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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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bekam.
    Gemeinsam gingen sie zu Magnus,
während Uthizzar einen Schritt zur Seite machte und seinem Leibeigenen eine
Eisenlaterne aus der Hand nahm. Amon wischte sich mit einem Seidentuch das Öl
von den Fingern, dann half er Magnus in ein weißes Gewand, ehe er eine
Kohlenpfanne öffnete, deren Rauch das Aroma von Erlenholz und Lorbeer mit sich
trug.
    »Ihr Fleisch ist gesalbt«,
versetzte Amon. »Sie sind unbefleckt.«
    Magnus nickte und drehte sich
zu Ahriman um
    »Der karmesinrote König
erwartet seine Krone«, sagte er.
    Ahriman ging auf ihn zu und
spürte dabei die Hitze, die die Haut seines Primarchen ausstrahlte, ebenso wie die
meditative Kraft, die in seinem Inneren brodelte. Magnus beugte den Kopf vor,
und der Astartes setzte ihm die Krone aus Eisenkraut so auf, dass sich die
silberne Schnur um seine Ohren legte.
    »Danke, mein Sohn.« Magnus'
Auge funkelte in violettem Feuer mit braunen Sprenkeln.
    »Milord«, erwiderte Ahriman und
zog sich mit einer Verbeugung zurück. Dann drehte er sich um und nahm ein
schweres Buch in verschossenem Leder und mit Goldfäden entgegen. Ein eiserner
Anhänger in der Form eines knurrenden Wolfskopfs vor einer Mondsichel lag dort
im Buch, wo die Seiten aufeinandertrafen.
    Dies war das Buch Magnus, sein
Inhalt war die konzentrierte Weisheit all dessen, was Mahavastu Kallimakus in
seinem jahrelangen Dienst für die Thousand Sons mitgeschrieben hatte, ohne zu
wissen, was er da eigentlich zu Papier brachte. Allein das Buch zu betrachten,
war schon eine Ehre, aber es halten zu dürfen und daraus vorzulesen, das
stellte für Ahriman die Erfüllung eines lebenslangen Traums dar.
    Doch auch wenn er Phael Toron
soeben für seine Worte getadelt hatte, fragte sich Ahriman, ob das Unbehagen dieses
Mannes tatsächlich völlig unberechtigt war. Das anstehende Ritual wies
tatsächlich erschreckende Ähnlichkeiten zu vielen Ritualen auf, die sie selbst
in den ruhmreichen Tagen des Großen Kreuzzugs vernichtet hatten.
    »Sind wir im Geiste eins?«,
fragte Magnus in die Runde. »Wir können nur weitermachen, wenn völlige
Einigkeit herrscht, denn die Harmonie unserer Versammlung ist unverzichtbar, da
sie die wichtigste Fracht befördert: die menschliche Seele.«
    »Wir sind eins im Geist«,
antworteten die Hauptleute wie mit einer Stimme.
    »Unser Werk beginnt in der
Dunkelheit, aber es begibt sich ins Licht«, fuhr Magnus fort.
    »Meine Form muss auf das Chaos
ihrer Bestandteile reduziert werden, und das Ganze wird größer werden als die
Summe der Einzelteile. Dieses große Werk, das vor uns liegt, ist unsere ent-schlossenste
Anstrengung, um unser Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Damit zeigen wir,
dass wir uns nicht damit abgeben, nur Figuren im Großen Spiel zu sein, sondern wir
unternehmen unsere eigenen Züge. Aus der Spielfigur wird der Spieler, denn zu
wenige besitzen den Mut, sich gegen eine rücksichtslose Galaxis zur Wehr zu
setzen. Aber wir sind die Thousand Sons. Es gibt nichts, wovor wir
zurückschrecken!«
    Magnus nickte Auramagma zu, der
sich zum weißen Steinaltar umwandte, während die Leibeigenen einen monotonen
Singsang aus sinnlosen Silben zu singen begannen. Das Licht ihrer Kristalle
pulsierte, als würde es den Herzschlag der Höhle selbst wieder-geben.
    Am Altar angekommen, drehte
sich Auramagma nach rechts und ging um den Steinblock herum, sodass er mit der
Kohlenpfanne einen Ring aus wohlriechendem Rauch entstehen ließ. Ahriman folgte
ihm und zitierte engelsgleiche Worte aus dem Buch Magnus, deren Kraft auf seinen
Lippen eine überschwängliche Beschaffen-heit hinterließ.
    Phael Toron schloss sich
Ahriman an und hielt das Athame auf den ausgestreckten Handflächen vor sich. Hinter
ihm fand sich Uthizzar mit der unbeleuchteten Laterne. Den Schluss bildete
Amon, der ebenfalls eine heiße Kohlenpfanne mit seinen Panzerhandschuhen
festhielt. Die fünf Söhne des Magnus zogen in einer Prozession insgesamt
neunmal um den weißen Steinblock, dann hielten sie an, und der Primarch nahm
seinen Platz in der Mitte ein.
    Magnus von den Thousand Sons
legte sich auf den Stein, sein weißes Gewand hing über die Kanten nach unten.
Ahriman las weiter aus dem Buch vor, während Uthizzar mit der Glut aus Amons
Kohlenpfanne die Laterne anzündete.
    Auramagma hielt die Räuchervase
hoch, und Phael Toron näherte sich dem liegenden Magnus.
    Ahriman sah, wie sich das Licht
kräuselte, als von den Kristallen der tausend Leibeigenen Ätherströme durch die
Höhle trieben.
    Innerhalb

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