Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
Vom Netzwerk:
lösten sich in Wohlgefallen auf. Er hatte
viel gelernt, doch welchen Sinn hatten diese Fähigkeiten, wenn man trotzdem
geliebte Menschen ohne Vorwarnung verlieren konnte?
    Er hatte schon zu häufig Tränen
vergossen, weil er jemanden verloren hatte, und er würde das nicht noch länger
mitmachen.
    Camille lag in einem ähnlichen
Bett wie dem von Kallista, allerdings waren daneben keine Apparate aufgebaut worden,
die man an ihren Schädel angeschlossen hatte. Schnittwunden und Schrammen waren
versorgt worden, und aller Kohlenstoff, sämtliche Asche und alle Spurenelemente
von Metalloxiden waren aus ihren Lungen gespült worden. Die Verletzung an ihrer
Seite war ebenfalls versorgt und verbunden, und von den Ärzten war sie für
ansonsten kerngesund erklärt worden. Man hatte ihr starke Schmerzmittel
verschrieben und ihr drei Tage Bettruhe verordnet, danach würde man sie wieder
entlassen können.
    Doch nach allem, was Ahriman
ihm erzählt hatte, war zu befürchten, dass Camille keine drei Tage mehr
blieben.
    Er hatte Khalophis angefleht,
Ahriman herzuholen, doch ihm war daraufhin erklärt worden, dass Ahriman »beim Primarchen«
sei und nicht gestört werden dürfe. Da Lemuels innere Uhr völlig aus dem Takt
geraten war, konnte er vermuten, dass es derzeit früher Morgen war. Beim Blick
auf eine Uhr über der Schwesternstation stellte er fest, dass zehn Stunden
vergangen waren, seit Khalophis Camille hergebracht hatte.
    Und trotzdem war Ahriman
bislang nicht hergekommen, ja, er hatte nicht mal auf Lemuels Bitten reagiert.
    Als er jetzt in Camilles Zimmer
zurückkehrte, fand Lemuel eine attraktive dunkelhäutige Frau am Bett sitzend vor,
die Camilles Hand hielt und ihr mit einem Tuch über die Stirn wischte. Der
elegante Schwung in der Knochenstruktur der Frau verriet ihm, dass sie von
Prospero stammte.
    »Chaiya?«, fragte er.
    Die Frau nickte und reagierte
mit einem nervösen Lächeln.
    »Sie müssen Lemuel sein.«
    »Richtig«, sagte er, ging um
das Bett herum und schüttelte ihr die Hand. »Können wir uns draußen
unterhalten?«
    Chaiya sah zu Camille. »Wenn es
etwas mit Camilles Gesund-heitszustand zu tun hat, dann sollten Sie eigentlich
erst mit ihr reden, oder finden Sie nicht?«
    »Unter normalen Umständen würde
ich Ihnen zustimmen, aber zwei meiner besten Freundinnen liegen in dieser
Einrichtung, daher ist es um meine guten Manieren gerade nicht zum Besten
bestellt. Wenn Sie also so nett sein könnten ...«
    »Ist schon gut, Lemuel«, warf
Camille ein. »Du kennst mich. Wenn es Neuigkeiten gibt, dann höre ich sie
lieber aus erster Hand. Also sag schon, was du auf dem Herzen hast.«
    Lemuel schluckte nervös. Es war
schon schlimm genug, mit Camilles Liebhaberin über seinen Verdacht zu reden. Aber
das auch noch Camille selbst ins Gesicht zu sagen, war fast uner-träglich.
    »Diese Psychneuein, von denen
ich dir erzählt habe ... nun, es ist so, dass sie ihre Eier auf eine sehr
unorthodoxe Methode ausbrüten.«
    Camille lächelte, die
Anspannung fiel von ihrer Miene ab. »Schon gut, ich bin nicht gestochen worden.
Khalophis hat gut auf mich aufgepasst. Wenn, dann solltest du dich lieber
danach erkundigen, wie es ihm geht. Möglicherweise wird er ja bald Mutter.«
    Lemuel setzte sich auf die
Bettkante und schüttelte den Kopf.
    »Das ist nicht die Art, wie sie
sich vermehren, Camille. Wie ich schon sagte, ist es sehr unorthodox ...«
    Dann erzählte er ihr, was er
von Ahriman erfahren hatte, wobei er immer wieder zu betonen versuchte, dass es
gar nicht sicher war, ob sie überhaupt in Gefahr schwebte. Chaiyas Miene
verriet ihm, dass er das nicht besonders gut machte.
    »Sie meinen, daher könnten die
Kopfschmerzen kommen?«, fragte sie.
    »Es könnte sein«, antwortete
Lemuel.
    »Ich weiß es nicht, und ich
will es auch nicht hoffen.«
    »Du willst es nicht hoffen?«,
wiederholte Camille aufgebracht.
    »Was soll denn das heißen? Dann
sorg gefälligst dafür, dass mein Gehirn gescannt wird. Wenn ich Xenos-Eier in
meinem Kopf habe, dann will ich das verdammt noch mal wissen!«
    Lemuel nickte hastig. »Ja,
natürlich. Ich werde sehen, was ich tun kann.«
    »Nein«, ging Chaiya dazwischen.
»Das erledige ich. Ich habe ein paar Freunde bei den Thousand Sons. Es ist
besser, wenn ich sie darum bitte.«
    »Ja, ja, gut«, sagte er. »Das
hört sich vernünftig an. Also gut, dann werde ich ... dann warte ich hier, soll
ich?«
    Chaiya beugte sich übers Bett
und gab Camille einen Kuss. »Ich bin so schnell wie

Weitere Kostenlose Bücher