm ins Ohr flüstern konnte: »Ich möchte Prospero
verlassen. Ich kann hier nicht bleiben. Keiner von uns darf hier bleiben.«
    »Was? Nein, meine Liebe, du
bist gar nicht in der Verfassung, Prospero zu verlassen.«
    »Nein, du verstehst nicht,
Lemuel. Diese Welt ist zum Untergang verdammt. Ich habe gesehen, wie sie im
Todeskampf lag.«
    »Du weißt nicht mit Sicherheit,
was du gesehen hast«, erwiderte er und richtete sich auf.
    »Doch, das weiß ich«, beharrte
sie. »Das weiß ich nur zu gut!«
    »Ich kann nicht von hier weg«,
wandte Lemuel ein.
    »Es gibt noch so viel, was ich
von den Thousand Sons lernen kann.«
    »Wenn du tot bist, kannst du
nichts mehr lernen«, hielt sie dagegen.
     
    Lemuel ließ Kallista mit
Hauptmann Vithara allein und verließ den Neuro-Flügel. Auch wenn ihn Kallista
über eine bloße Freundschaft hinaus nicht interessierte, musste er doch
zugeben, dass er Eifersucht verspürt hatte, als er die beiden zusammen gesehen
hatte.
    Bei diesem Gedanken lächelte
er, da ihm klar war, wie albern es von ihm war, so zu empfinden.
    »Du bist ein hoffnungsloser
Romantiker, Lemuel Gaumon«, sagte er zu sich. »Das wird dich eines Tages noch mal
das Leben kosten.«
    Als er sich dem Ausgang
näherte, glitt die Tür zur Seite, und seine gute Laune verpuffte im gleichen
Moment, in dem er den Astartes erblickte, der aussah, als sei er soeben aus
einem Kriegsgebiet zurückgekehrt. Seine Rüstung war schwarz versengt, und aus
Schulterschützern und Oberschenkeln ragten zahlreiche Stachel oder Dornen
heraus. Er erkannte den Mann als Khalophis wieder, doch es war nicht dessen
Erscheinungsbild, das Lemuel so entsetzte.
    Es war Camille, die von dem
Astartes getragen wurde und einfach schrecklich aussah.
    Blut klebte an ihren Haaren und
auf der Kleidung, die Haut war schmerzhaft gerötet, und sie hielt eine Hand auf
ihre Brust gedrückt, während sie bei jedem von Khalophis' Schritten angestrengt
atmete.
    »Camille!«, rief Lemuel
aufgeregt und lief ihr entgegen.
    »Was ist passiert?«
    »Lem«, erwiderte sie unter
Tränen. »Wir wurden angegriffen.«
    »Was?« Lemuel sah zu Khalophis.
»Von wem?«
    »Gehen Sie zur Seite,
Sterblicher«, knurrte der ihn nur an und ging an ihm vorbei.
    Lemuel machte kehrt und lief
hinter dem Astartes her.
    »Sagen Sie mir, was passiert
ist.«
    »Sie hat die antiken Ruinen
erkundet, obwohl ich ihr gesagt hatte, dass es gefährlich ist, und dabei haben
wir ein Nest der Psychneuein gestört.« Als er dieses Wort hörte, gefror Lemuel
das Blut in den Adern.
    »Thron, nein!«, rief er und
stellte sich vor Khalophis. Der Astartes musterte ihn geringschätzig und machte
den Eindruck, als wollte er Lemuel jeden Moment umrennen.
    »Camille, hör mir zu«, sagte er
und zog ihre Augenlider hoch. Die Pupillen waren so sehr geweitet, dass sie fast
vollständig schwarz waren. Ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war,
konnte er nicht beurteilen. »Wie fühlst du dich?«
    »Wie von einem Land Raider
überfahren«, fauchte sie ihn an.
    »Hast du noch mehr dumme Fragen
auf Lager?«
    »Was ist mit deinem Kopf?«,
fragte er langsam und deutlich.
    »Hast du Kopfschmerzen?«
    »Natürlich hab ich die.
Außerdem habe ich Khalophis zu verdanken, dass ich genug Rauch für den Rest
meines Lebens eingeatmet habe.«
    »Nein, ich meine ... fühlst du
dich irgendwie anders?«, fragte Lemuel, der nach den richtigen Worten suchte.
»Sind das Kopfschmerzen, die sich irgendwie ... na, ich weiß nicht ... seltsam
anfühlen?«
    »Ich bin mir nicht sicher«,
entgegnete sie, während sie auf seinen panischen Unterton aufmerksam wurde.
»Wieso? Stimmt was nicht mit mir?«
    Lemuel ignorierte ihre Frage
und wandte sich direkt an Khalophis: »Bringen Sie Camille sofort in ein
Behandlungszimmer, und dann lassen Sie Lord Ahriman

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