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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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weniger Augenblicke
war der ganze Raum von diesigem Licht erfüllt — der vereinten Essenz aller
Leibeigenen, die ein Ventil für ihre Energie suchten. Das Licht sammelte sich
in den Spiegeln und richtete sich um ein Vielfaches verstärkt auf Magnus'
Körper, um eine geisterhafte Aura auf seinen reglosen Leib zu übertragen.
    »Es ist so weit«, sagte Magnus.
»Ahzek, gib mir den Mondwolf.«
    Ahriman nickte und nahm den
eisernen Anhänger aus dem Buch.
    Im Schein der Höhlenbeleuchtung
glänzte der Mond silbern, während die Fangzähne des Wolfs wie Eiszapfen
aufblitzten. Er legte den Anhänger in Magnus' Handfläche, die Kette ließ er auf
die ausgestreckten Finger gleiten.
    »Dies wurde mir von Horus
Lupercal auf Bakheng gegeben«, sagte der Primarch. »Es gehörte zu seiner
Rüstung, aber durch einen Zufallstreffer wurde es von seinem Schulterschutz
gesprengt. Er überließ es mir als ein Souvenir an diesen Krieg, dabei scherzte
er noch, dass es mich in Zeiten der Finsternis führen würde. Selbst da war er
schon ein Egoist.«
    »Jetzt werden wir sehen, ob er
recht hatte«, ergänzte Ahriman.
    »Ja, das werden wir«, sagte
Magnus, machte das Auge zu und schloss die Hand um den Anhänger. Seine Atmung verlangsamte
sich und wurde flacher, während er sich ganz auf die Liebe zu seinem Bruder
konzentrierte. Innerhalb weniger Momente bildete sich an Magnus' Schulter ein
Blutfleck, der sich rasch ausdehnte, während der Primarch vor Schmerzen ächzte.
»Was im Namen des Großen Ozeans ist denn das?«, rief Phael Toron.
    »Eine mitfühlende Wunde«,
erklärte Amon. »Nachwirkung, ein Stigma — nennen Sie es, wie Sie wollen. Uns bleibt
nur wenig Zeit, der Kriegsmeister ist bereits verletzt worden.«
    »Toron«, zischte Ahriman. »Sie
kennen Ihre Rolle, jetzt kommen Sie Ihrer Pflicht gegenüber dem Primarchen
nach.«
    Das Athame zuckte auf Phael
Torons Handflächen, erhob sich in die Lüfte und drehte sich, bis es sich genau
über dem Herzen des Primarchen befand. Die silberne Schnur in der
Eisenkrautkrone löste sich aus eigener Kraft und glitt bis zum Rand des Altars,
wo sie sich um die magnetisierte Kette legte.
    »Neun Tage lang werde ich auf
dem Großen Ozean unterwegs sein«, presste Magnus heraus, was Ahriman in
Erstaunen versetzte, da noch niemals jemand so lange den Großen Ozean bereist
hatte.
    »Ganz gleich, was auch geschehen
wird, ihr dürft unter keinen Umständen meine Verbindung zum Äther
unterbrechen.«
    Die fünf Krieger, die um ihn
herum standen, warfen sich besorgte Blicke zu, sagten aber nichts.
    »Ihr dürft nicht aufgeben«,
ermahnte er sie.
    »Fahrt fort, sonst wird dies
alles vergebens gewesen sein.«
    Ahriman senkte den Blick und
las weiter, ohne die Worte zu verstehen und ohne überhaupt zu wissen, wie er
sie eigentlich aussprechen musste. Seine Stimme wurde lauter und energischer,
um sich gegen den monotonen Gesang der Leibeigenen durch-zusetzen.
    »Jetzt, Toron!«, rief Magnus,
und sofort schoss das Athame nach unten und bohrte sich in die Brust des
Primarchen. Funkelndes, leuchtendes Blut trat aus der Wunde aus, und
augenblicklich fand das wirbelnde Licht sein Ventil. Sengende weiße Strahlen
schossen aus den Spiegeln und drangen in das Heft der Klinge ein.
    Magnus drückte von einem
schrecklichen Aufschrei begleitet den Rücken durch, er riss das Auge auf, in
dem weder Pupille noch Iris zu sehen war — stattdessen ein wildes Durcheinander
aus allen möglichen unglaublichen Farben.
    »Horus, mein Bruder!«, schrie
Magnus, in dessen Stimme die Echos von tausend Seelen nachhallten, die seinen Aufstieg
unter-stützten. »Ich komme zu dir!«
    Und dann schoss aus seinem
Körper in einer gleißenden Licht-säule eine erschreckende engelsgleiche Gestalt
heraus.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

Vierundzwanzig
    Sie hat für mich die Welt bedeutet
    Um jeden Preis
    Es muss sein
     
     
    LEMUEL WAR AUSSER SICH VOR
SORGE. Er konnte Ahriman nirgends finden, und für Camille wurde die Zeit
allmählich knapp.
    Diese Woche hatte so gut
begonnen, und nun hatte sie sich innerhalb weniger Tage zur schlimmsten Zeit
seines Lebens entwickelt. Zwei seiner engsten Freundinnen waren schwer krank,
und ein dritter Freund litt unter einem Meister, der ihn ohne Rücksicht auf
seine Gesundheit nach Gutdünken benutzte.
    Die Ereignisse liefen zusehends
aus dem Ruder, und all seine großartigen Überlegungen, was er wohl alles von den
Thousand Sons würde lernen können,

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