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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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erschöpft.
    »Jetzt kehrt in eure Tempel
zurück und wartet, bis ich euch wieder zu mir rufe. Amon, du bleibst bei mir,
der Rest kann gehen.«
    Die Hauptleute der Gefolgschaft
drehten sich weg und gingen zu den Kristallstufen, die aus der Höhle
hinausführten.
    »Ahriman«, rief Magnus. »Setz
alle Macht der Corvidae ein, um die Stränge der Zukunft zu entflechten. Wir
müssen unbedingt mehr darüber erfahren, was uns erwartet. Hast du verstanden?«
    »Ja, Milord«, gab er zurück.
    »Tu, was immer auch notwendig
ist«, sagte der Primarch zu ihm.
    »Tu es um jeden Preis.«
     
    Als Lemuel aufwachte, stand
Ahriman über ihn gebeugt. Sein Mentor sah ihn mit ernster Miene an, und sofort spürte
Lemuel, wie angespannt die Atmosphäre war. Er unterdrückte ein Gähnen, während
ihm bewusst wurde, dass er neben Kallistas Bett eingeschlafen war. Sie hatte die
Augen geschlossen, aber es war nicht zu erkennen, ob sie schlief oder
ohnmächtig war. Camille saß ihm gegenüber, sie atmete so tief und gleichmäßig
wie jemand, der fest schlief.
    Von der Tortur, die ihr durch
die Eier der Psychneuein einge-brockt worden war, hatte sie sich erstaunlich
schnell erholt, sodass sie inzwischen wieder ganz die Alte war.
    »Milord?«, fragte er. »Was ist
los?«
    Amon und Ankhu Anen standen
hinter Ahriman, wodurch das Krankenzimmer mit einem Mal erdrückend überlaufen
wirkte.
    »Sie sollten jetzt gehen. Sie
beide«, antwortete Ahriman.
    »Gehen? Warum?«
    »Weil Ihnen nicht gefallen
wird, was sich hier gleich abspielen wird.«
    »Ich verstehe nicht«, sagte er
und stand von seinem Platz auf, um sich beschützend vor Kallista zu stellen. Camille
wachte auf und erschrak, als sie die drei Astartes sah.
    »Lem?«, fragte sie, da auch ihr
die Anspannung sofort auffiel.
    »Was ist los?«
    »Das weiß ich noch nicht«,
erwiderte er.
    »Ich erwarte von Ihnen nicht,
dass Sie es verstehen werden«, sagte Ahriman mit ehrlichem Bedauern. »Aber es
sind Entwicklungen in Gang gesetzt worden, die es erforderlich machen, dass wir
die Zukunft kennen. Unsere normalen Möglichkeiten, an diese Informationen zu
gelangen, stehen uns nicht zur Verfügung, daher müssen wir andere Wege nehmen.«
    »Und was heißt das? Ich werde
nämlich nicht zulassen, dass Sie ihr etwas antun.«
    »Es tut mir leid, Lemuel«, fuhr
Ahriman fort. »Aber uns bleibt keine andere Wahl. Es muss so geschehen. Sie
können mir glauben, ich würde es lieber vermeiden.«
    Amon ging zu den Geräten und
Maschinen neben dem Bett und drehte alle Schalter auf die mittlere Position.
Das Licht der knisternden, summenden Sphären verblasste, und die Nadeln der
Messinganzeigen sanken nach unten.
    »Was macht er da?«, wollte
Camille wissen. »Lord Ahriman?«
    Ahriman sagte nichts, aber sein
Gesicht verriet sein Unbehagen.
    »Sie wollten doch wissen, was
diese Maschine bewirkt«, wandte sich Ankhu Anen an Lemuel, fasste ihn am Arm und
zog ihn mühelos von Kallista fort, um ihn Ahriman hinzuschieben. »Es handelt
sich um einen ätherischen Blocker, der den Verstand eines Subjekts vom Großen Ozean
isoliert. Wir haben solche Geräte benutzt, um unsere Brüder ruhigzustellen, als
sie von der Fleischwandlung befallen wurden. Nur so ließ sich die Wandlung aufhalten.
Der Verstand Ihrer Freundin ist offen für die Gezeiten des Großen Ozeans, und
ohne diese Geräte würde die ätherische Energie ungehindert in sie
hineinströmen.«
    »Können Sie ... ihren Verstand
vollständig davor verschließen?«, fragte Camille, die in Beschützerpose neben ihrer
Freundin stand.
    Der Astartes sagte nichts, aber
Lemuel konnte seine Aura lesen.
    »Er kann es«, sagte er dann zu
ihr. »Aber er wird es nicht tun.«
    »Eigentlich müsste sie längst
tot sein«, knurrte Ankhu Anen und zog Camille aus dem Weg. »Sie hat eine
einzigartige Verbindung zu den Strömen der Zukunft, und wir müssen jedes
verfügbare Werkzeug benutzen, um mehr zu erfahren.«
    »Werkzeug? Wir sind für Sie
nicht mehr als ein Werkzeug?«, fragte Lemuel, während er vergeblich versuchte, sich
aus Ahrimans Griff zu befreien. »Die ganze Zeit über haben Sie uns nur
benutzt?«
    »So war es nicht«, behauptete
Ahriman und warf Ankhu Anen dabei einen giftigen Blick zu.
    »Doch, so war es«, widersprach
ihm Lemuel. »Jetzt wird es mir klar. Sie halten sich für so schlau, aber Sie werden
von dem Glauben an die Überlegenheit Ihres Wissens geblendet. Sie ziehen nicht
mal die Möglichkeit in Erwägung, dass ein anderer etwas besser wissen könnte

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